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In Bens (Ben Affleck) Leben geht alles seinen geregelten Gang: Er schreibt in New York Klappentexte für Romane, hat festgefügte moralische Grundsätze und ist seiner hübschen Verlobten Bridget (Maura Tierney) treu ergeben. Und schon morgen ist in Savannah die Hochzeit der beiden geplant. Doch das Flugzeug, das ihn zu seiner Braut bringen soll, verunglückt noch auf der Startbahn, und zusammen mit seiner Sitznachbarin, der exzentrischen Sarah (Sandra Bullock), macht er sich auf eine abenteuerliche Odyssee in Richtung Georgia. Das ungleiche Duo stolpert von einer Katastrophe in die nächste: Ben…mehr

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Produktbeschreibung
In Bens (Ben Affleck) Leben geht alles seinen geregelten Gang: Er schreibt in New York Klappentexte für Romane, hat festgefügte moralische Grundsätze und ist seiner hübschen Verlobten Bridget (Maura Tierney) treu ergeben. Und schon morgen ist in Savannah die Hochzeit der beiden geplant. Doch das Flugzeug, das ihn zu seiner Braut bringen soll, verunglückt noch auf der Startbahn, und zusammen mit seiner Sitznachbarin, der exzentrischen Sarah (Sandra Bullock), macht er sich auf eine abenteuerliche Odyssee in Richtung Georgia. Das ungleiche Duo stolpert von einer Katastrophe in die nächste: Ben und Sarah landen unschuldig im Knast, sitzen im falschen Zug, verdienen sich das Geld für ihre Weiterfahrt in einem Strip-Lokal und müssen vor einer lebensfrohen Reisegesellschaft im Seniorenalter ein Ehepaar mimen. Während Bridget mit der gesamten Hochzeitsgesellschaft ungeduldig auf ihren Bräutigam harrt, kommen sich Ben und Sarah immer näher. Dazu scheint selbst der Wettergott mit einem ausgewachsenen Orkan Ben von seinen Heiratsplänen abhalten zu wollen...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Behind the Scenes - Outtakes - Booklet mit Produktionsnotizen
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.05.1999

Der Bräutigam im kosmischen Test
Es regnet, es windet, es schneit aber nicht: "Auf die stürmische Art" im Kino

Menschliche Stimmungen auf das Wetter zu übertragen ist ein Stilmittel, das Dichter besonders im neunzehnten Jahrhundert gern nutzten. Entsprechend dem Seelenzustand des Helden ist dann das Wetter strahlender Juni oder unnachgiebiger Novemberregen. Oder führt durch Hagel und Schnee zur Katastrophe. Nicht immer ließen sich schwüle oder feuchte Plattheiten vermeiden.

Mit feiner Ironie entkam Jane Austen der Gefahr: "Der Abend dieses Tages war lang und traurig in Hartfield. Das Wetter trug nach Kräften zur Verdüsterung bei", heißt es in "Emma". Als Hollywood den Roman verfilmte, war entsprechend nicht gleich die gesamte Special-Effect-Palette zu sehen, sondern eher zart-böige Zurückhaltung. Nuancenreich wurde statt dessen das Spiel des Sonnenlichts vor die Kamera gebracht. Diese Subtilität steht ganz im Gegensatz zu anderen amerikanischen Kinoproduktionen, wo man sich am liebsten um die Art Wetter kümmert, die den Superlativ "Katastrophe" verdient. Die Katastrophe spiegelt nichts wider, sondern macht nur noch angst. Erfahrungsgemäß steigt beim Action-Film die Zufriedenheit der Zuschauer proportional zur Anzahl entwurzelter Bäume, weggefegter Häuser oder herumfliegender Kühe: wie bei "Twister", dem Film mit dem Wirbelsturm.

