Wenn sich einer der profiliertesten deutschsprachigen Autoren unserer Zeit mit dem Thema Humor in der Literatur auseinandersetzt, braucht er gute Gründe. Sven Regener hatte sie: Er war 2016 eingeladen, als Inhaber der Grimm-Professur der Universität Kassel eine Poetik-Vorlesung zu halten und er schlägt sich, seit er Romane veröffentlicht, damit herum, dass diese als witzig, komisch, humorvoll gelten, obwohl sie eigentlich traurige Geschichten erzählen von Leuten, die es im Leben nicht leicht haben und bei denen das Scheitern stets wahrscheinlicher ist als das Gelingen. In Zwischen Depression und Witzelsucht geht deshalb Sven Regener der Sache auf den Grund und kommt zu verblüffenden, ihn selber erstaunenden Ergebnissen, macht sich auf zu einem Parforce-Ritt durch die Kunstgattungen, Stile und Methoden, untersucht das Wesen und das Verhältnis von Kunst, Gefühl und Humor zueinander und wirft dabei mit jeder Antwort zwei neue Fragen auf, ohne dass das von Schaden wäre. Zwischen Depression und Witzelsucht ist ein großer Wurf, ein kühner Versuch über ein großes, fast unerforschtes Thema und wird, da kann man sicher sein, für Aufsehen sorgen.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Paul Jandl fühlt sich in Sachen Humor bei Sven Regener gut aufgehoben. Wenn Regener ein Buch vorlegt, in dem er über Humor und Kunst nachdenkt, ist Jandl neugierig. Und wird nicht enttäuscht. Dem Autor gelingt in seinem Essay laut Jandl nicht nur ein aufschlussreicher Blick auf Selbst- und Fremdwahrnehmung in puncto Humor, auf Opera buffa und das Tragikomische, sondern auch eine sinnige Unterscheidung von Mobbinghumor und Flachhumor. Beiden Kategorien steht der Autor selbst glücklicherweise fern, versichert Jandl.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Zwischen Depression und Witzelsucht ist angenehm unkomisch. (...). Ein ernsthaftes Nachdenken über das Komische als Teil der Menschlichkeit schlechthin. Paul Jandl NZZ 20240823