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Als Julia (Juliet Stevenson) und Alex (Tchéky Karyo) eine leidenschaftliche Nacht an einem einsamen Strand von Malta verbringen, schließen sie einen Pakt: In 25 Jahren werden sie sich wieder treffen - genau an diesem Ort.
25 Jahre später reist Julia - mittlerweile verheiratet und Mutter - mitsamt Ehemann und Kindern auf die Insel um ihren Teil der Abmachung zu erfüllen. Auch Alex reist nach Malta - ebenfalls in Begleitung - um seine erste große Liebe wieder zu sehen. Kaum haben sich die beiden getroffen, sind sie auch schon wieder Feuer und Flamme für einander. Als Julias Ehemann Jack…mehr

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Produktbeschreibung
Als Julia (Juliet Stevenson) und Alex (Tchéky Karyo) eine leidenschaftliche Nacht an einem einsamen Strand von Malta verbringen, schließen sie einen Pakt: In 25 Jahren werden sie sich wieder treffen - genau an diesem Ort.

25 Jahre später reist Julia - mittlerweile verheiratet und Mutter - mitsamt Ehemann und Kindern auf die Insel um ihren Teil der Abmachung zu erfüllen. Auch Alex reist nach Malta - ebenfalls in Begleitung - um seine erste große Liebe wieder zu sehen. Kaum haben sich die beiden getroffen, sind sie auch schon wieder Feuer und Flamme für einander. Als Julias Ehemann Jack (Daniel Stern) von der neuerlichen Romanze Wind bekommt, gerät der anfänglich harmonische Familienurlaub komplett aus den Fugen. Und als Jack inmitten seines Liebeskummers dann auch noch die rassige und hingebungsvolle Grace (Valerie Mahaffey) kennen lernt, erwacht auch in ihm das Verlangen nach einer außerehelichen Liaison. Zwischen Jack und Julia entfacht daraufhin ein schmutziger, doch (für den Zuschauer) höchst amüsanter Rosenkrieg, in dem Julia allmählich erkennt, was wahre Liebe bedeutet...
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.12.2011

Leuchtende Transromanze
Sabine Bernardis hellwacher Film "Romeos"

Zwei Vertraute, ein atemholendes Erstaunen: "Deine Stimme. Alles. Krass." Die Gefährtin erkennt den Jungen, der ihre beste Freundin war, zwar wieder, ist aber doch verunsichert von dessen hormonell unterstützter Wandlung.

"Romeos", der Film, der diese beiden beim Neuerfinden ihrer Freundschaft und manch anderem begleitet, wirft sich mit großen Augen in eine nicht allein von biologischer Schubkraft, sondern auch von unvorhersehbaren Sehnsüchten zum Ziel getragene sexuelle Selbstfindung. "Hast du gute Ärzte?" "Ich hoffe."

Die schönsten Menschengesichter, sagt das bezaubernde Spiel der in Trotz, Zartheit und Schmerz gleichermaßen posenfrei agierenden Darstellerinnen und Darsteller, sind diejenigen, die in den nächtlichen Einladungen der Stadt (es ist Köln, könnte aber auch woanders sein) das Versprechen erkennen: Irgendwo hier gibt es wen, der hingerissen ist, wenn er mich ansieht. Lukas (Rick Okon) schaut entrückt aus dem Autofenster, man folgt erst seinem Blick, dann seinem Weg. Der ist in Licht geschrieben: Parties sind rot wie alte Sonnen, Tanzclubs blau wie Eis, das von der eigenen Klarheit schwärmt, und der See, in dem Liebende schwimmen, ist tiefgrün, unter weißen Wolken.

Lukas kann kein Mädchen bleiben. Er weiß besser als der Geburtsbauplan, wer er ist - und wen er liebt, nämlich Fabio (Maximilian Befort), dessen Bartschatten ihn schmückt wie der Lippenstift eine Verführerin (also nicht für Naturbuschengrobheit steht, sondern für raffiniertere Lustversprechen). Ine (Liv Lisa Fries), die Frauen liebt und ihren Lukas noch als Miri kennt, sieht nur bedingt ein, was ihn antreibt: "Wen du dich eh in Jungs verliebst, dann hättest du doch auch ein Mädchen bleiben können." Eben nicht - denn wer ich bin, das gehört auf kompliziertere und freiere Art zu dem, wonach ich mich sehne, als es das hausbackene Ankreuzspiel "Männlein oder Weiblein" vorsieht.

"Romeos" handelt von Testosteronspritzen und Überwältigungsschauern zu Streichermusik, von Augenbrauen, Lippen und schüchternen Blicken, vor allem aber davon, wie sich Menschen gegenseitig dabei helfen oder stören können, die zu sein, die sie sind.

Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft hat unlängst geurteilt, man könne dieses helle und schnelle kleine Kunststück nur Leuten zeigen, die mindestens sechzehn Jahre alt seien (während dieselbe Institution zum Beispiel den insgesamt recht lustigen Film "Bad Teacher" mit Cameron Diaz bedenkenlos für Zwölfjährige freigibt, die daher der Heldin dabei zuschauen können, wie sie ihr Auto vollkifft, eine Brustvergrößerung plant, eine Kollegin vergiftet und eine Amtsperson erpresst).

"Romeos", sagt die FSK, sei geeignet, Jugendliche zu verwirren, denn die schwule, lesbische und transidentitäre Liebe werde hier zu promisk, zu polymorph, überhaupt zu wenig nach erotischer Kompassnavigationsdidaktik dargestellt - als brauchten Jugendliche ausgerechnet sensible und kluge Filme, um eigene und fremde Körper als verwirrend zu erfahren. Auf traurig verkorkste Art haben die Kontrolleure indes durchaus Richtiges gespürt: Sabine Bernardis mutiger Film weicht der Wirrnis, die liebende Körper enerviert, nicht aus, sondern begibt sich mitten hinein, um zu zeigen, dass nur gegenseitige Fürsorge aufrichtiger Herzen aus dem Chaos führt und nur respektvolle Offenheit das Niveau einer Zuneigung erreicht, die kein Skript mehr braucht, sondern andere lieben kann, weil (nicht: obwohl) sie anders sind als das, was man schon kennt.

DIETMAR DATH

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