Mit Bronwen Hughes' Komödie "Auf die stürmische Art" tritt Hollywood jetzt erneut zur effektvollen Beweisführung an, daß Naturerscheinungen keinesfalls einzig die Anschaulichkeit der Szenerie erhöhen, sondern unbedingt poetischen Eigenwert besitzen. Die "romantische Liebeskomödie" gibt sich aber nicht mit dem Abfilmen der Lichtreflexe zufrieden, die der Sonnenschein im Haar der Heldin produziert. Sie nutzt Tricks, die man mit etwas gutem Willen durchaus als Action-Elemente durchgehen lassen kann. Nicht umsonst taucht im Abspann des Films als Produzent Ian Bryce auf, der mit "Twister" und "Hard Rain" auf dem Sektor der Naturgewalten - "Forces of Nature" heißt die neue Komödie sinnigerweise im Original - bereits ausgewiesen ist.

Doch Romantik verlangt ein bißchen mehr an Handlung. "Auf die stürmische Art" bringt einmal mehr die klassische Dreiecksgeschichte. Ben (Ben Affleck) ist gerade auf dem Weg zu seiner Hochzeit nach Savannah, als er im Flugzeug zufällig neben der attraktiven, alleinreisenden Sarah (Sandra Bullock) zu sitzen kommt. Ein technischer Defekt läßt den Flieger ins Rumpeln kommen und zwingt zum verlängerten Aufenthalt im falschen Flughafen. Hektisch versucht Ben, seine Zukünftige anzurufen. Die Bekanntschaft von Ben und Sarah trägt bis dahin noch alle Züge der Notgemeinschaft: Gemeinsam möchte man per Autostopp in den heimatlichen Bundesstaat gelangen.

Nachdem das Drehbuch Ben und Sarah also ins Freie bugsiert hat, wird die gesamte Wetterskala hoch- und runterdekliniert, treten die Kräfte der Natur so gewaltig auf, daß sie die Entscheidungsautonomie der zwangsweise zusammengeführten Individuen weiterhin aufs empfindlichste stören. Es regnet, es stürmt, Alte bekommen Herzinfarkte, und Eisenbahnen fahren in die falsche Richtung. Die Mächte scheinen sich verschworen zu haben, auf daß nichts Ben von der Seite Sarahs bringen kann. Am Schluß pustet ein Wirbelsturm auch noch die im Garten aufgebauten Requisiten für die Hochzeitsparty um. Böse Überraschung! Man meint, es gebe in den Südstaaten keine Wettervorhersage.

Während Bens Braut und beide Familien warten, wird also der Bräutigam dem unfairen kosmischen Test unterzogen: Unfair deshalb, weil Ben ständig gezwungen ist, Sarah in nassen Kleidern zu sehen. Die gegenseitige Sympathie läßt sich bald nicht mehr leugnen. Als die beiden erneut den Versuch der Rückkehr machen, zwingt ein Hagelschauer das durchnäßte und zerzauste Paar in einen Supermarkt, wo sie sich trockene Sommersachen anziehen und die Liegestühle der Campingabteilung ausprobieren. Hier, im imaginären Sonnenparadies, erzählen sich die beiden viel voneinander. Der arme Ben ist hin- und hergerissen zwischen seiner Zukünftigen, der langweiligen Bridget (Maura Tierney), und dem Sunnygirl Sarah, von Sandra Bullock wie üblich als das nette Mädchen aus der Halbfettmargarinewerbung gespielt, diesmal mit ein paar aufgesetzten Aussteigerallüren. Denn er ist ein ziemlich konservativer Typ. Ben Affleck sieht in dieser Rolle, selbst wenn er gerade in den Swimmingpool gefallen ist, ständig so aus, als wolle er sich gleich die Krawatte zurechtrücken.

Das Ergebnis der ganzen Sturm-Chose steht am Ende in keinem Verhältnis zum Wetter-Spektakel. Ob es in der wirklichen Welt regnet oder nicht: Wenn das heimische Lichtspielhaus "Auf die stürmische Art" bringt, lohnt sich dafür der Aufwand kaum, das Kino zu erreichen. SILKE SCHEUERMANN

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