Das vorliegende Buch unter dem Titel Leben und Werk von Gabriela Zapolska ist ein Sammelband von Skizzen, die 2011 während der vom Institut für polnische Literatur organisierten wissenschaftlichen Konferenz an der Nikolaus Kopernikus Universität zu Thorn (Polen) vorgetragen wurden. Gabriela Zapolska (1857-1921) ist eine der bekanntesten Autorinnen der polnischen Moderne. Ihr Leben und Werk wirkt inspirativ auf den Geist der nachfolgenden Generationen der Literaturforscher. Zapolska ist nicht nur als Autorin von Malaszka, Przedpiekle [Die Hölle der Jungfrauen], Ich czworo [Dummheit im Quadrat], Zabusia [Die kleine Kröte] oder Moralnosc Pani Dulskiej [Die Moral der Frau Dulska] bekannt, sondern auch als Schauspielerin und Schülerin des Meisters des französischen Theaters – Antoine sowie als Kunstsammlerin. Ihre Sammlung der europäischen Malerei erregte nicht nur in Polen Aufsehen. Als Schriftstellerin führte Zapolska in die Literatur der polnischen Moderne einen neuen Heldentypus ein – einen gewöhnlichen Menschen: Einen Arbeiter, einen Bewohner einer Häuserzeile, einen Lakaien. Die Autorin von Malaszka griff in ihren Romanen vornehmlich diejenigen Themen auf, in denen der Gefühle Reichtum, schwere Lebensentscheidungen zum Vorschein kamen. Ihre realistische Prosa war von psychologischen Elementen gesättigt, wohingegen das Drama die Konflikte des bürgerlichen Lebens schilderte. Zwei Perspektiven: Durch die psychologische Strömung und den bürgerlichen Realismus bestimmt, die in Zapolskas Werk gegenwärtig sind, lassen sie als eine Repräsentantin der europäischen künstlerischen Strömungen sehen.