Das meiste, was wir Menschen tun, tun wir unreflektiert: Ob wir zielsicher die Türklinke beim Betreten eines Raumes ergreifen, mühelos den sozial angemessenen Abstand während eines Gesprächs einhalten oder spontan auf eine Person in Not zustürzen - überlegen oder bewusste Absichten fassen müssen wir dafür nicht. Doch zugleich verbirgt sich in diesem unreflektierten Handeln Beeindruckendes: eine ungeahnte Intelligenz und Rationalität des Alltäglichen. Dabei stellt sich in Bezug auf die Natur dieses Handelns eine Vielzahl von Problemen: Lässt sich unreflektiertes Handeln überhaupt erhellend mit Hilfe traditioneller volkspsychologischer Begriffe wie "Absicht", "Wunsch" oder "Überzeugung" analysieren? Und sind Menschen auch für ihr unreflektiertes Handeln verantwortlich, wenn sie nicht mit ihren bewussten Absichten dahinterstehen? Zur überzeugenden Beantwortung dieser Fragen unternimmt diese Untersuchung eine grundlegende Neu-Konzeptualisierung menschlichen Handelns. Entsprechend ist sie nicht nur für die Philosophie des Geistes und Handelns von großer Relevanz, sondern auch für die begrifflichen Grundlagen von Psychologie und Kognitionswissenschaften.
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