Masterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 1,8, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Zwischen Esoterik, Ökologie und Sozialer Frage – Wie sich der deutsche Rechtsextremismus neu verpackt und Brückenköpfe in die Mitte der Gesellschaft bildet. Rechtsextremismus ist in Europa nach wie vor ein äußerst aktuelles Thema, wie die Diskussionen um die nouvelle droite in Frankreich oder die Erfolge der FPÖ in Österreich gezeigt haben. Ein Land steht aufgrund seiner Geschichte besonders im Fokus der Aufmerksamkeit: Die BRD als Nachfolgestaat des 3. Reiches. Der Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland kann auf eine wechselvolle Geschichte – geprägt von Erfolgen und Misserfolgen – zurückblicken. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg sind es die „Integrationskraft des politischen Systems“ sowie die „ökonomische Prosperität“ , die verhindern, dass rechtsextreme Parteien und Organisationen die ideologischen Gegebenheiten in der deutschen Bevölkerung nach 1945 nutzen können. Ende der 60er Jahre – nach Jahren der politischen Bedeutungslosigkeit des organisierten Rechtsextremismus – beginnt der Aufstieg der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Doch auch auf diese Phase des Erfolgs folgt aufgrund politischer und gesamtgesellschaftlicher Veränderungen und interner Streitigkeiten innerhalb der NPD ein weiterer Niedergang des organisierten Rechtsextremismus. Mit dem Zerfall der NPD kommt es nun zu einer – für die vorliegende Arbeit besonders relevanten – ideologischen und strategischen Neuformierung in deren Folge Schlagworte wie Ethnopluralismus, Befreiungsnationalismus und Sozialismus an Bedeutung gewinnen. Anfang der 80er Jahre beginnt ein neuerlicher Aufstieg des deutschen Rechtsextremismus. Einer der Höhepunkte ist hier die Entstehung der Republikaner 1983. Bis zur deutschen Wiedervereinigung haben sich trotz zahlreicher Verbote rechtsextremer Parteien und Organisationen, trotz eines Terrorismus von Rechts und – vielleicht gerade aufgrund – folgenreicher Veränderungen und Modifikationen in Ideologie und Taktik in weiten Teilen der deutschen Rechten, mit der NPD, Deutsche Volksunion (DVU) und den Republikanern (REP) drei rechtsextreme Parteien als konstante politische Kräfte etablieren können. Nach der Wende kommt es zu einem erneuten Aufstieg des Rechtsextremismus, der mit den Anschlägen von Hoyerswerda 1991 und Rostock – Lichtenhagen 1992 – nicht wie oftmals konstatiert – seinen Anfang und nicht etwa seinen Höhepunkt findet. [...]