Das Zwischenreich ist ein Reich der Orte im Dazwischen. Orte sind hier Milieus von Dingen, Gegenden von Zeichen, die sich am Rande unserer Gesichtsfelds zeigen; der Blick ist zur Seite geneigt, weg vom Lebenden hin zur seiner scheinbar leblosen Substanz, seiner Infrastruktur. Zumeist charakterisiert Leere die dokumentierten Orte, sie ist hier die eigentliche Substanz, sie ist das ruhige Nebeneinander der Dinge. Die Stimmung innerhalb der Orte bewegt sich von nostalgischer Erinnerung über angehaltenes Jetzt in eine offene Zukunft. Das Zwischenreich ist in Medusa Cramers Blick angelegt; sein eigentlicher, realer Ort ist nicht wichtig. Eine über den trügerischen Lichtschein des Moments hinausgehende Wirklichkeit zeigt sich dann und wann im einen oder anderen Fragment und lässt vermuten: "Irgendwo auf dem Balkan an der Küste". Es sind Gedanken, die Reiche bilden und diese auch wieder verschwinden lassen, ihre Stätten sind wie diejenigen allen Denkens ephemer und verblassen, verschwinden in der Zeit, um Neuem, wie auch immer dieses beschaffen ist, seinen Platz im Jetzt und Dann zu räumen. Dem, was geschehen sein könnte, bevor oder nachdem sich die Szenerie der dokumentierten Orte entleerte, hat sich Tim Zulauf angenommen. Es entsteht so eine Dualität zweier Perspektiven auf eine Szenerie: Gegeben ist ein Bild, ein Moment, zu dem sich Gedanken in Gang setzen lassen - Gedanken, welche die Dinge in einen bildimmanenten und -transzendenten Zusammenhang zu bringen imstande sind. Das Denken verlässt das Bild, bewegt sich mit der Fortsetzung des Augenblicks weiter und setzt sich so über die Grenzen des Zwischenreichs fort.
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