Der Nobelpreisträger Eric Kandel ist einer der bedeutendsten Hirnforscher unserer Zeit. 1929 in Wien geboren, emigrierte er mit 9 Jahren nach Amerika; in New York studierte er Literatur, wurde später Psychoanalytiker und Mediziner. Seit 50 Jahren hat er sich auf die Hirnforschung spezialisiert; sein Forschungsthema hängt eng mit seinen traumatischen Kindheitserlebnissen in Wien während des Holocaust zusammen: Die Suche nach dem Gedächtnis. Petra Seeger zeichnet die Spuren von Kandels Leben nach und besucht mit ihm die Orte seiner Kindheit. Kandel erinnert sich und seine Erinnerungen werden auf der Leinwand lebendig. Auch seine Forschung wird filmisch nachgezeichnet: Grundlagen der Hirnforschung und der Suche nach dem Gedächtnis werden anschaulich dargestellt; die neuesten Erkenntnisse aus Kandels Labor zugänglich gemacht. Der Film reist an die äußeren und inneren Orte von Kandels Kindheit in Wien, in den spannenden Laboralltag des Wissenschaftlers an seinem Institut an der Columbia University in New York bis hin ins Zentrum des Gehirns - dorthin, wo unsere Erinnerungen gespeichert sind. So entsteht ein umfassendes Bild des faszinierenden Genies Eric Kandel, der mit seiner sympathischen Art und seinem mitreißenden Charme das Publikum in den Bann zieht.
Bonusmaterial
- Interviews mit Eric Kandel und Petra Seeger (25 Min.)Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.11.2011Reisefieber
"Ich hab ein komisches Gefühl", sagt Valerie Wodraschke (Corinna Harfouch), eine Deutsche in Marseille, die ihren Sohn vermisst. Simon hat lange Zeit in der Stadt am Mittelmeer gelebt, nun ist seine Wohnung leer, nur alte Videos liegen noch herum und Bilder, aus denen sie sein Leben rekonstruiert. Um nicht ganz so ratlos mit dieser Verlassenschaft allein zu sein, hat Valerie einen früheren Freund von Simon nach Marseille geholt. Diesen Jens hat sie zwar anscheinend sehr "unwirsch" begrüßt, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hat, nun aber ist sie auf ihn angewiesen. Jan Krüger ("Unterwegs") erzählt in "Auf der Suche" von einem schwulen Leben zwischen Arbeitsalltag und Drogenabenteuern, von dem er nur vage Umrisse zu erkennen liebt. Denn dieser Simon bleibt der große Abwesende, und mit zunehmender Dauer dieses leisen, gemächlichen Films entsteht der Eindruck, dass Jan Krüger selbst ein wenig vor dem Geheimnis zurückschreckt, das er hier so diskret umkreist, dass es sich am Ende fast folgenlos aufzulösen scheint.
breb.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Ich hab ein komisches Gefühl", sagt Valerie Wodraschke (Corinna Harfouch), eine Deutsche in Marseille, die ihren Sohn vermisst. Simon hat lange Zeit in der Stadt am Mittelmeer gelebt, nun ist seine Wohnung leer, nur alte Videos liegen noch herum und Bilder, aus denen sie sein Leben rekonstruiert. Um nicht ganz so ratlos mit dieser Verlassenschaft allein zu sein, hat Valerie einen früheren Freund von Simon nach Marseille geholt. Diesen Jens hat sie zwar anscheinend sehr "unwirsch" begrüßt, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hat, nun aber ist sie auf ihn angewiesen. Jan Krüger ("Unterwegs") erzählt in "Auf der Suche" von einem schwulen Leben zwischen Arbeitsalltag und Drogenabenteuern, von dem er nur vage Umrisse zu erkennen liebt. Denn dieser Simon bleibt der große Abwesende, und mit zunehmender Dauer dieses leisen, gemächlichen Films entsteht der Eindruck, dass Jan Krüger selbst ein wenig vor dem Geheimnis zurückschreckt, das er hier so diskret umkreist, dass es sich am Ende fast folgenlos aufzulösen scheint.
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