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Eine tragische Weltkriegsromanze auf Leben und Tod: Der Geheimdienstoffizier Max Vatan muss die Unschuld seiner Frau beweisen oder sie wegen Landesverrat töten lassen. Denn sie wird verdächtigt, für den Feind zu spionieren. Ihm bleiben nur 72 Stunden, um herauszufinden, ob ihre Liebe und ihr gemeinsames Leben als Familie Wahrheit oder Lüge sind.
ALLIED erzählt die Geschichte des englischen Geheimdienstoffiziers Max Vatan (Brad Pitt) und der französischen Résistance-Kämpferin Marianne Beausejour (Marion Cotillard), die sich im geheimen Auftrag der Alliierten in Casablanca kennen und lieben
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Produktbeschreibung
Eine tragische Weltkriegsromanze auf Leben und Tod: Der Geheimdienstoffizier Max Vatan muss die Unschuld seiner Frau beweisen oder sie wegen Landesverrat töten lassen. Denn sie wird verdächtigt, für den Feind zu spionieren. Ihm bleiben nur 72 Stunden, um herauszufinden, ob ihre Liebe und ihr gemeinsames Leben als Familie Wahrheit oder Lüge sind.
ALLIED erzählt die Geschichte des englischen Geheimdienstoffiziers Max Vatan (Brad Pitt) und der französischen Résistance-Kämpferin Marianne Beausejour (Marion Cotillard), die sich im geheimen Auftrag der Alliierten in Casablanca kennen und lieben lernen. In London wiedervereint, wird ihre Liebe auf eine harte Probe gestellt, als Marianne verdächtigt wird, für den Feind zu spionieren. Für Max bricht eine Welt zusammen. Gefangen in einem undurchsichtigen Netz aus Verdächtigungen und Lügen, versucht er verzweifelt herauszufinden, ob Mariannes Liebe und ihr gemeinsames Leben auf wahren Gefühlen basieren.

Bonusmaterial

- Die Geschichte von "Allied: Vertraute Fremde" - Vom Studio in die Sahara: Produktionsdesign von "Allied: Vertraute Fremde" - Bis dass der Tod uns scheidet: Max und Marianne - Jungs und Mädels: Das Ensemble
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.12.2016

Letztes Jahr in Casablanca

In dem Film "Allied" spielen Brad Pitt und Marion Cotillard ein Agentenpärchen im Zweiten Weltkrieg - auf den Spuren einer klassischen Liebesgeschichte.

Wenn man auf der Basis des Filmklassikers "Casablanca" ein Videospiel entwickeln müsste, könnte die Handlung ungefähr folgendermaßen aussehen: Max, der Held, ein britisch-kanadischer Spion, landet per Fallschirm in der marokkanischen Wüste. An einer Landstraße wird er von einem Auto mit einheimischem Fahrer aufgelesen. Im Wagen findet er einen Koffer mit falschen Pässen und Geld. Der Fahrer bringt ihn zu einem Tanzcafé in Casablanca, wo er die schöne Marianne trifft, eine Agentin der Résistance, die ihm helfen soll, seinen Auftrag auszuführen. Gemeinsam wollen die beiden den deutschen Botschafter erschießen - falls ihre Tarnung als Liebespaar nicht auffliegt und Max' kanadischer Akzent ihn nicht verrät. Bei einem Ausflug in die Wüste kommen die beiden sich näher, und während eines Sandsturms, den sie in Mariannes Auto überstehen, werden sie tatsächlich ein Paar.

Und genau so fängt "Allied" von Robert Zemeckis auch an.

Nur dass "Allied" ein Kinofilm ist und kein Videospiel. Das bedeutet, dass wir nicht die user, die Benutzer und Mitspieler der Geschichte sind, sondern ihre Zuschauer. Darin liegt ein Moment von Freiheit, das besonders große amerikanische Produktionen in letzter Zeit immer häufiger vergessen. Wenn wir nicht durch Max' Augen auf Marianne und Casablanca, sondern durch unsere eigenen auf das Agentenpaar, die Kulisse, die Nebenfiguren und den Aufbau der Handlung blicken, sehen wir Dinge, die wir eigentlich nicht sehen sollen. Zum Beispiel, dass Brad Pitt, der den Helden verkörpert, nicht bloß ein leicht zerkautes, sondern (wenigstens in der Originalversion) ein ganz erbärmliches Französisch spricht, so dass die Behauptung des Films, Max könne unter den Vichy-Franzosen in Marokko als Landsmann aus Paris durchgehen, von vornherein nicht funktioniert. Oder dass im Zusammenspiel von Pitt und Marion Cotillard, der Darstellerin der Marianne, trotz vielfacher Bemühungen der Regie mit Badezimmerspiegeln und schmachtenden Drehbuchsätzen auf Dachterrassen eben das nicht passiert, was für ein Liebespaar auf der Leinwand unabdingbar ist: eine Verstrickung der Blicke, ein gemeinsamer Rhythmus der Körper, die uns für Momente davon überzeugen, dass die Liebe, von der das Kino redet, kein leeres Wort ist.

