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Mia (Felicitas Woll) ist gerade mal 20 und träumt davon, eines Tages als jüngste Fahrerin bei der Rallye Dakar dabei zu sein. Eines Tages lernt sie die Fahrlehrerin Sherin (Nina Tenge) kennen, eine exotische Schönheit Mitte 20. Sie nimmt Mia mit zu geheimen Autorennen außerhalb der Stadt. Cosmo (Sebastian Ströbel) mit seiner "Cobra" und Sherin mit ihrer "Dodge Challenger" sind die Stars der Szene, und Mia ist von dieser aufregenden Welt fasziniert. Sie bietet Cosmo von Anfang an Paroli, trotz ihrer Wortduelle finden beide aber insgeheim Gefallen aneinander. Sherin, Liane (Rebencca Mosselman)…mehr

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Produktbeschreibung
Mia (Felicitas Woll) ist gerade mal 20 und träumt davon, eines Tages als jüngste Fahrerin bei der Rallye Dakar dabei zu sein. Eines Tages lernt sie die Fahrlehrerin Sherin (Nina Tenge) kennen, eine exotische Schönheit Mitte 20. Sie nimmt Mia mit zu geheimen Autorennen außerhalb der Stadt. Cosmo (Sebastian Ströbel) mit seiner "Cobra" und Sherin mit ihrer "Dodge Challenger" sind die Stars der Szene, und Mia ist von dieser aufregenden Welt fasziniert. Sie bietet Cosmo von Anfang an Paroli, trotz ihrer Wortduelle finden beide aber insgeheim Gefallen aneinander.
Sherin, Liane (Rebencca Mosselman) und Britt (Teresa Weißbach) beschließen, Cosmo und Schraube (Sebastian Fischer) beim bevorstehenden "Airport Race", einem großen Event, das jedes Jahr den besten Fahrer der Szene bestimmt, vom Thron zu stoßen. Mia ist hin und hergerissen zwischen der Freundschaft zu den Mädchen um Sherin und ihren Gefühlen für Cosmo, die dieser zunehmend erwidert. Auch Sherin, die sich inzwischen selbst in Mia verliebt hat, muss befürchten, dass diese sich für Cosmo entscheidet. Sie beschließt, etwas zu unternehmen, um den Zusammenhalt unter den Mädchen zu retten. Dabei setzt sie alles auf eine Karte - und verliert.
Schließlich erfährt Mia, dass ein Talent-Scout das Airport-Race besuchen wird, um Talente für ein neues Junior-Team zu entdecken - ausgerechnet für die Rallye Paris-Dakar. Mias Traum rückt erstmals in greifbare Nähe. Doch auch Cosmo will den Sieg, um seine eigene Karriere voranzutreiben. Aber es kann nur einen Gewinner geben...

Bonusmaterial

Kinotrailer B-Roll Interviews mit Cast & Crew Produktionsnotizen Cast & Crew Infos Auto-Special Programmtipps Fotogalerie
Autorenporträt
Felicitas Woll eroberte als Lolle in der Fernsehserie "Berlin, Berlin" die Herzen der Zuschauer im Sturm. Die preisgekrönte Schauspielerin (u. a. Adolf-Grimme-Preis und Deutscher Filmpreis) war seitdem in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.04.2002

Die todtraurige Geschichte der Saisonkellnerin Evi
Der Film "Vollgas" läßt Tirols Winterindustrie kalt / Von Rainer Schauer

Nur wenige Menschen wissen, warum in jener Nacht die junge Frau in das gletscherkalte Wasser der Ötztaler Ache ging. Nach ihrer Rettung schwieg die Kellnerin. Jahre vorher aber hatte sie einmal erzählt, wie mörderisch für sie das Leben als Bedienung sei, weil es daheim nicht stimme in der Ehe und mit den Kindern und man dennoch immer lächeln müsse, immer nur lächeln, weil der Gast und der Arbeitgeber das erwarteten. Jetzt ist in Innsbruck ein Film angelaufen, der sich als Variante des Lebens der Frau aus dem Ötztal betrachten läßt: die Winterwelt als Synonym für grenzenloses Freizeitvergnügen und uneingeschränkte Urlauberfreiheit.

