Gaylord Oakes (ANTHONY HOPKINS) ist ein erfahrener CIA-Agent, Jake Hayes (CHRIS ROCK) ein ausgebuffter Buchmacher, der mit Vorliebe am Rande der Legalität operiert. Was die beiden ungleichen Männer verbindet, ist Jakes hochintelligenter Zwillingsbruder. Der war beim CIA als Topagent mit der heiklen Mission betraut, einen komplizierten und hochsensiblen Nuklearwaffendeal auszuhandeln.
Doch Jakes Bruder fällt einem Mordanschlag zum Opfer und Ersatz muss her. Die Wahl fällt nicht schwer: Jake soll in die Rolle seines Bruders schlüpfen und den Auftrag zu einem guten Ende führen. Neun Tage bleiben CIA-Veteran Oakes, um aus dem notorischen Plappermaul einen seriösen Agenten zu machen. Eine nicht ganz alltägliche Aufgabe, die selbst einen Profi wie Oakes vor immer neue und mehr als ungewöhnliche Herausforderungen stellt.
Doch Jakes Bruder fällt einem Mordanschlag zum Opfer und Ersatz muss her. Die Wahl fällt nicht schwer: Jake soll in die Rolle seines Bruders schlüpfen und den Auftrag zu einem guten Ende führen. Neun Tage bleiben CIA-Veteran Oakes, um aus dem notorischen Plappermaul einen seriösen Agenten zu machen. Eine nicht ganz alltägliche Aufgabe, die selbst einen Profi wie Oakes vor immer neue und mehr als ungewöhnliche Herausforderungen stellt.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Interviews - Insider Einblicke hinter die Kulissen des CIAFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.04.1995Der kalte Stich ins Blaue
Im Kino: "Bad Company" von Damian Harris
Das Kino liebt den Bösewicht, besonders, wenn er kalt und verderbt bis in die Herzspitzen ist. Eine komplexe Ästhetik der Untat wurde über die Jahrzehnte entwickelt, um den schwärzesten der Schurken, den Killer von Beruf und aus Berufung, ins rechte Licht zu rücken: wie er die Knarre putzt, wie er die Zigarette zwischen den Zähnen hin- und herschiebt, wie er den Hut tief ins Gesicht zieht. Schon in den vierziger Jahren, im film noir,saßen die Gesten der Gefährlichkeit so perfekt, daß selbst der Vertreter von Recht und Ordnung sie, wollte er mithalten, wohl oder übel adaptieren mußte. Deshalb wohl wirkten die Detektive der harten Schule so oft wie Ganoven, die ein Zufall auf die richtige Seite verschlagen hatte. Seine eigentliche Vollendung erreichte das artifizielle Gangsterdrama jedoch erst in den Zeiten des Farbfilms. Wann immer seit den siebziger Jahren "schwarze" Filme einen kalten Stich ins Blaue zeigen, weiß man, wem die Reminiszenz gilt: Jean-Pierre Melville, dem großen französischen Zeremonienmeister verwickelter Killer- und Rivalenriten.
Der Gangsterfilm alter Schule ist ein wenig aus der Mode gekommen; vielleicht, weil das Genre so ausdefiniert schien. Nun versucht ein amerikanischer Film noch einmal, die traute Kälte herzustellen und die vertraute Gestik auszumessen. "Bad Company", von Damian Harris nach einem Drehbuch des Romanautors Ross Thomas inszeniert und mit den Hauptdarstellern Ellen Barkin und Laurence Fishburn besetzt, erzählt noch einmal vom organisierten Verbrechen in seiner spätkapitalistischen Variante - als Dienstleistung. Die "Grimes Organisation", ein Auffangbecken für ehemalige CIA-Agenten, dient als verlängerter Arm der Wirtschaft dort, wo sie in die Wirtschaftskriminalität lappt. In diesem Fall ist der Kunde ein Industriegigant, der einen Umweltskandal verursachte und nun den Ausgang des darüber verhandelnden Prozesses beeinflussen möchte.
Hier wird offensichtlich fortgeführt, was mit John Grishams "Firma" begann: An die Stelle der im Untergrund operierenden Verbrechersyndikate früherer Zeiten ist das Unternehmen mit Telefonbucheintrag und repräsentativer Geschäftsadresse getreten. Freilich kommt dort, wo anstelle dunkler Gestalten smarte Karrieristen Untaten verüben, auch die einstige Verruchtheit abhanden. Das Duo Barkin & Fishburne gibt sich redliche Mühe, als Agent des Bösen zu agieren und erotische Spannung aufzubauen. Doch der zeitgemäßen Banalität des Bösen vermag selbst ihre penetrant zur Schau gestellte Coolness keine Tiefe zu geben. Auch dem Sex bekommt die Kälte nicht gut - wenn bis zum Höhepunkt Dialogzeilen ausgetauscht werden, wird der Akt zur Lachnummer.
