Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Universität Stuttgart, Sprache: Deutsch, Abstract: Während sich das heutige Leben im Diesseits abspielt und die meisten Menschen keine Gedanken an ihr Dasein nach dem Tod verschwenden, kann man bei Betrachtung des Mittelalters vom Gegenteil ausgehen. Religion beherrschte den Alltag der Menschen und gab ihnen Hoffnung und Trost vor der Allgegenwärtigkeit des Todes. Dieser zeigte sich in Krieg, Krankheit und Hungersnöten. Den Menschen blieb nur die Aussicht auf ein besseres Leben nach dem Tod. Deswegen war es von größter Wichtigkeit das eigene Seelenheil bereits zu Lebzeiten zu sichern. Aufgrund dessen unternahmen viele Menschen im Laufe ihres Lebens mindestens eine Pilgerreise. Vor allem die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts kann als Höhepunkt der Wallfahrt gesehen werden, da aus dieser Zeit ein Großteil der heute bekannten Pilgerberichte stammt. Unabhängig von Herkunft und Stand reisten die Menschen von Venedig aus zu den unterschiedlichen Wallfahrtszielen. Die standardisierten Fahrten können als eines der bedeutendsten Zeichen mittelalterlicher Mobilität gesehen werden. . Die häufigsten Ziele waren die Heiligen Stätten in Rom, Jerusalem und Santiago de Compostela. Dort sollte der Lebens- und Leidensweg Jesu nachvollzogen werden und es ergab sich die Möglichkeit durch den Erwerb von Ablässen die Vergebung der eigenen Sünden und somit die Sicherung des Seelenheils zu erreichen. Doch es waren nicht nur religiöse Gründe, die die Menschen zu einer solchen Reise antrieben. Viele erhofften sich beispielweise die Heilung von schlimmen Krankheiten oder das Ende ihrer Kinderlosigkeit. Andere wollten einer schweren politischen Lage entkommen oder hatten sich durch das Lesen von Pilgerbüchern und ihrer eigenen Abenteuerlust dazu verleiten lassen. Im Folgenden soll nun Zypern als Station der Pilgerfahrt im Mittelpunkt der Arbeit stehen. Dabei werden zunächst die geschichtlichen Entwicklungen der Insel, insbesondere seit dem 12. Jahrhundert, näher beleuchtet. Danach zeigt ein Blick auf die wichtigsten Städte und Sehenswürdigkeiten, was die Insel für Reisende überhaupt interessant gemacht hat. Aufgrund der hohen Anzahl an kleineren Heiligtümern und Reliquien liegt der Schwerpunkt hierbei auf dem Erwerb des halben Rades, der Heiligen Katharina und dem zyprischen Schwertorden. Zum Schluss sollen einige negative Seiten Zyperns aufgezeigt werden. Eine Zusammenfassung verdeutlicht die Bedeutung Zyperns für die Pilgerfahrt insgesamt.