"Vollgas", in Galtür und Ischgl gedreht, zeigt nichts von den weißen Hängen und traumhaften Abfahrten des Tiroler Paznauntals, das in den Werbebroschüren stets von einem stahlblauen Himmel überwölbt wird, in dem ein hoch fliegender Snowboarder alle Gipfel zu überspringen scheint - der Sonne immer sehr nahe. In dieser gottbegnadeten Landschaft, in der allerdings gelegentlich auch Lawinen zu Tal donnern, vollzieht sich für die junge Saisonkellnerin Evi (Henriette Heinze) und ihre sechsjährige Tochter Paula schrittweise und unaufhaltsam der gesellschafliche Abstieg. Nach Dienstschluß stürzt sich Evi in das Nachtleben der Bars und Dorfdiskos, während Paula bei Evis Schwester so etwas wie ein Zuhause und Geborgenheit findet. Zugedröhnt bis unter die Haarwurzeln sucht die junge Kellnerin den schnellen Sex mit Urlaubern, die sie am nächsten Morgen verachtet und bereits wieder vergessen hat. Der weiße Rausch am weißen Berg und Evis Motto "Leben am Limit, immer mit Vollgas, Schlafen ist feige" geraten zu Albträumen. Einmal wagt sie den Aufstand gegen ihr schnelles Leben: Sie will Paula eine gute Mutter sein, die am Abend mit dem Kind auf dem Sofa kuschelt. Dieses Vorhaben scheitert, der Sound aus der Disco dringt verführerisch durch die Nacht in das kleine Appartement, in dem Evi mit ihrer Tochter und einer Kollegin haust. Evi wird am Ende gestorben sein, ohne je wirklich gelebt zu haben.

Unter den vielen Menschen, vielleicht waren es zweihundert oder noch mehr, die Mitte März von der Arbeiterkammer Tirol (AK) ins Innsbrucker Leokino geladen worden waren, begannen nach der Filmvorführung einige ihre Gedanken zu äußern und zu diskutieren, bevor sie wie alle ans Buffet drängten. Doch beim Essen und Trinken beruhigte sich die Auseinandersetzung, und es schien nur noch wenige zu interessieren, ob "Vollgas" dem "starken Land", wie es in der Eigenwerbung heißt, dem Land Tirol und seiner Wintersportindustrie, gerecht geworden war. Die AK, ständische Interessenvertretung aller Arbeiter und Angestellten, hatte die Besucher in der Einladung auf das Filmthema eingestimmt: "In der durchorganisierten Spaßgesellschaft der Tiroler Fremdenverkehrsorte haben alle permanent gut drauf zu sein. Dafür zahlen die Touristen, doch die, die für deren gute Dauerlaune verantwortlich sind, bezahlen mit ihrer Lebensenergie." Im Original der Filmproduktionsfirma heißt es dann weiter: "Wenn die Batterien zu Ende gehen, hilft nur noch Alkohol über Müdigkeit und innere Leere hinweg."

Starker Beifall war vorher im Schummerlicht des Kinos aufgebrandet, als ein AK-Mann eine Rede hielt, eine gut gemeinte Rede, die man bei solchen Anlässen eben hält: "Wo bleibt bei uns in Tirol die Moral?" Es sei höchste Zeit für "uns Tiroler", einen ordentlichen Tourismus zu führen und "endlich die Schnapsbars in den Straßen der Wintersportorte" abzuschaffen: "Wir brauchen eine geordnete Skifahrerei. Wir müssen die Skifahrer lenken und leiten." Ein anderer meinte, er sei froh, daß in dem Film der österreichischen Regisseurin Sabine Derflinger endlich einmal die dunklen Seiten des Angestelltendaseins in der Wintersportindustrie aufgezeigt worden seien, "überspitzt zwar, aber das ist gut so, weil man sonst nicht über die Probleme nachdenkt". Und noch ein anderer meinte, kaputte Typen wie die Hauptdarstellerin im Film seien ihm nicht fremd: "Ich würde schon Namen für die im Film handelnden Personen in der Realität kennen." Alle müßten etwas gegen die Mängel im Wintersport tun. Beim Apfelstrudel dann waren sich AK-Sympathisanten und -Funktionäre mit der Unternehmerseite, der Wirtschaftskammer, einig: Es sei gut, daß niemand direkt angegriffen worden sei, weder die Arbeitgeber- noch die Arbeitnehmerseite. Und außerdem: "Vollgas" ist ja nur ein Film.

