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Im deutschsprachigen Raum steckt die Erforschung der Geschichte gehörloser Menschen als marginalisierte, sprachlich-kulturelle Minderheit noch in den Anfängen. Dieser Band bietet einen innovativen Blick auf Deutschland, Österreich und die Schweiz seit dem 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Unter Einbeziehung der Sichtweisen gebärdensprachlich gehörloser Menschen behandeln die Beiträge Bildungschancen und -methoden, Menschenrechte, Erfahrungen der Unterdrückung und Autonomie sowie die Selbstorganisation in verschiedenen politischen Systemen. Damit wird ein Grundstein gelegt für eine…mehr

Produktbeschreibung
Im deutschsprachigen Raum steckt die Erforschung der Geschichte gehörloser Menschen als marginalisierte, sprachlich-kulturelle Minderheit noch in den Anfängen. Dieser Band bietet einen innovativen Blick auf Deutschland, Österreich und die Schweiz seit dem 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Unter Einbeziehung der Sichtweisen gebärdensprachlich gehörloser Menschen behandeln die Beiträge Bildungschancen und -methoden, Menschenrechte, Erfahrungen der Unterdrückung und Autonomie sowie die Selbstorganisation in verschiedenen politischen Systemen. Damit wird ein Grundstein gelegt für eine Gehörlosengeschichte im deutschsprachigen Raum, die sich ihrer vielfältigen transnationalen Wurzeln und Einflüsse bewusst ist.
Autorenporträt
Marion Schmidt promovierte 2016 am Institute for the History of Medicine der Johns Hopkins University, USA. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin in Göttingen. In ihrer Forschung untersucht sie die Wahrnehmung von Behinderung und Minderheiten in den Bio- und Psychowissenschaften, insbesondere die Entwicklung von minderheitsspezifischen Dienstleistungen. Sie setzt sich außerdem für eine stärkere Verankerung und Vernetzung der Gehörlosengeschichte und Disability Studies in Europa ein. Anja Werner (PD Dr.), geb. 1976, leitet eine DFG-Forschungsgruppe an der Universität Erfurt, wo sie sich 2023 in Neuerer und Neuester Geschichte habilitierte. Sie ist Co-Organisatorin des DFG-Netzwerks »Gehörlosengeschichte im deutschsprachigen Raum«. Zu ihren Forschungsinteressen zählt die Geschichte transkultureller Wissenstransfers unter Einbeziehung der Sichtweisen tauber und schwarzer Menschen sowie nicht-westlicher Akteur*innen.
Rezensionen
»Insgesamt ist dieser Band einzigartig in dem Sinne, dass er über traditionelle Erzählungen hinausgeht. Durch die Beleuchtung historischer Erfahrungen mit Gehörlosigkeit außerhalb der angelsächsischen Welt, handelt es sich um einen wertvollen Beitrag zur Geschichte der Gehörlosen und sollte ins Englische übersetzt werden, um eine breitere Leserschaft zu erreichen, die er verdient.« Radu Harald Dinu, H-Net-Reviews, 7 (2022), übersetzt aus dem Englischen »Der Band hat sein Ziel erreicht, Impulse zu setzen für eine neue Historiographie, die gehörlose Menschen als Subjekte ihrer eigenen Geschichte versteht.« Raphael Rössel, H-Soz-u-Kult, 16.10.2020 »Die Veröffentlichung ist jedem historisch und fachlich Interessierten, aber auch Studierenden der Fächer Schwerhörigen- und Gehörlosenpädagogik sowie den Betroffenen selbst zu empfehlen.« Annettte Leonhardt, VHN, 3 (2020) »Die Vielfalt der Zugänge und der persönlichen und wissenschaftlichen Hintergründe der Autor_innen ist ein grosses Qualitätsmerkmal des Sammelbandes. Der Band bietet eine gute Basis, um die vielschichtige und wechselvolle Geschichte der Gehörlosen im deutschsprachigen Raum jenseits von linearen und pauschalen Unterdrückungs- oder Erfolgsnarrativen weiter zu erforschen.« Urs Germann, Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, 70/1 (2020) »Für die Deaf History ebenso wie für die Disability History ist der Sammelband [...] eine enorme Bereicherung.« Sebastian Barsch, Das Zeichen, 113 (2019)