Zwölf Tage - das ist die Frist, innerhalb derer in Frankreich ein Psychiatriepatient nach der Zwangseinweisung eine Anhörung vor Gericht bekommen muss, rund 90.000 Menschen durchlaufen im ganzen Land jährlich diese Prozedur. Für seinen neuen Film bekam der legendäre Regisseur und Fotograf Raymond Depardon als erster Filmemacher überhaupt Zugang zu diesen Verfahren und dokumentierte zehn Fälle in einer Klinik in Lyon. Die Kamera agiert sensibel und wahrhaftig, sie konzentriert sich auf die Patientinnen und Patienten oder nimmt die richterliche Instanz in den Blick. Die Sachlichkeit der Methode ist erhellend und hilft der Empathie des Zuschauers auf die Sprünge: In seltener Klarheit sieht man den großen Schmerz, der allen psychischen Erkrankungen zugrunde liegt. 12 TAGE zeigt Depardon abermals als meisterhaften Beobachter und großen Humanisten des dokumentarischen Kinos.
"12 TAGE zeigt psychisches Leid als etwas zutiefst Menschliches." Deutschlandfunk
"Wenn es die Aufgabe eines Filmemachers ist, immer auch neue, bislang ungesehene Bilder zu machen, dann hat Depardon mit seiner Ausnahme-Drehgenehmigung genau das geschafft. Er besucht eine psychiatrische Anstalt und kommt zurück mit Eindrücken, die es so noch nicht gab. Er führt uns in einen Bereich des Ungesehenen - und zeigt doch, dass dahinter neue Türen und Welten liegen, die uns für immer verschlossen bleiben." Süddeutsche Zeitung
"Die Kamera filmt die Gespräche in langen, statischen Einstellungen, es gibt keinen Kommentar, dafür viel Zeit, um die Gesichter, Gesten und Sprechweisen zu studieren: starre Augen, die nie blinzeln, ein Atem, der vor Aufregung schneller geht, verwaschenes Sprechen und rastlose Unruhe. Angst, Aggression und Traurigkeit lassen sich ablesen, großes Leid." Tagesspiegel
"Dokumentalität des Seelenleidens: Er zeigt Menschen, die auf eine schmerzhafte Weise sie selbst sind." FAZ
"Es bleibt unzweifelhaft, dass Depardon an den Insassen und ihren Schicksalen gelegen ist. So rigide und strukturell stringent der Film aufgebaut ist, so mitfühlend und geduldig verhält er sich gegenüber seinen Protagonisten. Die statische Kamera bewahrt respektvoll Distanz, die ruhige Montage will nicht vereinfachen. Wie geheimnisvoll sind doch die Verbindung von Film- und Gefühlsbewegung: Gerade weil wir einen sicheren, festen Standpunkt haben, gerade weil die Abläufe so festgefügt sind, können uns die stets unerwartet verlaufenden Geschichten und die Figuren mitreißen." Critic.de
"Vor allem aber gibt der Film der Verrücktheit ihren Raum - und das stets mit Würde und Anstand. Und mit Zeit." Freitag
"Nie zuvor hat man solche Bilder aus einer Psychiatrie gesehen, wie Depardon sie in einer Einrichtung in Lyon eingefangen hat. Die meisten Patienten erscheinen zunächst rational, erst nach und nach schälen sich mal mehr, mal weniger krankhafte Züge heraus. Ganz unweigerlich fragt man sich, ob ein Film derlei zeigen darf. Ist es moralisch vertretbar, kranke Menschen in dieser Situation zu filmen? In Depardons Fall lautet die Antwort ganz klar ja, denn sein Blick ist alles andere als voyeuristisch. Er kommentiert nichts und bleibt völlig neutral, agiert dabei aber sehr sensibel und gibt den von der Gesellschaft als wahnsinnig Stigmatisierten ihre Menschlichkeit zurück. Damit bleibt der französische Filmemacher und Fotograf seinem humanistischen Ansatz treu, der sich durch seine Arbeit zieht." EPD Film
