Als Vorsitzender der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus erlebt Dervis Hizarci das, was nach den Ereignissen des 7. Oktober in Deutschland in Gang gesetzt wird, aus einer besonderen Perspektive. Seit Jahren kämpft er für gelebte Vielfalt, gegen Hass in Bildung und Schule in einem Land, das sich endlich als Migrationsgesellschaft zu verstehen beginnt, doch nun drohen wieder - genau wie nach dem 11. September - die altbekannten Gefahren: Vereinfachungen, Anschuldigungen, das Auslagern der Schuld, die gedankenlose Ausgrenzung seitens der Mehrheit. Wieder muss er sich stellvertretend für so viele einen Weg bahnen zwischen Hass und Haltung, muss ganz praktisch helfen dabei, die heftig auseinandertreibenden Emotionen und Identitäten zu versöhnen, um das Lernen zu ermöglichen und das Erinnern nicht zu gefährden.
Zwischen Hass und Haltung erzählt von einer besonderen Bildungsreise. Sie beginnt im postmigrantischen Berlin zu einer Zeit, in der jemand wie Dervis Hizarci schmerzend selbstverständlich nicht dazu gehört. Und sie führt ihn schließlich in die Verantwortung, die Bedingungen für ein gelingendes, vielfältiges Zusammensein jeden Tag neu zu formulieren.
»Dervis schafft es, das Ich und das Wir so miteinander zu verbinden, dass man sich gesehen und gehört fühlt und daraus die Energie entwickelt, Brücken zu bauen zu anderen. Nur in dieser Ich-Wir-Verbindung wird das Gemeinsame auf Dauer gelingen. Ich bin froh, dass es Menschen wie Dervis gibt, die sich mit so viel Herz und Intelligenz dafür einsetzen.« Igor Levit
Zwischen Hass und Haltung erzählt von einer besonderen Bildungsreise. Sie beginnt im postmigrantischen Berlin zu einer Zeit, in der jemand wie Dervis Hizarci schmerzend selbstverständlich nicht dazu gehört. Und sie führt ihn schließlich in die Verantwortung, die Bedingungen für ein gelingendes, vielfältiges Zusammensein jeden Tag neu zu formulieren.
»Dervis schafft es, das Ich und das Wir so miteinander zu verbinden, dass man sich gesehen und gehört fühlt und daraus die Energie entwickelt, Brücken zu bauen zu anderen. Nur in dieser Ich-Wir-Verbindung wird das Gemeinsame auf Dauer gelingen. Ich bin froh, dass es Menschen wie Dervis gibt, die sich mit so viel Herz und Intelligenz dafür einsetzen.« Igor Levit
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensentin Susanne Memarnia scheint ziemlich überzeugt zu sein von Derviş Hızarcıs Buch über den Umgang mit Antisemitismus unter Muslimen in Deutschland. Es hilft nichts, lernt sie von ihm, gegen vermeintlich importierten Antisemitismus zu wettern und von Muslimen zu verlangen, dem Antisemitismus abzuschwören. Natürlich existiert Antisemitismus unter Muslimen, das erkennt Hızarcı durchaus an, aber eben nicht nur dort, Antisemitismus sei ein gesamtgesellschaftliches Problem, Parolen, die sich ausschließlich gegen Muslime wenden, würden bei den Betroffenen zu Abwehrreaktionen führen. Gut gefallen hat der Rezensentin, dass Hızarcı durchaus Vorschläge macht, wie auf diese unglückliche Situation zu reagieren sei, er empfiehlt, antisemitische Beleidigungen zum Beispiel in Schulen direkt anzusprechen und die entsprechenden Schüler mit Hilfe von anderen Beispielen auf differenziertere Perspektiven aufmerksam zu machen. Ein Buch, das ein wichtiges Projekt verfolgt, meint Memarnia.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein Buch, das nicht nur Verantwortliche in Politik und Gesellschaft nachdenklich stimmen sollte.« Susanne Memarnia taz. die tageszeitung 20241107