Der amerikanische Präsident James Marshall und seine Familie befinden sich auf dem Rückflug von Moskau in die USA. Als Passagiere der AIR FORCE ONE sind sie scheinbar völlig sicher, denn bei diesem Flugzeug handelt es sich um eine fliegende Festung, die selbst direkten Raketenangriffen standzuhalten vermag. Doch der Feind ist an Bord - eine Gruppe eiskalter Killer unter der Führung des russischen Terroristen Ivan Korshonov. Ihr Ziel ist es, den gefürchteten General Radek freizupressen! Für den Präsidenten steht nun alles auf dem Spiel: das Leben seiner eigenen Familie und die Verteidigung des Weltfriedens... AIR FORCE ONE, ein spektakulärer Action-Thriller, der höchste Spannung garantiert.
Sie ist eigentlich gar kein Flugzeug, sie ist eine fliegende Festung: Die Air Force One, die Spezial-Boeing des amerikanische Präsidenten James Marshall ist dafür gebaut, sogar einem direkten Raketenangriff standzuhalten. Doch der Feind kommt von innen in Gestalt des Terroristen Ivan Korshunov, der sich mit einer Truppe eiskalter Killer an Bord geschlichen hat, um den Präsidenten zu entführen. Sein Ziel: den gefürchteten General Radek freizupressen, um ein zweites russisches Reich zu gründen. Korshunov bringt die Air Force One und die gesamte Besatzung brutal in seine Gewalt - mit einer Ausnahme. Marshall gelingt es, sich zu verstecken und einen nervenzerreißenden Ein-Mann-Krieg gegen die Terroristen zu führen. Bei diesem tödlichen Katz-und-Maus-Spiel steht nicht nur das Leben seiner Familie auf dem Spiel, sondern die Existenz der gesamten freien Welt....
Sie ist eigentlich gar kein Flugzeug, sie ist eine fliegende Festung: Die Air Force One, die Spezial-Boeing des amerikanische Präsidenten James Marshall ist dafür gebaut, sogar einem direkten Raketenangriff standzuhalten. Doch der Feind kommt von innen in Gestalt des Terroristen Ivan Korshunov, der sich mit einer Truppe eiskalter Killer an Bord geschlichen hat, um den Präsidenten zu entführen. Sein Ziel: den gefürchteten General Radek freizupressen, um ein zweites russisches Reich zu gründen. Korshunov bringt die Air Force One und die gesamte Besatzung brutal in seine Gewalt - mit einer Ausnahme. Marshall gelingt es, sich zu verstecken und einen nervenzerreißenden Ein-Mann-Krieg gegen die Terroristen zu führen. Bei diesem tödlichen Katz-und-Maus-Spiel steht nicht nur das Leben seiner Familie auf dem Spiel, sondern die Existenz der gesamten freien Welt....
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Trailer von anderen Filmen - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Audio-Kommentar des Regisseurs - Making of (Featurette) - Facts Einblendungen während des Films - Special Booklet: exklusive Infos zu Film und StarsFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.10.1997Weltenlenker am Steuerrad
"Air Force One": Der Präsident als Allzweckwaffe im Film von Wolfgang Petersen
Wer erinnert sich noch an das Gesicht jenes Mannes, für den Clint Eastwood im Film "In the Line of Fire" sein Leben hingeben will? Ist es überhaupt je länger als eine Sekunde zu sehen? Noch vor einigen Jahren war der amerikanische Präsident auf der Leinwand nur ein Schatten seiner selbst. In "The Naked Gun 2 1/2" mußte er weniger als Zielscheibe für tödliche Kugeln denn für billige Scherze herhalten, in "Dave" war er selbst als Original nur eine Attrappe, und im "Kartell" ging er als skrupelloser Machtmensch über Leichen. Die Nummer eins war zu einer Null verkommen. So kann es nicht weitergehen, dachte sich Rob Reiner und nahm Michael Douglas für Film und Vaterland in die Pflicht. Doch "The American President", der dem Oberhaupt mit Hilfe eines großen Stars neuen Glanz verleihen sollte, ließ nicht die Kassen, sondern alle Alarmglocken klingeln.