"Eine Reise in die Komplexität des Wahnsinns: Indem Depardon Richter und Patient immer getrennt voneinander zeigt, betont er auch, dass der Wahnsinn eine eigene, intime, unzugängliche Welt ist. So wird angesichts der Sitzungen klar, dass jedes vorschnelle Urteilen über den Wahnsinnigen unmöglich ist." SZ
"Der große Dokumentarist kehrt in '12 jours' zu seinem Thema Psychiatrie und Gesellschaft zurück. (...) Eine Auseinandersetzung mit Sprache, Paragrafen, Gutachten und persönlichem Leid." Der Standard
"In seiner nüchternen Direktheit einer der bewegendsten Filme des Festivals von Cannes überhaupt." TAZ
"Wenn es die Aufgabe eines Filmemachers ist, immer auch neue, bislang ungesehene Bilder zu machen, dann hat Depardon mit seiner Ausnahme-Drehgenehmigung genau das geschafft. Er besucht eine psychiatrische Anstalt und kommt zurück mit Eindrücken, die es so noch nicht gab. Er führt uns in einen Bereich des Ungesehenen - und zeigt doch, dass dahinter neue Türen und Welten liegen, die uns für immer verschlossen bleiben." Süddeutsche Zeitung
"Die Kamera filmt die Gespräche in langen, statischen Einstellungen, es gibt keinen Kommentar, dafür viel Zeit, um die Gesichter, Gesten und Sprechweisen zu studieren: starre Augen, die nie blinzeln, ein Atem, der vor Aufregung schneller geht, verwaschenes Sprechen und rastlose Unruhe. Angst, Aggression und Traurigkeit lassen sich ablesen, großes Leid." Tagesspiegel
"Dokumentalität des Seelenleidens: Er zeigt Menschen, die auf eine schmerzhafte Weise sie selbst sind." FAZ
"Es bleibt unzweifelhaft, dass Depardon an den Insassen und ihren Schicksalen gelegen ist. So rigide und strukturell stringent der Film aufgebaut ist, so mitfühlend und geduldig verhält er sich gegenüber seinen Protagonisten. Die statische Kamera bewahrt respektvoll Distanz, die ruhige Montage will nicht vereinfachen. Wie geheimnisvoll sind doch die Verbindung von Film- und Gefühlsbewegung: Gerade weil wir einen sicheren, festen Standpunkt haben, gerade weil die Abläufe so festgefügt sind, können uns die stets unerwartet verlaufenden Geschichten und die Figuren mitreißen." Critic.de
"Vor allem aber gibt der Film der Verrücktheit ihren Raum - und das stets mit Würde und Anstand. Und mit Zeit." Freitag
"Nie zuvor hat man solche Bilder aus einer Psychiatrie gesehen, wie Depardon sie in einer Einrichtung in Lyon eingefangen hat. Die meisten Patienten erscheinen zunächst rational, erst nach und nach schälen sich mal mehr, mal weniger krankhafte Züge heraus. Ganz unweigerlich fragt man sich, ob ein Film derlei zeigen darf. Ist es moralisch vertretbar, kranke Menschen in dieser Situation zu filmen? In Depardons Fall lautet die Antwort ganz klar ja, denn sein Blick ist alles andere als voyeuristisch. Er kommentiert nichts und bleibt völlig neutral, agiert dabei aber sehr sensibel und gibt den von der Gesellschaft als wahnsinnig Stigmatisierten ihre Menschlichkeit zurück. Damit bleibt der französische Filmemacher und Fotograf seinem humanistischen Ansatz treu, der sich durch seine Arbeit zieht." EPD Film
"Eine Reise in die Komplexität des Wahnsinns: Indem Depardon Richter und Patient immer getrennt voneinander zeigt, betont er auch, dass der Wahnsinn eine eigene, intime, unzugängliche Welt ist. So wird angesichts der Sitzungen klar, dass jedes vorschnelle Urteilen über den Wahnsinnigen unmöglich ist." SZ
"Der große Dokumentarist kehrt in '12 jours' zu seinem Thema Psychiatrie und Gesellschaft zurück. (...) Eine Auseinandersetzung mit Sprache, Paragrafen, Gutachten und persönlichem Leid." Der Standard
"In seiner nüchternen Direktheit einer der bewegendsten Filme des Festivals von Cannes überhaupt." TAZ