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Die besten Frauen der Welt: Bild: 1,78:1 (anamorph) Sprachen/Ton: Deutsch (Stereo Dolby Digital) Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Maradona by Kusturica: Bild: 1,85:1 (anamorph) Sprachen/Ton: Deutsch Stereo DD, OF 5.1 DD Untertitel: Deutsch
-> Awaydays (GB 2009, 105 min., FSK 16): Polo-Shirts von Lacoste, Lois Jeans und Adidas Forest Hills Schuhe - das ist "The Pack", eine Gruppe von Hooligans aus den Arbeitervierteln nördlich von Liverpool, die aufgrund ihrer Brutalität im ganzen Land gefürchtet ist. Als der junge Carty in die Schlägergruppe aufgenommen wird, besteht dessen Leben…mehr

  • Anzahl: 6 DVDs
Produktbeschreibung
Die besten Frauen der Welt:
Bild: 1,78:1 (anamorph)
Sprachen/Ton: Deutsch (Stereo Dolby Digital)
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Maradona by Kusturica:
Bild: 1,85:1 (anamorph)
Sprachen/Ton: Deutsch Stereo DD, OF 5.1 DD
Untertitel: Deutsch
-> Awaydays (GB 2009, 105 min., FSK 16):
Polo-Shirts von Lacoste, Lois Jeans und Adidas Forest Hills Schuhe - das ist "The Pack", eine Gruppe von Hooligans aus den Arbeitervierteln nördlich von Liverpool, die aufgrund ihrer Brutalität im ganzen Land gefürchtet ist. Als der junge Carty in die Schlägergruppe aufgenommen wird, besteht dessen Leben schon bald nur noch aus Warten auf das nächste Auswärtsspiel. Immer tiefer versinkt er in einem Strudel aus Gewalt, Hass, One-Night-Stands und dem ultimativen Kick ...

-> Die besten Frauen der Welt (Deutschland 2007, 91 min., FSK 06):
So einen Erfolg hat es in der Geschichte des Fußballs noch nicht gegeben! Die deutsche Frauennationalmannschaft wurde 2007 gleich zum zweiten Mal in Folge Fußball-Weltmeister und kassierte während des gesamten Turniers nicht ein einziges Gegentor. Ein Ergebnis, von dem die Männer nur träumen können.
Britta Becker hat die sympathische Mannschaft um Trainerin Silvia Neid während der WM 2007 in China begleitet. Entstanden ist eine faszinierende Dokumentation über ein Team erfolgreicher Sportlerinnen, die trotz höchster physischer und psychischer Belastung noch Zeit und Kraft finden, um sich um Familie und Beruf zu kümmern. Wahrlich die besten Frauen der Welt!

-> Maradona by Kusturica (Spanien/Frankreich 2008, 93 min., FSK o.A.):
Maradona hat die Fußballwelt verzaubert. Klein, lockig, wie von Gott modelliert, tanzte er sich durch die gegnerischen Verteidigungsreihen, holte 1986 im Alleingang - mit der "Hand Gottes" - für Argentinien den Weltmeisterpokal und für Neapel den nationalen Titel. Er, der auf dem Rasen traumwandlerisch jedes Hindernis umdribbelte, stolperte auf dem Weg von den Arenen in den Alltag und kam zu Fall. Aufgedunsen von Alkohol, Drogen und Tabletten blickte Maradona dem Tod ins Auge. Emir Kusturica hat jetzt einen Dokumentarfilm über die fußballerische Jahrhundert-Ikone gedreht.

-> Offside (Iran 2006, 88 min.):
Eine junge Frau verkleidet sich als Mann, um im Stadion das WM-Qualifikationsspiel Iran - Bahrain sehen zu können. Doch bei der Leibesvisitation am Eingang fliegt ihre Tarnung auf. Mit einer Gruppe ebenso fußballbegeisterter junger Frauen mit dem gleichen Schicksal wartet sie nun auf ihren Abtransport zur Sittenpolizei ...