Stattdessen behilft sich der Film mit Spezialeffekten. Schon der Fallschirmsprung am Anfang sieht wie der Flug einer digitalen Puppe aus, und der Sandsturm, bei dem Max und Marianne in angestrengte Ekstase geraten, besteht vollständig aus computergenerierten Körnern. Für einen Actionfilm, bei dem es nicht auf die einzelne Einstellung ankommt, sondern auf die Dynamik zwischen den Bildern und Szenen, wäre das eine brauchbare Strategie. Aber "Allied" will etwas anderes sein. Ein historisches Liebesdrama. Eine Agentengeschichte aus der großen Zeit des Kinos. Ein Stück echtes, altes Hollywood. Eine elegante Hommage. Nicht zufällig hat der Hut, den Marion Cotillard auf den Straßen von Casablanca trägt, die gleiche Bogenform wie der von Ingrid Bergman in "Casablanca". Und nicht zufällig spielt auch die Marseillaise, die französische Nationalhymne, bei Robert Zemeckis eine ähnliche Rolle wie damals bei Michael Curtiz. Der Film weicht dem Vergleich mit seinen Vorbildern nicht aus, er sucht ihn geradezu. Er setzt zum großen Sprung an. Umso tiefer ist sein Fall.

Er beginnt in der Szene, in der Max und Marianne einen deutschen Militärattaché besuchen, um ihren Anschlag auf den Botschafter vorzubereiten. In Spionagethrillern ist das gegenseitige Abtasten der Todfeinde ein zentrales Versatzstück. Aber Pitt und der dämonisch glitzernde August Diehl bringen nicht einmal einen echten Augenkontakt zustande. Der eine mischt für den anderen die Pokerkarten, doch die Karte der Regie sticht nicht. Entsprechend mau fällt die Inszenierung des Attentats aus. Es ist, als hätte Zemeckis die Actionszenen absichtlich verpuzzelt, um der Love Story mehr Raum zu geben. Die Liebe aber nimmt den kürzesten Weg: Max macht Marianne einen Antrag.

Der zweite und längere Teil des Films spielt in England. Pitt und Cotillard sind jetzt ein glückliches Ehepaar, was man daran merkt, dass sie nicht mehr im Café sitzen: Er geht in Uniform ins Büro, sie steht mit Schürze am Herd. Und wieder sucht der Film sein Heil in visuellen Kunststücken: ein deutscher Bomberangriff, der den Nachthimmel über London illuminiert, während Marianne ihr Kind bekommt; ein brennendes Flugzeug, das knapp über die Köpfe einer Partygesellschaft hinweg abstürzt. In der Welt, in der "Casablanca" oder die Kriegsfilme von Hitchcock entstanden, wären solche Bilder eine Sensation gewesen, mittlerweile sind sie Routine. Jede bessere Fernsehserie greift jetzt in den digitalen Zauberkasten. Ein Kino, das wirklich altmodisch wäre, müsste sich wieder auf die Gesichter konzentrieren, auf das, was geschieht, wenn, wie hier, der Verrat der Liebe Nahrung ist. Aber dafür hat "Allied" die falsche Besetzung. Und vielleicht auch den falschen Regisseur.

Robert Zemeckis hat lange darum gekämpft, aus dem filmischen Schatten seines Freundes Steven Spielberg herauszutreten. Mit "Zurück in die Zukunft" ist ihm das kommerziell, mit "Contact" und "Forrest Gump" auch ästhetisch gelungen. Aber Zemeckis ist ein Illustrator geblieben, dessen szenische Einfälle den Geschichten hinterherlaufen, statt sie zu überstrahlen. Am stärksten wirkt sein Kino da, wo es von Einzelgängern erzählt, Autisten des Glücks. In "Castaway" und "Gump" war das Tom Hanks. Jetzt ist Hanks bei Spielberg gelandet ("Bridge of Spies"), und Zemeckis hat seine Liebe zum Liebesfilm entdeckt. In "Allied" wird sie nicht erwidert, auch wenn die Klatschpresse Brad Pitt und Marion Cotillard eine Affäre angedichtet hat. Cotillard dementierte umgehend, und die Bilder des Films geben ihr recht.

Das Ende führt, wie in "Casablanca", auf einen Flugplatz. Aber die Maschine in die Freiheit startet nicht, und auch die Gefühle heben nicht ab. Damals war es der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, heute ist es das Ende einer Ehe. Vielleicht hätte man die Geschichte nach dem Heiratsantrag abbrechen müssen. Die alten Meister wussten schon, warum sie nicht erzählten, was nach dem ersten Kuss passiert.

ANDREAS KILB

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