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Immer wieder kommt es in der Presse zu Meldungen über gewalttätige Ausschreitungen von Fußballfans. Diese werden in der Berichterstattung oftmals als "Hooligans" oder "Chaoten" bezeichnet. Vorstandsvorsitzende der Vereine, Verbände und Politiker zeigen sich daraufhin bestürzt über die neue "Qualität der Gewalt" und versichern entschieden, gegen die Täter vorzugehen. Nach einer Reihe von Katastrophen, die sich in England in den 80er Jahren ereigneten, wurden umfangreiche Sicherheitskonzepte, von baulichen Maßnahmen über Regelwerke bis hin zu Sanktionen bei Regelverstößen entwickelt, die die…mehr

Produktbeschreibung
Immer wieder kommt es in der Presse zu Meldungen über gewalttätige Ausschreitungen von Fußballfans. Diese werden in der Berichterstattung oftmals als "Hooligans" oder "Chaoten" bezeichnet. Vorstandsvorsitzende der Vereine, Verbände und Politiker zeigen sich daraufhin bestürzt über die neue "Qualität der Gewalt" und versichern entschieden, gegen die Täter vorzugehen. Nach einer Reihe von Katastrophen, die sich in England in den 80er Jahren ereigneten, wurden umfangreiche Sicherheitskonzepte, von baulichen Maßnahmen über Regelwerke bis hin zu Sanktionen bei Regelverstößen entwickelt, die die Sicherheit in den Stadien gewährleisten sollen. Dennoch kommt es beim Fußball weiterhin vereinzelt zu aggressiven Verhaltensweisen auf Seiten der Fans. Diesem soll durch eine erhöhte Polizeipräsenz, Strafverfolgung und Stadionverboten präventiv entgegengewirkt werden, um sicherzustellen, dass Fans mit gewalttätigem Verhalten keine Möglichkeit mehr haben, an der Veranstaltung teilzunehmen. Durch das "Nationale Konzept Sport und Sicherheit" (NKSS) wurde 1993 in Deutschland ein Maßnahmekatalog verabschiedet, in dem auch die pädagogische Arbeit der Fanprojekte fest institutionalisiert wurde. Seitdem kam es zu zahlreichen Veröffentlichungen und Abschlussarbeiten, die sich unter anderem mit der Arbeit der Fanprojekte und aggressivem Zuschauerverhalten beschäftigten. Letztere richteten den Blick überwiegend auf Aggressionstheorien als wissenschaftliche Betrachtung von Gewalt und Gewaltentstehung. Die Hooliganproblematik der 80er bis Anfang der 90er Jahre steht durch die umfangreichen repressiven Maßnahmen der Sicherheitsinstanzen mittlerweile nicht mehr im Fokus der Sozialen Arbeit. Hauptzielgruppe sind seit Mitte der 90er Jahre die sogenannten "Ultras", die sich durch die zunehmende Kommerzialisierung des Profifußballs bedroht fühlen und durch Proteste und Aktionen verstärkt in den Blickpunkt der Sicherheitsinstanzen und Medien geraten. Als am 13.03.2010 Anhänger von Hertha BSC den Platz des Berliner Olympiastadions stürmten und gezielt Sachschäden anrichteten, wurden durch die Presse verbogene Fahnenstangen aus Plastik zu gefährlichen "Mordwaffen" hochstilisiert und eine neue Debatte über Sicherheit beim Fußball in Gang gesetzt. In diesem Buch soll deshalb der Begriff "Sicherheit" näher betrachtet werden. Durch die große Kritik der Ultras und deren Stellenwert in der Arbeit der Fanprojekte erfolgt eine Auseinandersetzung mit Maßnahmen, die die Sicherheit bei Fußballspielen gewährleisten sollen, sowie der Frage inwieweit die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs Einfluss auf dieses Thema hat.

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Autorenporträt
Michael Dissinger wurde 1980 in Norden geboren. Nach seiner Ausbildung zum Tischler und verschiedenen Tätigkeiten in der Entwicklungszusammenarbeit begann der Autor 2007 sein Studium im Fachbereich "Soziale Arbeit" an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin. Die im Studiengang enthaltenden Praxissemester absolvierte er ausschließlich beim Fanprojekt der Berliner Sportjugend. Durch den eigenen Bezug zum Fußball und dem Interesse an einer lebensweltorientierten Ausrichtung in der sozialen Arbeit, entwickelte der Autor während des Studiums ein besonderes Interesse am Thema dieses Buches.