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"Benjamin Blümchen als Nachtwächter": Ein geheimnisvoller Dieb treibt in Neustadt sein Unwesen! Der Bürgermeister will deshalb den Besuch der weltberühmten Operndiva Bella Bellcanta absagen, die eigens nach Neustadt kommt, um ein Benefizkonzert für den Zoo zu geben. Für Benjamin Blümchen ist jedoch klar: Das Konzert muss stattfinden - denn der Zoo braucht das Geld! Kurz entschlossen wird Benjamin Nachtwächter. Solange der Dieb nicht gefasst ist, schiebt er die ganze Nacht hindurch Wache! Ob es ihm wohl gelingt, die mysteriöse Diebstahlserie in Neustadt aufzuklären? "Der Schatz in der Mühle":…mehr

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Produktbeschreibung
"Benjamin Blümchen als Nachtwächter": Ein geheimnisvoller Dieb treibt in Neustadt sein Unwesen! Der Bürgermeister will deshalb den Besuch der weltberühmten Operndiva Bella Bellcanta absagen, die eigens nach Neustadt kommt, um ein Benefizkonzert für den Zoo zu geben. Für Benjamin Blümchen ist jedoch klar: Das Konzert muss stattfinden - denn der Zoo braucht das Geld! Kurz entschlossen wird Benjamin Nachtwächter. Solange der Dieb nicht gefasst ist, schiebt er die ganze Nacht hindurch Wache! Ob es ihm wohl gelingt, die mysteriöse Diebstahlserie in Neustadt aufzuklären? "Der Schatz in der Mühle": Karla Kolumna möchte einen "Müllergeist" interviewen. Man erzählt, er spuke in der Alten Mühle und habe einen Schatz versteckt! Als Karla dort ankommt, ist sie nicht allein. Die kleine Marie versteckt sich mit ihrem Hund Rudi in der Alten Mühle vor Bauer Bratzig, der den Hund von Maries Eltern gekauft hat und ihn nun auch haben möchte. Als wenig später Benjamin und Otto zur Mühle kommen, gibt es viele turbulente Verwicklungen! Am Ende findet Benjamin Blümchen den Müllerschatz - und er weiß genau, wem er damit helfen will.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl
Autorenporträt
Elfie Donnelly, geb. 1950, lebt seit über fünfzehn Jahren in ihrem Haus auf Mallorca. Sie war Journalistin und Hörbuchautorin, bevor sie mit ihren in viele Sprachen übersetzten Kinder- und Jugendbüchern bekannt wurde. Zu ihren berühmtesten Figuren gehören Benjamin Blümchen und die Hexe Bibi Blocksberg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.01.2009

Höhlen der Seele, Straßen der Welt
Der unbekannte Klassiker des deutschen Films: Georg Wilhelm Pabst

Georg Wilhelm Pabst: "Der Schatz".

Arthaus Premium. 80 Minuten. Stummfilm mit deutschen Zwischentiteln. Extras: Dokumentation, Interviews, Booklet.

Mitte der zwanziger Jahre, auf dem Höhepunkt des Stummfilmkinos, gab es drei große Regisseure in Deutschland: Lang, Murnau und Pabst. Die beiden ersten sind längst kanonisiert - und ihre Hauptwerke auf DVD erhältlich (auch wenn man sie bei verschiedenen Anbietern zusammensuchen muss). Und Pabst? Von ihm gibt es "Westfront 1918", "Kameradschaft", den Stauffenberg-Film "Aufstand gegen Adolf Hitler" und jetzt den Erstling "Der Schatz" auf Deutsch, "Geheimnisse einer Seele", "Die Büchse der Pandora", "Die Dreigroschenoper" und "Die freudlose Gasse" (in der verstümmelten amerikanischen Version) auf Englisch und den Spionage-Reißer "Le drame de Shanghai" (1938) auf Italienisch. Und der Rest? "Abwege", "Die Liebe der Jeanne Ney", "Tagebuch einer Verlorenen", "Die Herrin von Atlantis" und, vor allem, die seit langem geplante restaurierte Originalfassung der "Freudlosen Gasse"? Fehlanzeige. Pabst ist uns abhanden gekommen. Dabei ist sein Kino, nicht erst seit Hirschbiegels "Untergang", für den Pabst mit seinem "Letzten Akt" 1955 die Vorlage gedreht hat, heute aktueller denn je.