-> Referees at Work:
Was fühlen Schiedsrichter, wenn sie durch eine einzige Fehlentscheidung den massiven Druck der Öffentlichkeit, Verunglimpfung in den Medien oder gar Morddrohungen erleiden müssen? Während der Fußball-Europameisterschaft 2008 werden einzelne Schiedsrichterteams begleitet, die einen faszinierenden Einblick auf eine meist unbeachtete Seite des Fußballs bieten. Von der Vorbereitung in den Kabinen des Stadions über die Kommunikation während des Matchs mit ihren Assistenten bis zur abschließenden gemeinsamen Videoanalyse - keine Facette wird ausgelassen.

Noch nie wurde die Welt der Schiedsrichter mit solch unglaublicher Nähe dokumentiert, wie es Yves Hinant, Eric Cardot und Lehericey Delphine in "Referees at Work" tun. Der von der UEFA initiierte Dokumentarfilm zeigt sowohl die massiven Emotionen der Unparteiischen als auch die Brisanz ihrer Tätigkeit in einzigartig ergreifender Weise.

-> Spiel der Götter - Als Buddha den Fußball entdeckte (Bhutan/Australien 1999, 90 min., FSK o.A.):
Gott ist rund. Zumindest im Augenblick, zumindest für Palden und Nyima. Eigentlich sind die beiden jungen Tibetaner in das Kloster geschickt worden, um sich an die strenge Ordnung des Buddhismus zu gewöhnen und selbst zu Mönchen geweiht zu werden. Aber gerade läuft die Fußball-Weltmeisterschaft, und das allgemeine Fußball-Fieber macht auch vor den Klostermauern nicht halt ...

Bonusmaterial

Beil.: Booklet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.06.2010

Einsame Männer im Auge des Orkans

Bevor in Südafrika angepfiffen wird, sollten wir darüber nachdenken, wie schwer es die Fußball-Schiedsrichter eigentlich haben. Wir sollten lernen, sie mit anderen Augen zu sehen.

Yves Hinant: "Referees At Work".

Edel Vertriebs GmbH. 75 Minuten. Englisch mit deutschen Untertiteln. Extras: Interviews.

Bald hadern wir wieder. In Südafrika wird es ja auch um sie gehen: die Schiedsrichter, die nicht nur ein Fußballspiel, sondern eine ganze Weltmeisterschaft fehlentscheiden können. Wembley 1966, die "Hand Gottes" 1986 - nichts ist vergessen, aber nichts ist auch mehr daran zu ändern.

Sie sind fehlbar, aber ihre Entscheidung ist nicht anfechtbar: eine komfortable Position, sollte man meinen. Haben Fußball-Schiedsrichter deshalb, frei nach Müntefering, "das schönste Amt nach'm Papst"? Ihr Privileg ist die Tatsachenentscheidung. Diese bedeutet nicht, dass eine allen einsehbare Tatsache erkannt und entsprechend entschieden wurde; sie bedeutet, dass der Schiedsrichter überhaupt etwas entschieden hat, auch wenn es das Falsche ist. Und sie ist, wie jede Erkenntnisleistung, etwas Subjektives, wird aber in den Status des Objektiven überführt, an dem in der Regel nicht mehr zu rütteln ist. Anders ginge es auch gar nicht. Ein Spiel, in dem die Entscheidung dessen, der für seinen regelgerechten Ablauf zu sorgen hat, grundsätzlich und damit in jeder Sekunde angefochten werden kann, wäre ein Chaos; und womöglich wäre das Champions-League-Finale von Madrid bis heute noch gar nicht angepfiffen worden, weil die ihm vorausgegangenen Spiele so lange dauerten oder wiederholt werden müssten, bis es keine strittige Entscheidung mehr gibt - ein Ding der Unmöglichkeit wie hundertprozentiger Alkohol.

Die Unanfechtbarkeit des Schiedsrichters bringt es aber mit sich, dass seine Entscheidungen erst recht diskutiert werden - fast immer ohne Folgen. Man möchte auch aus anderen Gründen nicht mit ihm tauschen, und wer den nun als DVD erhältlichen Film "Referees At Work" gesehen hat, der weiß auch, warum, und wird es sich in Zukunft zweimal überlegen, bevor er noch einmal etwas Abfälliges über einen Schiedsrichter sagt. Die achtzigminütige Dokumentation (bei Edel Germany; auch auf www.myvideo.de) ist, ohne plump Partei zu nehmen, ein Plädoyer für die Schiedsrichter, wie es mit dieser Überzeugungskraft auch der mächtigste Verbandsboss nicht halten könnte, weil sie das Geschehen ganz aus deren Perspektive betrachtet und dabei den ungeheuren Druck und Stress vor Augen führt, unter denen sie stehen.

