In öffentlichen Diskussionen wird jungen Arbeitnehmenden häufig eine veränderte Arbeitseinstellung zugeschrieben. Anders als vorherige Generationen scheinen sie unter dem Schlagwort Work-Live-Balance einen Ausgleich verschiedener Lebensbereiche aktiv anzustreben. Der populär-mediale Trend
Quiet Quitting bezeichnet eine Haltung, die für die Berufstätigkeit ein Minimum an Einsatz vorsieht, während andere Lebensbereiche priorisiert werden. Die vorliegende qualitative Studie geht der Frage nach, wie junge Arbeitnehmende verschiedener Berufe Lohnarbeit in ihrem Leben begrenzen und welche Lebensbereiche stattdessen in den Vordergrund treten. Die empirische Beschreibung und Systematisierung von Begrenzungspraktiken verweisen auf ein Menschenbild jenseits eines rational-ökonomischen Marktsubjekts. Hier werden Widersprüche zu arbeitssoziologischen Thesen wie dem
Arbeitskraftunternehmer und dem
Unternehmerischen Selbst deutlich. Als Ergänzung der Thesen werden die
Fun Pragmatics als neuer Idealtypus zur Diskussion gestellt.
Die Autorin
Paula Brücher hat Biologie, Soziale Arbeit und Soziologie studiert. Derzeit bereitet sie ihre Promotion vor. Sie interessiert sich für (Lohn-)Arbeit, Care, Migration und Sozialstaatsforschung.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.