"Bad Company" hält sich viel auf den illusionslosen Blick zugute. Der Film, wie ein herkömmlicher Actionreißer beginnend, erschöpft sich alsbald in langatmigen Verhandlungen über die Höhe von Bestechungsgeldern und das Procedere diverser Geldübergaben. Es bleibt die - niemals psychologisch, immer rhetorisch begründete - Erkenntnis, daß jeder nur auf seinen eigenen Vorteil sinnt. Das Böse ist banal - insofern kann man "Bad Company" Wahrhaftigkeit zugute halten. Daß, wie eine deutsche Dichterin sagte, der Mensch dem Menschen ein Hominide ist, ließ sich bei Melville freilich besser besichtigen. STEFFEN JACOBS
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Im Kino: "Bad Company" von Damian Harris
Das Kino liebt den Bösewicht, besonders, wenn er kalt und verderbt bis in die Herzspitzen ist. Eine komplexe Ästhetik der Untat wurde über die Jahrzehnte entwickelt, um den schwärzesten der Schurken, den Killer von Beruf und aus Berufung, ins rechte Licht zu rücken: wie er die Knarre putzt, wie er die Zigarette zwischen den Zähnen hin- und herschiebt, wie er den Hut tief ins Gesicht zieht. Schon in den vierziger Jahren, im film noir,saßen die Gesten der Gefährlichkeit so perfekt, daß selbst der Vertreter von Recht und Ordnung sie, wollte er mithalten, wohl oder übel adaptieren mußte. Deshalb wohl wirkten die Detektive der harten Schule so oft wie Ganoven, die ein Zufall auf die richtige Seite verschlagen hatte. Seine eigentliche Vollendung erreichte das artifizielle Gangsterdrama jedoch erst in den Zeiten des Farbfilms. Wann immer seit den siebziger Jahren "schwarze" Filme einen kalten Stich ins Blaue zeigen, weiß man, wem die Reminiszenz gilt: Jean-Pierre Melville, dem großen französischen Zeremonienmeister verwickelter Killer- und Rivalenriten.
Der Gangsterfilm alter Schule ist ein wenig aus der Mode gekommen; vielleicht, weil das Genre so ausdefiniert schien. Nun versucht ein amerikanischer Film noch einmal, die traute Kälte herzustellen und die vertraute Gestik auszumessen. "Bad Company", von Damian Harris nach einem Drehbuch des Romanautors Ross Thomas inszeniert und mit den Hauptdarstellern Ellen Barkin und Laurence Fishburn besetzt, erzählt noch einmal vom organisierten Verbrechen in seiner spätkapitalistischen Variante - als Dienstleistung. Die "Grimes Organisation", ein Auffangbecken für ehemalige CIA-Agenten, dient als verlängerter Arm der Wirtschaft dort, wo sie in die Wirtschaftskriminalität lappt. In diesem Fall ist der Kunde ein Industriegigant, der einen Umweltskandal verursachte und nun den Ausgang des darüber verhandelnden Prozesses beeinflussen möchte.
Hier wird offensichtlich fortgeführt, was mit John Grishams "Firma" begann: An die Stelle der im Untergrund operierenden Verbrechersyndikate früherer Zeiten ist das Unternehmen mit Telefonbucheintrag und repräsentativer Geschäftsadresse getreten. Freilich kommt dort, wo anstelle dunkler Gestalten smarte Karrieristen Untaten verüben, auch die einstige Verruchtheit abhanden. Das Duo Barkin & Fishburne gibt sich redliche Mühe, als Agent des Bösen zu agieren und erotische Spannung aufzubauen. Doch der zeitgemäßen Banalität des Bösen vermag selbst ihre penetrant zur Schau gestellte Coolness keine Tiefe zu geben. Auch dem Sex bekommt die Kälte nicht gut - wenn bis zum Höhepunkt Dialogzeilen ausgetauscht werden, wird der Akt zur Lachnummer.
"Bad Company" hält sich viel auf den illusionslosen Blick zugute. Der Film, wie ein herkömmlicher Actionreißer beginnend, erschöpft sich alsbald in langatmigen Verhandlungen über die Höhe von Bestechungsgeldern und das Procedere diverser Geldübergaben. Es bleibt die - niemals psychologisch, immer rhetorisch begründete - Erkenntnis, daß jeder nur auf seinen eigenen Vorteil sinnt. Das Böse ist banal - insofern kann man "Bad Company" Wahrhaftigkeit zugute halten. Daß, wie eine deutsche Dichterin sagte, der Mensch dem Menschen ein Hominide ist, ließ sich bei Melville freilich besser besichtigen. STEFFEN JACOBS
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