Das Ergebnis ist ein anderes Bild vom Schiedsrichter, dessen bisher sichtbare Regungen - man denke an die Funktionärsfloskeln vom "Spieler Soundso", der den "Spieler Soundso berührt" hat - bisher kaum dazu einluden, sich viele Gedanken über seine Arbeit zu machen. Die Belgier Jean Libon (Produzent) und Yves Hinant (Regie) sind den Schiedsrichterteams während der Europameisterschaft 2008 nun gleichsam in die Köpfe gekrochen. Auf internationaler Ebene verständigen sich der Schiedsrichter, seine zwei Assistenten und weitere Außenlinienbeobachter seit Jahren über das headset, ein mobiles Funkgerät. Der Vorteil ist, dass man nicht mehr so oft zur Außenlinie laufen muss, um sich beim Linienrichter zu vergewissern; aber es führt dazu, dass praktisch ununterbrochen geredet wird. Erstmals und vermutlich auch im eigenen Interesse hat es der Europäische Fußballverband (Uefa) nun gestattet, sich hier zuzuschalten.

Es ist verblüffend: Statt eines stumm-pedantischen, oft theatralisch agierenden Pfeifenmannes, wie wir ihn bisher kannten, erleben wir jetzt einen rasenden, atemlosen Spielleiter unter dem Dauerbeschuss der Eindrücke und Stimmen, die die Filmemacher geschickt aus dem Stadionlärm herauspräpariert haben: "Was meinst du, Gelbe Karte?", "Bist du hundertprozentig sicher?", "Wer war das? Ich habe ihn nicht gesehen", "Abseits?", "Was ging da vor?", "Welche Nummer war das? Ich habe sie verloren" - ein Gewirr aus Fragen und Kommandos, von dem wir normalerweise nichts mitbekommen; hektisch zusammengetragene Mosaiksteine einer Wahrheit, über die später alle mitreden. In dem Moment, wo der Schiedsrichter Abseits oder Elfmeter pfeift, weiß er schon, dass Millionen Menschen es hinterher möglicherweise besser wissen.

Welche Anspannung sich unter diesen Anforderungen zuweilen entlädt, sieht man bei dem Schweizer Massimo Busacca. Einen Außenposten, der ihm über das headset ängstlich mitteilt, es sei ein Gewitter im Anzug, was man machen solle, herrscht er an: "Was redest du, verdammt noch mal? Das ist nicht mein Problem. Halt die Klappe!" Permanent zur Beobachtung des Geschehens und zur Kommunikation mit den Assistenten wie mit den bei jeder Gelegenheit auf ihn einstürmenden, auf ihn einredenden Spielern gezwungen - Multitasking in seiner schlimmsten Form -, muss sich der Schiedsrichter auf alles konzentrieren, was mit dem Spiel zu tun hat. Kein Wunder, dass sich die katholischen unter ihnen vor- und nachher bekreuzigen - wahrscheinlich danken sie dem Oberschiedsrichter da oben, dass wenigstens er ihnen nicht reinredet.

Mit einer fast schmerzlichen Intensität führt uns der Film vor Augen, dass der Schiedsrichter eben nicht der dreiundzwanzigste Akteur des Geschehens ist, sondern vom An- bis zum Abpfiff in dessen Mittelpunkt steht, im Auge des Orkans. Dass dies nicht immer der beste Posten ist, gesteht der Uefa-Präsident Michel Platini, der in dem Film gewinnende Auftritte hat, den Schiedsrichtern generös zu: "Sie sind jung, verschaffen Sie sich Respekt!" Wenn ein Spieler auf einen zukomme und diskutieren wolle: "Sofort die Gelbe Karte zeigen, der kommt nicht wieder." Die Verwarnung wegen "Meckerns", die oft so überflüssig wirkt, wird so zur Notwehr. Ausdrücklich rät der Verband davon ab, nach der Großleinwand mit den Wiederholungen zu schielen - dies hätte womöglich alttestamentarische Folgen: Vor Zweifel oder Schreck, falsch entschieden zu haben, erstarrte der Schiedsrichter zur Salzsäule. Und wenn man tatsächlich einen Fehler gemacht hat? "Vergessen Sie das einfach", rät Platini väterlich.

