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Rafa ist ein Andalusier wie er im Buche steht. Sein geliebtes Sevilla hat er nie verlassen, denn das, was ihm im Leben wichtig ist, findet er hier: Frauen, Flamenco und eine gute Portion Haar-Gel. Doch das alles ändert sich als er auf eine Frau trifft, die seinem Charme einfach nicht erliegen will: Amaia, eine waschechte Baskin. Um ihr Herz zu gewinnen reist Rafa ihr in den eigentümlichen Norden hinterher. Eine abenteuerliche Reise beginnt, bei der er manche Verrücktheit begehen, seinen Akzent und sein Aussehen vollkommen ändern muss, um selbst zum Basken zu werden.
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Produktbeschreibung
Rafa ist ein Andalusier wie er im Buche steht. Sein geliebtes Sevilla hat er nie verlassen, denn das, was ihm im Leben wichtig ist, findet er hier: Frauen, Flamenco und eine gute Portion Haar-Gel. Doch das alles ändert sich als er auf eine Frau trifft, die seinem Charme einfach nicht erliegen will: Amaia, eine waschechte Baskin. Um ihr Herz zu gewinnen reist Rafa ihr in den eigentümlichen Norden hinterher. Eine abenteuerliche Reise beginnt, bei der er manche Verrücktheit begehen, seinen Akzent und sein Aussehen vollkommen ändern muss, um selbst zum Basken zu werden.

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- Trailer - Baskische Klischees (Clips mit den Hauptdarstellern) - Wendecover
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.06.2015

Sie kann doch nichts dafür, dass sie Baskin ist
"Acht Namen für die Liebe": Spaniens Kino-Sensation

MADRID, im Juni

Romantische Komödien handeln davon, wie sie sich kriegen, und diese Konzession macht auch der Film "Acht Namen für die Liebe" des spanischen Regisseurs Emilio Martínez-Lázaro, der jetzt in die deutschen Kinos kommt. Es geht darum, wie der Sevillaner Rafa und die Baskin Amaia sich kriegen. Dazu muss man wissen, dass zwischen den beiden Landesteilen neunhundert Kilometer Autobahn liegen, die mehrfach überwunden werden, und für die Mentalitätsunterschiede darf man getrost ein paar hundert Kilometer drauflegen. Nicht die Romantik ist das Thema dieser sorgfältig konstruierten Culture-Clash-Comedy, die in Spanien 2014 mit mehr als zehn Millionen Zuschauern zum erfolgreichsten Film aller Zeiten avancierte, sondern die vollständige Fremdheit der einen Welt gegenüber der anderen.

Das beginnt bei den "acht baskischen Nachnamen" des Originaltitels. So viel Stammbaum nämlich muss sein, wenn man sich als authentischer Baske ausweisen will, und genau das probiert der Andalusier Rafa, als er seiner geflohenen Schönen mit der Sprachfibel in der Tasche in den Norden nachreist und vor Amaias hochgradig nationalistischem Vater Koldo seine angeblichen Vorfahren herbetet: Urdangarin, Ibarretxe, Gabilondo . . . Für Spanier ist das komisch, weil Rafa einfach die bekanntesten Basken aufzählt, darunter den korruptionsverdächtigen Schwiegersohn des ehemaligen Königs, den früheren Ministerpräsidenten des Baskenlandes sowie den bekanntesten spanischen Radiomoderator. Solche Namensanspielungen lassen sich nicht erklären und dürften in deutschen Kinosälen untergehen.

Aber die Komödie stützt sich nicht auf Insiderwitze, sondern inszeniert auch das Panorama einer kulturellen Vielfalt, die im Alltag ständig zu symbolischen Scharmützeln um die eigene Identität führt. Nicht von ungefähr steht klein, aber gut erkennbar die Silhouette des Osborne-Stiers in der Landschaft, als Rafa sich mit dem Bus auf den Weg macht - ein letzter Trost durch das geliebte Nationalemblem, bevor der Ritter in ein exotisches Land voll dunkler Kräfte aufbricht. Auch die Dialoge spannen ein weites Geflecht von Insinuationen, diskriminierenden Scherzen und naiv herausgepolterten Vorurteilen mit direkter komischer Wirkung. "Das Mädchen kann doch nichts dafür, dass sie Baskin ist", sagen Rafa und seine Freunde und meinen es dabei sicherlich gut. Die berüchtigte Abneigung der baskischen Frauen gegen Kosmetik wird ebenso aufs Korn genommen wie die sonderbar zersägten Ponyfrisuren ("mit der Axt geschnitten"), in denen eigenen Recherchen zufolge die kriegerische Unabhängigkeit der baskischen Frau zum Ausdruck kommt. Denn mit einer Baskin zu schlafen, wissen die Experten aus Sevilla, "gilt genauso viel, wie dreimal eine aus Málaga flachzulegen". Womit man schon das erste Klischee über die Andalusier zur Hand hätte: immer nur an das eine zu denken. Das freche Mundwerk der hübschen Baskin ist nicht um weitere Attribute verlegen. Faul, ölig, durchtrieben, unzuverlässig, so seien die Andalusier nun mal, das wisse doch jeder.

Das Ganze könnte leicht albern werden, doch das tut es nicht. Das Drehbuch ist dicht, die Witze purzeln pausenlos, mal aus größerer Höhe, dann von weiter unten, und die Schauspieler sind phänomenal. Dani Rovira, einer der Shootingstars des spanischen Kinos, gibt den verliebten Andalusier mit einer einzigartigen Mischung aus Blödheit und bärchenhafter Nettigkeit. Das wunderbare Timing, mit dem er nach Worten sucht und todsicher die falschen findet, verrät den erfahrenen Stand-up-Comedian. Amaia (Clara Lago) kann sehr süß sein, aber ihre strukturelle Kratzbürstigkeit verschafft uns abgezockten Zuschauern ebenfalls die Erkenntnis, dass die geglückte Liebe immer die Ausnahme bleibt. Neben Koldo (Karra Elejalde), der als waschechter Baske einen waschechten baskischen Papa spielt, vervollständigt Carmen Machi als Rafas Ersatzmama die Hauptbesetzung. Ein hübsches Detail, dem sprichwörtlichen andalusischen Muttersöhnchen ein zugereistes Substitut aus der Extremadura zu verpassen. Das einzige Thema, das er habe vermeiden wollen, so sagt der Regisseur Martínez-Lázaro, seien die tödlichen Eta-Attentate gewesen. Das ist so gerade geglückt. Doch mit der Szene, in der der Andalusier sich zum Anführer der separatistischen Straßengewalt aufschwingt, weil er aus Versehen einen Müllcontainer abfackelt, streift der Film eine abgründige Komik, für die Spanien wohl endlich reif ist.

Und das ist die rundheraus gute Nachricht: "Acht Namen für die Liebe" beweist, dass ein Land lernt, über seine heiligsten Kühe zu lachen. Selbstironie statt nationalistischer Nabelschau! Teil zwei wird gerade gedreht und ist für 2016 angekündigt. Dann verschlägt es den liebestrunkenen Basken nach Katalonien. Geschieht ihm recht.

PAUL INGENDAAY

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