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Wer kennt ihn nicht, den französischen Gentleman-Dieb, Charmeur und Herzensbrecher Arsène Lupin. Diese neueste Verfilmung seiner Abenteuer präsentiert einen sehr jungen, ungestümen Arsène, der noch mehr Draufgänger als eleganter Gauner ist. Zufällig erfährt er von einer Verschwörung treuer Royalisten, die Frankreich wieder in eine Monarchie verwandeln wollen. Finanziert werden sollen die düsteren Pläne durch den sagenhaften Schatz der Bourbonen, der allerdings erst gefunden werden muss. Drei Kreuze aus drei verschiedenen Kathedralen sollen den Weg zum Versteck des Schatzes weisen. Natürlich…mehr

  • Anzahl: 2 DVDs
Produktbeschreibung
Wer kennt ihn nicht, den französischen Gentleman-Dieb, Charmeur und Herzensbrecher Arsène Lupin. Diese neueste Verfilmung seiner Abenteuer präsentiert einen sehr jungen, ungestümen Arsène, der noch mehr Draufgänger als eleganter Gauner ist. Zufällig erfährt er von einer Verschwörung treuer Royalisten, die Frankreich wieder in eine Monarchie verwandeln wollen. Finanziert werden sollen die düsteren Pläne durch den sagenhaften Schatz der Bourbonen, der allerdings erst gefunden werden muss. Drei Kreuze aus drei verschiedenen Kathedralen sollen den Weg zum Versteck des Schatzes weisen. Natürlich wird Arsène, der Dieb aus Leidenschaft, augenblicklich vom Jagdfieber gepackt - zumal die ebenso schöne wie rätselhafte Gräfin Cagliostro all ihre Verführungskünste aufbietet, um ihn zu Höchstleistungen anzuspornen.

Bonusmaterial

- Kinotrailer - Trailer von anderen Filmen - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Audiokommentar des Regisseurs Jean-Paul Salomé - Film/Storyboard Vergleich - Casting von Romain Duris - Konzeption der Kostüme - Make-Up Tests - Behind the Scenes - Teaser 1 und 2 - Promoreel
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.06.2006

Lauter falsches Funkeln
Arsène Lupin II: Die guten Absichten des Jean-Paul Salomé

Jean-Paul Salomé: "Arsène Lupin".

Sunfilm. 2 DVDs. Französisch, Deutsch, Untertitel. Audiokommentar von Regisseur und Drehbuchautor. Making-of. Film-Storyboard-Vergleich. Casting von Romain Duris. Konzeption der Kostüme.

Der Mann ist eine Art Nationalheld, seit er Ende des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal in einem Roman von Maurice Leblanc auftauchte: "Arsène Lupin, der Gentleman-Gauner", Dandy und Verführer, Robin Hood und Sherlock Holmes in einem. Schon zu Stummfilmzeiten gab es erste Verfilmungen, sogar durch den Japaner Kenji Mizoguchi (nicht Ozu, wie es im Audio-Kommentar heißt). In den Fünfzigern folgten Filme von Jacques Becker, Yves Robert und Edouard Molinaro, dann auch Fernsehserien; Jean-Claude Brialy, Robert Lamoureux und John Barrymore haben ihn gespielt, und François Truffaut hat in seinen Filmen immer wieder die Zahl "813" versteckt, als Hommage an Leblanc und den Roman gleichen Namens.

In Frankreich ist Jean-Paul Salomés "Arsène Lupin" bei der Kritik gnadenlos durchgefallen, und eine Million Zuschauer sind bei zwanzig Millionen Euro Produktionskosten eine ziemliche Enttäuschung. Dabei spielt Kristin Scott Thomas die Gräfin von Cagliostro, Romain Duris gibt den Titelhelden, Eva Green seine Jugendliebe, Pascal Greggory ist dabei, Robin Renucci und Mathieu Carrière als Herzog von Orleans. Die Verfilmung ist eine jener französischen Prestige-Produktionen, die mit viel Geld den Amerikanern Paroli zu bieten versuchen, wie "Pakt der Wölfe", "Vidocq" oder "Belphégor", der ebenfalls von Salomé und ein ähnlicher Reinfall war. Das Schöne an DVD ist, daß man Filme ohne die Aufgeregtheit, die ihren Kinostart begleitet haben, ansehen kann und daß man sie überhaupt zu Gesicht bekommt. Natürlich ist der Film nicht wirklich gelungen, aber wenn man ihn dann noch mal mit dem Audiokommentar von Salomé und seinem Drehbuchautor Laurent Vachaud sieht - freundlicherweise untertitelt -, dann erlebt man wieder, wieviel gute Absichten selbst in mißlungenen Produktionen stecken. Die beiden machen kein Hehl daraus, wie sehr sie der Mißerfolg enttäuscht hat und legen um so mehr Ehrgeiz in die Erläuterungen, was sie sich jeweils gedacht haben und wieviel Querverweise auf ihre Vorbilder eingearbeitet wurden. Das ist ja überhaupt das Rätsel des Filmemachens, warum so vieles scheitert, obwohl doch alle Beteiligten alles richtig machen wollten.

Romain Duris ist nicht ohne Charme, aber es fehlt ihm etwas von der brutalen Lebendigkeit, die ihn in "Der wilde Schlag meines Herzens" auszeichnete. Er ist für den Film sogar bei einem Zauberer in die Lehre gegangen, um die Fingerfertigkeit zu trainieren, mit der er den Damen den Schmuck vom Hals oder Arm windet. Eine ganze Abendgesellschaft auf einem Luxusdampfer entledigt er so ihres Schmuckes, aber die Filmemacher vertrauen dabei allzu sehr aufs Einverständnis der Zuschauer, anstatt entweder die praktische Seite des Stehlens auszuarbeiten oder besser noch die erotische, wenn er wie mit einem Streicheln die Damen ihrer besten Stücke beraubt. Und auch der Versuch, sein Dandytum an einem heutigen Star wie Prince auszurichten, wirkt etwas halbherzig, so daß Lupin zwischen den Zeiten zu schlafwandeln scheint.

Das verbindet ihn wiederum mit der Gräfin von Cagliostro, die als Untote in mehreren Jahrhunderten beheimatet sein soll, was durch die zeitlose Schönheit und bezaubernde Müdigkeit von Kristin Scott Thomas jederzeit glaubhaft ist. Lupin und sie sind Gegenspieler, aber einander in der Liebe doch auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Sie lieben und sie hassen sich, und es hilft ihrer Beziehung nicht, daß Lupin in ihr die Mörderin seines Vaters vermutet.

So ist aus "Arsène Lupin" ein Film im Stile Philippe de Broccas geworden, aber ohne die Vitalität eines Belmondo. Und zu den interessantesten Informationen des Kommentars zählen die Bemerkungen, wonach das Funkeln der Juwelen am Hals der Damen erst nachträglich am Computer eingefügt worden ist, weil selbst echter Schmuck beim Filmen jenes Funkeln verweigert, das doch seine Anziehungskraft ausmachen soll. Im Grunde ist der ganze Film so: Es funkelt zu wenig aus sich selbst heraus, zu vieles wirkt nachträglich aufgesetzt.

MICHAEL ALTHEN

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