Die, die zum Thema "kaputt in den Alpen" hätten mehr oder alles sagen können, die Bedienungen und Kellner, DJs und Animiermädchen an den Schneebars und aus den Hotels, die kamen bei der Filmfete in Innsbruck nicht vor. Und sie werden auch das Filmleben der Hauptdarstellerin, das ein Spiegelbild ihres realen Arbeitslebens sein soll, kaum zu sehen bekommen, obwohl, so ein AK-Mann, der Film gerade "dort gezeigt werden sollte, wo es viel Tourismus gibt". Aber es ist so gut wie sicher, daß "Vollgas" weiterhin nur in Innsbruck zu sehen sein wird - im Programmkino und nicht in den großen Kinopalästen. Der Vorschlag der Wiener Prisma-Filmproduktion, mit einer Kopie des Films durch die touristischen Hochburgen Tirols zu touren, lehnten die lokalen Kinobesitzer ab. Auch die Tiroler Tourismusverbände, so die Filmpressesprecherin Michaela Englert, zeigten nur wenig Neigung, den Film vertreiben zu helfen. Sogar die landeseigene Gesellschaft CineTirol, die zwar die Produktion von "Vollgas" mitfinanziert hatte, hielt sich bedeckt, als es um Hilfe beim Vertrieb ging. Immerhin wurde der Film im Januar beim Saarbrücker Nachwuchsfilmfestival mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet.

Nur Martin Riml, Hotelier und einflußreiche Lokalgröße in Sölden, will dafür sorgen, daß "Vollgas" im Mai in seiner Heimatgemeinde gezeigt wird. Dann sind allerdings die Schneetouristen weg. Riml meint, die Winterurlauber sollten mit dem Film nicht unbedingt in ihren Ferien konfrontiert werden. Die Wahrheit aber ist, daß der Film viel mehr als das Schicksal der Saisonkellnerin Evi erzählt, er ist eine Anklage gegen die überbordende Wintersportindustrie. In überraschender Offenheit heißt es im offiziellen Organ der Tirol Werbung, "Saison": ",Vollgas' ist wie ein schonungsloser Spiegel für jenen Teil der Realität hinter der Kulisse des Wintertourismus, der gerne ausgeklammert wird."

Das ist ein Film, über den junge Menschen heiß diskutieren würden - dachte man, als nach der Filmvorführung für die AK "Vollgas" anschließend einem jugendlichen Premierenpublikum im Innsbrucker Leokino gezeigt wurde. Doch mehr als beifälliges Klatschen war nicht zu hören von den Jungen und Mädchen, die der Innsbrucker Kulturszene zuzurechnen waren. Sie schwiegen eisern, als der Moderator und die Regisseurin um Diskussionsbeiträge baten. Einzige Frage aus dem jugendlichen Publikum: Wie habe es die Regisseurin geschafft, im Film einen offiziellen Postbus auf freier Strecke anhalten zu lassen. Antwort: Der Bus und sein Fahrer waren gemietet. Die Pressesprecherin sagte, die Reaktion der jungen Leute sei überall die gleiche. Ein Verdacht macht sich breit: Hatten diese jungen Menschen nur ihr eigenes Leben und ihre eigene Freizeitgestaltung im Film gesehen? Und warum also lange diskutieren über eine selbstverständliche Alltäglichkeit?

Sabine Derflinger hat diesen Alltag kennengelernt. Bei ihren Recherchen im Gebirge traf sie junge Saisonangestellte, die bereit sind, für ein gutes Gehalt bis an ihre körperlichen Grenzen zu gehen, aufgeputscht von Alkohol und Tabletten. Ein Galtürer Hotelier sagt: "Bei uns kann man relativ viel Geld verdienen. In vier bis fünf Monaten Saisonarbeit hat man schon was im Sack." Zum Saisonende, sagt Derflinger, klagten dann viele Saisonarbeiter, daß sie sich ausgelaugt, ausgenützt und schlecht behandelt fühlten. Frust werde durch Konsum egalisiert, vor allem durch den Kauf teurer Markenklamotten.

