Regisseur Pietro Marcello widmet sich in BELLA E PERDUTA der Region Kampanien im Hinterland von Neapel. In der strukturschwachen Gegend bestimmt die Camorra einen Großteil des öffentlichen Lebens, worunter das soziale System und die Zivilgesellschaft leiden. Das zeigt sich auch im Umgang mit dem kulturellen Erbe der Region. Marcello rückt den kunsthistorisch wertvollen, aber von der Kommunalregierung aufgegebenen Bourbonenpalast von Carditello in den Fokus. Der Landwirt Tommaso Cestrone hat es sich zur Aufgabe gemacht, den leerstehenden Palast vor Vandalismus und Immobilienhaien zu schützen. Den Anfeindungen seiner Umwelt trotzt Cestrone mit stoischem Mut. Regisseur Pietro Marcello spinnt um die dokumentarischen Bilder über Cestrone und seine Aufgabe als "guter Hirte" des Palastes eine mythische Geschichte über den Verfall Italiens, für die er auf die Commedia dell'arte und die italienische Sagenwelt zurückgreift.