Historische Rückschläge und politische Katastrophen – wie kann angesichts dieser Erfahrungen der Gedanke des Fortschritts noch eine Grundlage haben? Diese erkenntnistheoretische Frage ist heute drängend, stellte sich aber auch schon in Kants Geschichtsphilosophie. Calvin Kiesel geht ihr unter den Voraussetzungen der kritischen Epistemologie Kants nach. Das Spannungsfeld zwischen empirischen Zusammenhängen (der Anthropologie, Ökonomie, Politik) einerseits, einer normativen und systematischen Vernunftperspektive anderseits sowie die zwischen beiden vermittelnden Rechtsentwicklungen stellen sich dabei als Basis für Kants philosophische Fortschrittsgeschichte heraus.