Der Hotelier Hermann Huber aus Galtür, in dessen "Almhof" ein Großteil des Films gedreht worden ist, nimmt die Diskussion um den Film "Vollgas" nicht sonderlich ernst, weil der Film ein "antiquiertes Bild von der Mitarbeiterwelt" in den Wintersportorten vermittle und auch sonst nicht der Realität entspreche. Niemand in der Dienstleistungsbranche ließe sich heute so behandeln wie die Evi im Film; kein Alkoholiker könne auf Dauer das Arbeitstempo in der Hotellerie und Gastronomie durchhalten, kein Drogensüchtiger den hohen Anforderungen der Urlauber gerecht werden. Zudem seien die Schauplätze des Films, die keinen Namen haben, aber zwangsweise an die berühmten, aber auch berüchtigten Brennpunkte des Wintertourismus in Österreich erinnern, an Ischgl, Sölden oder Saalbach-Hinterglemm, austauschbar und auf der ganzen Welt zu finden - in Asien, in der Karibik, an den Stränden des Mittelmeers. Deswegen seien die geschilderten Probleme weder spezifisch für Tirol noch für die Alpen. Die Ballermannisierung des Landes, vor der intern bereits Tiroler Touristiker warnen, sei zudem weniger bedrohlich als man gemeinhin annehme. "Selbst in Ischgl", sagt Huber, "sind es höchsten zehn Prozent der Gäste, die die Sau rauslassen." Von der großen, normalen Mehrheit rede niemand. Das sei ein gesellschaftliches Problem, meint auch Ernst Dengg, der Wirt des Innsbrucker "Altstadtstüberl", wo gerne eine bessere und gutbürgerliche Gesellschaft verkehrt; ein Problem, für das, so ergänzt Hermann Holzknecht aus dem Ötztaler Längenfeld, Architekt und Mitglied der Organisation "Pro vita alpina", immer nur die Einheimischen verantwortlich gemacht würden, obwohl die Wintertouristen mit schuld daran seien. Dieser Aspekt fehle ihm in Sabine Derflingers Film.

Der Tourist aber, der den totalen Kick in den entsprechenden Orten sucht, bleibt von alledem unberührt. Er pocht darauf, das zu bekommen, was die Kritiker ihm vorwerfen: Freizeitspaß rund um die Uhr. "Der Gast", sagt ein Hotelier aus Ischgl, "kann sich mit der Natur ohne Inszenierung höchstens zehn Minuten beschäftigen, dann fragt er sofort, was soll ich tun? Und so löst der Film "Vollgas" bei den Managern von Ischgl oder Sölden zwar offiziell Betroffenheit aus, aber hinter der Hand nur ein Gähnen. Zu lange schon leben die ökonomisch äußerst erfolgreichen Urlaubsplaner in Ischgl und Sölden mit den Vorwürfen, sie seien schuld am Niedergang einer alten Kultur.

Wovon der Film "Vollgas" leise, traurig und düster erzählt, ist in den Werbefilmen und Broschüren kein Thema, wenn dort "die Welt Kopf steht" und das ultimative Skivergnügen beginnt, der totale Spaß, der "die Probleme, die Sorgen und Ängste des Alltags auslöscht". Und weiter: "Skifahren in Ischgl - das ist die Zukunft; hier fährt man Ski inmitten von Champions, hier lebt man die Ski-Philosophie des dritten Jahrtausends." Das ist gekonnt getextet. Die Fans danken es ihren Skiorten mit Lobeshymnen. Alles sei "supie" und "hammermäßig" hier.

Die Tage in den Tälern werden jetzt länger. Eine nervöse Vorfreude grassiert wie ein Fieber in den alpinen Wintersportorten.Das Ende der Saison dämmert herauf. In diesen Wochen, hat Derflinger beobachtet, werden die letzten Reserven mobilisiert, wird noch weniger geschlafen, dafür noch ausgiebiger gefeiert und getrunken. In den höher gelegenen Wintersportorten verzögern die Manager die Saison bis Ende April. Je höher die Auslastung der Seilbahnen und Lifte, umso besser für die Bilanz. In Ischgl werden zum Saisonende noch Enrique Iglesias sowie "Bro'Sis" und "Tears" erwartet. Sölden lädt zum Light-and-Sound-Spektakel "Hannibal" auf dem Gletscher ein, während im Tal vorher noch "The hottest gayweek of the year" über die Bühne geht.

Danach kehrt das Personal in seine Heimatorte in der Steiermark, Ungarn oder in Tschechien zurück; die Hoteliers, Gastronomen und Seilbahnmanger werden auf die Kanaren, nach Thailand oder Mexiko fliegen. Das muß sein, um später in den Bergen wieder richtig Vollgas geben zu können.

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