Mehr als eine Million Lateinamerikaner versuchen jedes Jahr, die Grenze zu den USA illegal zu passieren. Sie glauben, sie haben nichts zu verlieren. Und lassen alles zurück: Ihre Familien, ihr Zuhause, ihre Traditionen. Für den Amerikanischen Traum riskieren sie ihr Leben. Seit 1994 hat sich die Zahl der 'Illegalen' mehr als verdreifacht. Im selben Jahr trat das Freihandelsabkommen NAFTA zwischen USA, Kanada und Mexiko in Kraft. Der Film von Stephanie Rauer zeigt Migration als Konsequenz eines globalen Marktes, der transnationale Unternehmen profitieren, den Großteil der Bevölkerung aber ohne Land, ohne Arbeit und ohne Perspektive lässt. 'Al Norte' erzählt die Geschichte eines Traumes, der für viele Menschen zum Albtraum wird. Eva. Neftali. José René. Guadalupe. Jerónimo. Oscar und Sharky. Ihre Geschichten stehen für die vieler Millionen Migranten auf dieser Welt, auf der Suche nach einem besseren Leben.Da die DVD auf Spanisch mit deutschen Untertiteln angeboten wird kurze Szenen mit US-amerikanischen Border Patrols sind auf Englisch , eignet sich der aufrüttelnde Dokumentarfilm ausgezeichnet für den Einsatz im Sprachunterricht.Der Film erhielt folgende Auszeichnungen:1. Preis, Filmfestival 'Contra el Silencio todas las Voces', Mexiko-Stadt1. Preis, Filmfestival 'DerHumALC', Buenos Aires1. Preis der Jury 'Cinemincontri' und Publikumspreis für den beliebtesten Film, Festival 'Cinameriche', Chiavari, ItalienCarlo Agustoni Preis der NGO Amca für medizinische Hilfe in Zentralamerika 2011Weitere Auszeichnung beim anthropologischen Festival in Perugia 2010Die DVD ist auch im Lehrerbegleitheft zum Textband 'Latinos en los Estados Unidos. De sueńos y necesidades' enthalten.Schulisches Vorführrecht, Filmlänge: 75 min
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.11.2011Reisefieber
"Ich hab ein komisches Gefühl", sagt Valerie Wodraschke (Corinna Harfouch), eine Deutsche in Marseille, die ihren Sohn vermisst. Simon hat lange Zeit in der Stadt am Mittelmeer gelebt, nun ist seine Wohnung leer, nur alte Videos liegen noch herum und Bilder, aus denen sie sein Leben rekonstruiert. Um nicht ganz so ratlos mit dieser Verlassenschaft allein zu sein, hat Valerie einen früheren Freund von Simon nach Marseille geholt. Diesen Jens hat sie zwar anscheinend sehr "unwirsch" begrüßt, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hat, nun aber ist sie auf ihn angewiesen. Jan Krüger ("Unterwegs") erzählt in "Auf der Suche" von einem schwulen Leben zwischen Arbeitsalltag und Drogenabenteuern, von dem er nur vage Umrisse zu erkennen liebt. Denn dieser Simon bleibt der große Abwesende, und mit zunehmender Dauer dieses leisen, gemächlichen Films entsteht der Eindruck, dass Jan Krüger selbst ein wenig vor dem Geheimnis zurückschreckt, das er hier so diskret umkreist, dass es sich am Ende fast folgenlos aufzulösen scheint.
breb.
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"Ich hab ein komisches Gefühl", sagt Valerie Wodraschke (Corinna Harfouch), eine Deutsche in Marseille, die ihren Sohn vermisst. Simon hat lange Zeit in der Stadt am Mittelmeer gelebt, nun ist seine Wohnung leer, nur alte Videos liegen noch herum und Bilder, aus denen sie sein Leben rekonstruiert. Um nicht ganz so ratlos mit dieser Verlassenschaft allein zu sein, hat Valerie einen früheren Freund von Simon nach Marseille geholt. Diesen Jens hat sie zwar anscheinend sehr "unwirsch" begrüßt, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hat, nun aber ist sie auf ihn angewiesen. Jan Krüger ("Unterwegs") erzählt in "Auf der Suche" von einem schwulen Leben zwischen Arbeitsalltag und Drogenabenteuern, von dem er nur vage Umrisse zu erkennen liebt. Denn dieser Simon bleibt der große Abwesende, und mit zunehmender Dauer dieses leisen, gemächlichen Films entsteht der Eindruck, dass Jan Krüger selbst ein wenig vor dem Geheimnis zurückschreckt, das er hier so diskret umkreist, dass es sich am Ende fast folgenlos aufzulösen scheint.
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