Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Kindsmord, der Ende des 18. Jahrhunderts in zahlreichen literarischen Werken verarbeitet wurde, wird in dieser Untersuchung näher betrachtet und mit der ambivalenten Figurenzeichnung, die typisch für die Sturm-und-Drang-Literatur ist, in Verbindung gesetzt. Es wird der Annahme nachgegangen, dass sich die Kindsmordliteratur besonders eignet, um die Komplexität der Sturm-und-Drang-Charaktere und die Undurchdringbarkeit ihrer Psyche und somit auch ihres Handelns darzustellen, da eine Parallele zur Schwierigkeit der Beurteilung der Tat, die zwischen Schuld und Unschuld sowie Recht und Unrecht schwankt, gezogen werden kann. Zunächst wird zur thematischen Einführung die historische Realität der Kindstötung im 18. Jahrhundert dargestellt, worauf Erläuterungen zur literarischen Umsetzung im Sturm und Drang folgen. Im Fokus stehen hierbei zwei Beispiele der Kindsmordliteratur: zum einen "Die Kindermörderin" von Wagner als das wohl bekannteste Drama, das sich mit dieser Thematik beschäftigt, und zum anderen "Zerbin oder die neuere Philosophie" von Lenz, in dem statt der Täterin der Kindsvater im Mittelpunkt der Erzählung steht.
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