"Adams Äpfel" wurde mir bereits vor einigen Jahren während meines damaligen Skandinavistik-Studiums empfohlen, doch aus irgendeinem unerfindlichen Grund habe ich erst jetzt die Gelegenheit gefunden, mir diesen großartigen Film zu bestellen und anzusehen. Ich bin seit jeher ein großer Fan
skandinavischer Filme, wobei mich immer wieder aufs Neue erstaunt, wie nah doch Komödie und Tragödie im…mehr"Adams Äpfel" wurde mir bereits vor einigen Jahren während meines damaligen Skandinavistik-Studiums empfohlen, doch aus irgendeinem unerfindlichen Grund habe ich erst jetzt die Gelegenheit gefunden, mir diesen großartigen Film zu bestellen und anzusehen. Ich bin seit jeher ein großer Fan skandinavischer Filme, wobei mich immer wieder aufs Neue erstaunt, wie nah doch Komödie und Tragödie im skandinavischen Kino beieinanderliegen.
Im Mittelpunkt steht ein Pfarrer, der in seiner Kirche mit anliegendem Wohnbereich (ein wenig Kloster-artig) ehemalige Häftlinge zu resozialisieren sucht. Dass das nicht ohne Hindernisse klappen kann, ist von vornherein klar und so kommt es zu allerlei unvorhersehbaren Zwischenfällen. Grob angelehnt ist der Film an das Buch Hiob aus dem alten Testament, in dem Hiob allerlei Proben über sich ergehen lassen muss, um seinen Glauben zu beweisen.
Laut dem Drehbuchautor (der sich auf der Blu-Ray in einem Making Of zu Wort meldet) stand bei der Idee zum Film im Vordergrund, alles, was er bislang filmisch verarbeitet hat, in einen einzigen Film zu packen. So begibt es sich denn auch, dass einer der Protagonisten, Ivan, sein gesamtes Leben hindurch erlebt, wie ihn das Unglück verfolgt. Die Sprache ist durchgehend sehr grob gehalten, wie es sich für Ex-Häftlinge "gehört". Angesichts dessen, dass es sich um ebensolche handelt, kommt es freilich auch regelmäßig zu Konflikten zwischen den zu Sozialisierenden, ab und an werden sie auch von ihrer Vergangenheit wieder eingeholt.
Anders als in typischen amerikanischen Komödien lässt sich "Adams Äpfel" nach meinem Empfinden, wie bereits zu Anfang angedeutet, nicht klar als Komödie oder Drama charakterisieren, sondern vereint beides in sich. Wenn man gerade denkt, es geht absolut bergab, bzw. der Film entwickele sich nach einem witzigen Anfang zu einer totalen Tragödie, dann geht es plötzlich wieder mit viel Humor bergauf, nur um dann umso tiefer zu fallen und wieder zu steigen, etc. pp. Während ich mich selbst dabei ertappt habe, Vermutungen anzustellen, wie es wohl weitergehen würde, wurde ich doch über den weiteren Verlauf des Films eines Besseren belehrt.