Auch bei der EM 2008 wurden Fehler gemacht, und wie sehr die Schiedsrichter sie fürchten, weil das Ausscheiden aus einem Turnier für sie nicht weniger schlimm ist als für die Spieler, wissen wir jetzt. Der Spanier Manuel Mejuto González muss getröstet werden, obwohl sein Land das Finale erreicht hat - aber er darf es ja nicht pfeifen. Der Engländer Howard Webb, dessen alter Vater auf der Tribüne rührend mitfiebert, fährt eine vorbildliche Deeskalationstrategie, von der kein Zuschauer etwas mitbekommt, und beschwichtigt einen Gefoulten: "Das war ein Foul, mein Freund. Aber es war keine Absicht, mein Freund." Trotzdem wird Webb, vermutlich auch wegen zweier umstrittener Entscheidungen im Spiel Österreich gegen Polen, die ihm von polnischer Seite aus Morddrohungen und Hitler-Vergleiche einbringen, aus dem Verkehr gezogen (das Madrider Champions-League-Finale pfiff er dann wieder souverän).

Man weiß jetzt auch, warum immer so ein Getue um die Schiedsrichterbeobachter gemacht wird: Sie sind sehr wichtig, weil eben so unglaublich viel falsch gemacht werden kann. In einer bewundernswerten Mischung aus Einfühlung und Unnachgiebigkeit, Respekt und Sachlichkeit konfrontieren die Funktionäre jeden mit seinen Fehlern, die bei Webb, im Sinne einer Signalwirkung, "furchtbar für das Turnier" gewesen seien. Deswegen gibt der Funktionär kein Pardon: "Ich kann nicht die Bilder ignorieren, die die ganze Welt gesehen hat." Hier greift die Logik einer Politik, die in ihre Entscheidungen auch das mit einbezieht, was in der "Bild"-Zeitung steht. Es wäre unklug, vom Volkszorn absehen zu wollen.

Sollte man die Beweisbilder dann nicht auch in die Entscheidungen mit einfließen lassen? Dazu stelle man sich vor, was von einem Spiel, in dem nur noch die Spieler Fehler machen könnten, übrig bliebe: Es wäre rationaler, vorhersehbarer, kälter - all das, was Fußball eben nicht ist. Er kann nicht gerechter sein als das Leben. Gäbe es keine strittigen Situationen, keine Ungerechtigkeiten, dann hätten wir auch keine Mythen: Wembley 1966, die "Hand Gottes" 1986. Wie der Rechtsstaat davon lebt, dass Gerichtsurteile, die auch nicht alle "gerecht" sein können, akzeptiert werden, so findet der Fußball in dem Ermessensspielraum statt, in dem auch der menschliche Makel seinen Platz hat.

Und so ist "Referees At Work" denn auch ein ganz starkes Argument gegen den Videobeweis. Selbst wenn sich beweisen lässt, dass eine Entscheidung falsch ist - man muss damit leben, dass sie gilt. Der englische Funktionär, der am Ende den unglücklichen Howard Webb ehrt, sagt es frei heraus: Man müsse Fehler akzeptieren; und man müsse die Fußballwelt so erziehen, dass Schiedsrichterfehler akzeptiert würden.

Das EM-Finale wurde von dem Italiener Roberto Rosetti gepfiffen. In einer Szene sieht man, wie Michael Ballack einen spanischen Spieler ohrfeigt. Auch er ist kein Unschuldslamm, und es könnte an dem, was Boateng sagt, doch etwas dran sein. Rosetti sieht es nicht. Es ist egal, Deutschland verliert auch so. Der Funktionär sucht das Schiedsrichtergespann hinterher in der Kabine auf und umarmt Rosetti, der in Unterhosen dasteht und völlig erschöpft auf das Urteil wartet. Alles o.k.? "Of course", sagt der Funktionär, der auch selbst erleichtert ist. Er habe von draußen SMS bekommen, die Schiedsrichterleistung sei "kein Thema". Das ist das Beste, was sich über Schiedsrichter sagen lässt. Daran sollten wir jetzt, wenn es in Südafrika losgeht, denken. Wir werden die Schiedsrichter und damit auch das Spiel als solches mit anderen Augen sehen.

EDO REENTS

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