Die Rettung kam, und sie kam aus Deutschland. Ein Schwabe und ein Ostfriese beschlossen, den mächtigsten Mann der Welt an ihrem augenblicklichen Erfolg teilhaben zu lassen, gründeten die PR-Agentur Emmerich & Petersen und nahmen zwei abendfüllende Werbefilme in Angriff. Der Präsident, eine lahme Ente? Wir verleihen im Flügel! Flugs wechselt Bill Pullman in "Independence Day" vom Regierungssitz auf den Schleudersitz. Aus dem Mann des Wortes wird ein Mann der Tat, der in einen Jagdbomber steigt, um das gesunkene Ansehen im rasanten Steigflug aufzufangen. Damit auch die Freiheit über den Wolken wieder grenzenlos werde, holt er todesmutig fliegende Untertassen vom Himmel. Millionen Zuschauer in aller Welt salutieren: Herzlichen Dank, Ihre Lufthoheit!
Ein Weltenlenker nun, der das Steuerrad der Geschichte so souverän dreht wie Präsident James Marshall (Harrison Ford) in Wolfgang Petersens Film "Air Force One", sollte auch imstande sein, das Höhenruder seines eigenen Flugzeugs herumzureißen. Marshall weiß jede Situation zu meistern: Er ist im rechten Moment betroffen (wenn er den Tod Hunderttausender Bürgerkriegs-Flüchtlinge betrauert), entschlossen (wenn er beteuert, ein derartiges Massensterben nicht noch einmal tatenlos mit anzusehen), er ist ein treusorgender Familienvater mit Einzelkämpfer-Erfahrung, ein Mann mit großem Herzen, scharfem Verstand und kräftigen Muskeln. Mit anderen Worten: Einen solchen Präsidenten findet man kein zweites Mal. So ist die Administration ziemlich am Boden, als sie erfährt, daß der Terrorist Ivan Korshunov, der das "R" und die Augen rollt (Gary Oldman), nach dem Start der Maschine in Moskau die Macht an Bord ergriffen hat.
Korshunov droht, in regelmäßigen Abständen Geiseln zu erschießen, falls sein Gebieter, General Radek (Jürgen Prochnow), der vor kurzem in einer konzertierten Aktion amerikanischer und russischer Spezialeinheiten festgenommen wurde, nicht auf freien Fuß gesetzt werde. Erfreut stellt der Zuschauer fest, daß es in Rußland noch Gefängnisse gibt, die aus ihrer Funktion keinen Hehl machen und wie mittelalterliche Festungen aussehen. Keine Frage: Hier wurden nicht die Irrwege des liberalen Strafvollzugs beschritten. Hier läuft das Wasser an der Wand herab, der Putz fällt von der Decke, und Schufte wie Radek, die das Sowjetreich mit Waffengewalt wiederherstellen wollen, haben unendlich viel Zeit, über ihre Schandtaten nachzudenken. Etwas irritierend wirkt nur die moderne Video-Überwachungsanlage. Aber sollte es den Filmemachern, die sich rühmen, daß sie mit der Maschine des Präsidenten gleichsam ein Heiligtum betreten durften, wirklich nicht gelungen sein, in russischen Kerkern zu recherchieren? Ausgeschlossen!
