Er ist der älteste und längste Pilgerweg der Welt: der hachijuhakkasho (Weg der 88 heiligen Orte). Er umkreist die japanische Insel Shikoku. Wegen der vielen Tempel, Schreine und Mönche nennen Japaner sie die heilige Insel. Dort pilgern Menschen seit zwölfhundert Jahren, entlang einer Route von 1.300 Kilometern, markiert durch 88 Tempel. Im Frühjahr 2007 geht der Filmemacher Gerald diesen Weg allein, mit einer Kamera. Er ist weder Buddhist noch spricht er japanisch. Beste Voraussetzung also für eine Pilgerreise, deren Bedeutung es ist, sich der Fremdheit auszusetzen. Aber wo befindet man sich, wenn man andauernd fehl am Platz ist, nicht mitreden kann, sich ständig verläuft, in die Einsamkeit schlittert, sich im Dschungel fremder Zeichen verirrt und nie weiß, ob man nach 1.300 Kilometern wirklich dort ankommt, wo man ankommen soll? 88 PILGERN AUF JAPANISCH ist ein hintergründiger Film über das Pilgern, ein filmischer Selbstversuch. Doch bei aller Selbstironie erfährt der Filmemacher am Ende doch, was henro boke bedeutet dieser berüchtigte eigentümliche Zustand, der den Pilger von einem Moment auf den anderen überfällt...