Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich. (Lew Tolstoi, Anna Karenina) Regisseur Alexander Zarhi inszenierte Lew Tolstois gleichnamiges Liebes- und Gesellschaftsdrama im Jahre 1967 als Rückblende in eine vergangene, überwundene Zeit. Das Liebesbekenntnis der Ehefrau und Mutter Anna Karenina zu dem Offizier Wronski sprengte die Moralbegriffe des vorigen Jahrhunderts. Russland zur Zarenzeit: Anna Karenina gehört zu den schrillsten Persönlichkeiten der Petersburger Gesellschaft. Während eines Moskau-Besuches lernt sie den Grafen Wronski kennen. Beide verlieben sich Halsüberkopf ineinander. Zurück in St. Petersburg empfindet Anna ihr Leben an der Seite ihres Ehemanns, dem erfolgreichen und geschätzten Beamten Karenin, als inhaltslos. Nach einer kurzen Zeit des Doppellebens entscheidet sie sich für Wronski, obwohl sie weiß, dass dem Paar die gesellschaftliche Ausgrenzung droht. Letztere entzweit die frisch Verliebten auch zunehmend voneinander. Verzweifelt, schließlich aber in ruhiger Entschlossenheit, setzt Anna ihrem Leben ein Ende...Alexander Zarhi schuf einen sowohl opulenten als auch authentischen Film mit exzellenten Darstellern, dem es nicht an der nötigen Dosis russischer Schwermut fehlt.