Der Präsident, das muß man ihm hoch anrechnen, hat aus der Geschichte gelernt. Genau zwanzig Jahre ist es her, daß einer seiner Vorgänger den Fehler beging, sich erpressen zu lassen. In "Das Ultimatum" (Regie: Robert Aldrich) wird das Oberhaupt beim Versuch, vor Ort zu verhandeln, prompt versehentlich von den eigenen Scharfschützen getötet. Marshall dagegen weiß zwei Dinge ganz genau: Man darf niemals nachgeben und kann sich letztlich nur auf sich selbst verlassen. Somit heißt es fortan: der Marshall ohne Deputies gegen den Ivan (Korshunov, selbstredend). Während sich die Vizepräsidentin (Glenn Close) und der Verteidigungsminister (Dean Stockwell), wie nicht anders zu erwarten, streitend in den Haaren liegen, bleibt Marshall an Bord, statt mit der für ihn konstruierten Rettungskapsel das Weite zu suchen. Er krempelt die Ärmel hoch und fängt an, die ungebetenen Gäste nacheinander an die frische Luft zu setzen.
Die Leichtigkeit, mit der sie sich überhaupt Zutritt verschaffen konnten, macht erschreckende Sicherheitsdefizite deutlich: Man muß nur die Mitglieder eines Fernsehteams umbringen und dann in deren Rollen schlüpfen. Schlamperei, wohin man blickt: Ein Fax, vom Präsidenten höchstpersönlich geschickt, bleibt ungelesen. Dennoch erreicht die lebenswichtige Information, die es enthält, irgendwo zwischen den Bildern ihren Adressaten. Aber wie? Dies sind Fragen, auf die man keine Antworten erwarten sollte. Denn erstens ist dieser Film nur zwei Stunden und zehn Minuten lang und kann sich folglich mit solchen Lappalien nicht aufhalten, und zweitens befinden wir uns an Bord der Air Force One. Hier müssen alle Fragen Wochen vorher offiziell eingereicht und von höchster Stelle genehmigt werden. LARS-OLAV BEIER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Air Force One": Der Präsident als Allzweckwaffe im Film von Wolfgang Petersen
Wer erinnert sich noch an das Gesicht jenes Mannes, für den Clint Eastwood im Film "In the Line of Fire" sein Leben hingeben will? Ist es überhaupt je länger als eine Sekunde zu sehen? Noch vor einigen Jahren war der amerikanische Präsident auf der Leinwand nur ein Schatten seiner selbst. In "The Naked Gun 2 1/2" mußte er weniger als Zielscheibe für tödliche Kugeln denn für billige Scherze herhalten, in "Dave" war er selbst als Original nur eine Attrappe, und im "Kartell" ging er als skrupelloser Machtmensch über Leichen. Die Nummer eins war zu einer Null verkommen. So kann es nicht weitergehen, dachte sich Rob Reiner und nahm Michael Douglas für Film und Vaterland in die Pflicht. Doch "The American President", der dem Oberhaupt mit Hilfe eines großen Stars neuen Glanz verleihen sollte, ließ nicht die Kassen, sondern alle Alarmglocken klingeln.
Die Rettung kam, und sie kam aus Deutschland. Ein Schwabe und ein Ostfriese beschlossen, den mächtigsten Mann der Welt an ihrem augenblicklichen Erfolg teilhaben zu lassen, gründeten die PR-Agentur Emmerich & Petersen und nahmen zwei abendfüllende Werbefilme in Angriff. Der Präsident, eine lahme Ente? Wir verleihen im Flügel! Flugs wechselt Bill Pullman in "Independence Day" vom Regierungssitz auf den Schleudersitz. Aus dem Mann des Wortes wird ein Mann der Tat, der in einen Jagdbomber steigt, um das gesunkene Ansehen im rasanten Steigflug aufzufangen. Damit auch die Freiheit über den Wolken wieder grenzenlos werde, holt er todesmutig fliegende Untertassen vom Himmel. Millionen Zuschauer in aller Welt salutieren: Herzlichen Dank, Ihre Lufthoheit!
Ein Weltenlenker nun, der das Steuerrad der Geschichte so souverän dreht wie Präsident James Marshall (Harrison Ford) in Wolfgang Petersens Film "Air Force One", sollte auch imstande sein, das Höhenruder seines eigenen Flugzeugs herumzureißen. Marshall weiß jede Situation zu meistern: Er ist im rechten Moment betroffen (wenn er den Tod Hunderttausender Bürgerkriegs-Flüchtlinge betrauert), entschlossen (wenn er beteuert, ein derartiges Massensterben nicht noch einmal tatenlos mit anzusehen), er ist ein treusorgender Familienvater mit Einzelkämpfer-Erfahrung, ein Mann mit großem Herzen, scharfem Verstand und kräftigen Muskeln. Mit anderen Worten: Einen solchen Präsidenten findet man kein zweites Mal. So ist die Administration ziemlich am Boden, als sie erfährt, daß der Terrorist Ivan Korshunov, der das "R" und die Augen rollt (Gary Oldman), nach dem Start der Maschine in Moskau die Macht an Bord ergriffen hat.
Korshunov droht, in regelmäßigen Abständen Geiseln zu erschießen, falls sein Gebieter, General Radek (Jürgen Prochnow), der vor kurzem in einer konzertierten Aktion amerikanischer und russischer Spezialeinheiten festgenommen wurde, nicht auf freien Fuß gesetzt werde. Erfreut stellt der Zuschauer fest, daß es in Rußland noch Gefängnisse gibt, die aus ihrer Funktion keinen Hehl machen und wie mittelalterliche Festungen aussehen. Keine Frage: Hier wurden nicht die Irrwege des liberalen Strafvollzugs beschritten. Hier läuft das Wasser an der Wand herab, der Putz fällt von der Decke, und Schufte wie Radek, die das Sowjetreich mit Waffengewalt wiederherstellen wollen, haben unendlich viel Zeit, über ihre Schandtaten nachzudenken. Etwas irritierend wirkt nur die moderne Video-Überwachungsanlage. Aber sollte es den Filmemachern, die sich rühmen, daß sie mit der Maschine des Präsidenten gleichsam ein Heiligtum betreten durften, wirklich nicht gelungen sein, in russischen Kerkern zu recherchieren? Ausgeschlossen!
Der Präsident, das muß man ihm hoch anrechnen, hat aus der Geschichte gelernt. Genau zwanzig Jahre ist es her, daß einer seiner Vorgänger den Fehler beging, sich erpressen zu lassen. In "Das Ultimatum" (Regie: Robert Aldrich) wird das Oberhaupt beim Versuch, vor Ort zu verhandeln, prompt versehentlich von den eigenen Scharfschützen getötet. Marshall dagegen weiß zwei Dinge ganz genau: Man darf niemals nachgeben und kann sich letztlich nur auf sich selbst verlassen. Somit heißt es fortan: der Marshall ohne Deputies gegen den Ivan (Korshunov, selbstredend). Während sich die Vizepräsidentin (Glenn Close) und der Verteidigungsminister (Dean Stockwell), wie nicht anders zu erwarten, streitend in den Haaren liegen, bleibt Marshall an Bord, statt mit der für ihn konstruierten Rettungskapsel das Weite zu suchen. Er krempelt die Ärmel hoch und fängt an, die ungebetenen Gäste nacheinander an die frische Luft zu setzen.
Die Leichtigkeit, mit der sie sich überhaupt Zutritt verschaffen konnten, macht erschreckende Sicherheitsdefizite deutlich: Man muß nur die Mitglieder eines Fernsehteams umbringen und dann in deren Rollen schlüpfen. Schlamperei, wohin man blickt: Ein Fax, vom Präsidenten höchstpersönlich geschickt, bleibt ungelesen. Dennoch erreicht die lebenswichtige Information, die es enthält, irgendwo zwischen den Bildern ihren Adressaten. Aber wie? Dies sind Fragen, auf die man keine Antworten erwarten sollte. Denn erstens ist dieser Film nur zwei Stunden und zehn Minuten lang und kann sich folglich mit solchen Lappalien nicht aufhalten, und zweitens befinden wir uns an Bord der Air Force One. Hier müssen alle Fragen Wochen vorher offiziell eingereicht und von höchster Stelle genehmigt werden. LARS-OLAV BEIER
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