Worum geht es bei Pabst? Fast immer um zwei Welten. Die obere, hellere, gehört der Rationalität und dem bürgerlichen Alltag, die untere den Nachtseiten des Individuums: den Trieben, Instinkten, Gelüsten. In "Geheimnisse einer Seele" taucht der Held in die dunkle Welt hinab, um sich von seinen Ängsten zu befreien, in "Die Herrin von Atlantis" geht er an ihr zugrunde. In "Die Büchse der Pandora" verkörpert Louise Brooks als Lulu das triebhafte Prinzip, in "Tagebuch einer Verlorenen", im selben Jahr 1929 entstanden, ist sie ihm unterworfen: den Phantasien und Projektionen der Männer, die ihr Leben lenken. Und Pabst denkt gar nicht daran, sich über dieses Wechselspiel der Kräfte moralisch zu empören. Bis in die vierziger Jahre, bis zu seinem halb unfreiwilligen - der Kriegsausbruch macht eine bereits gebuchte Schiffspassage in die Vereinigten Staaten ungültig -, halb freiwilligen Gastspiel in der Kinofabrik der Nazis, regiert ein kühler, nüchterner, ans Zynische grenzender Blick seine Filme.

Pabst ist der Prophet der neuen Sachlichkeit im Kino: Er will die Menschen über sich selbst aufklären, indem er sie in einen Spiegel schauen lässt, der von allen ideologischen Trübungen gereinigt ist. Noch seine Eispalastszenen für Arnold Fancks "Weiße Hölle vom Piz Palü" (1929) haben diese kompromisslose, völlig unsentimentale Klarheit. Erst in den dreißiger Jahren, unter dem Druck der kommerziellen Zwänge im Tonfilm und des französischen Exils, füllt sich der Spiegel mit Genre-Ornamenten, die das Bild verzerren, bis in den Kostümfilmen "Komödianten" (1941) und "Paracelsus" (1943) die Routine des Könners über die Präzision des Meisters triumphiert.

"Der Schatz", Pabsts Regiedebüt von 1923, zeigt beides erst in Ansätzen. Dafür spürt man schon in diesem Erstling ein entschiedenes Interesse an Dichotomien, an bildlichen Gegensätzen: hier das höhlenhafte, um eine mächtige Säule herumgebaute Haus des Glockengießers, in dem seit den Türkenkriegen ein Schatz vergraben liegen soll, dort die Außenwelt, aus der das Neue und Revolutionäre kommt - der fahrende Goldschmiedegesell, der die Machtverhältnisse im Glockengießerhaus umstürzen wird. Während der fremde Jüngling, dem bald auch das Herz der Tochter des Hauses (Lucie Mannheim) zufliegt, das Versteck des Schatzes "ausrechnen" will, geht sein Rivale, der Altgesell Svetelenz, mit der Wünschelrute auf Goldsuche. Werner Krauß, Pabsts Lieblingsschauspieler in den zwanziger Jahren, spielt diesen Gnom als Verkörperung der deutschen Stummfilmgotik, eine Figur, in der die symbolischen Energien von Dutzenden Schauerfilmen zusammenfließen und zugleich erlöschen. So ist es nur konsequent, dass Svetelenz, nachdem sein Gegenspieler den Schatz entdeckt, aber zugunsten der Tochter darauf verzichtet hat, in blinder Wut die stützende Säule zerstört und das Glockengießerhaus zum Einsturz bringt. Mitten im Inflationsjahr verabschiedet Pabst hier den filmischen Expressionismus, der mit Langs "Nibelungen" zwar noch einmal aufleben, aber nie wieder der beherrschende Stil der deutschen Kinoproduktion sein wird.

Während der aufwendig restaurierte und mit der Originalmusik von Max Deutsch nachvertonte "Schatz" ein ganzes Bündel von Extras mitbringt, kommen die DVD-Ausgaben von "Westfront 1918" und "Kameradschaft" ganz ohne Bonusmaterial daher. Trotzdem gehören sie in jede Sammlung deutscher Tonfilmklassiker. "Westfront 1918" stand lange im Schatten von Lewis Milestones "Im Westen nichts Neues", der im gleichen Jahr produziert, aber mit der ganzen Marktmacht der Universal-Studios in den Verleih gedrückt wurde. Erst in jüngster Zeit setzt sich die Einsicht durch, dass beide Filme ästhetisch ebenbürtig sind. Was "Westfront 1918" an filmischen Überblicken vermissen lässt - Milestones Kamerakräne waren für Pabst nicht finanzierbar -, kompensiert er durch atmosphärische Dichte. Nie zuvor ist das Vegetieren im Trommelfeuer zwischen Schützengräben und Granattrichtern so eindringlich geschildert worden wie in der Tragödie des Infanteristen Karl (Gustav Diessl) und seiner Kameraden, die einer nach dem anderen an der Flandernfront geopfert werden. Nur ein junger Leutnant (Claus Clausen, der später als Preußendarsteller bei der Ufa Karriere machen sollte) übersteht das Gemetzel; sein im Wahnsinn herausgepresstes Hurragebrüll zieht sich bis zum Abspann hin.

"Kameradschaft", im darauffolgenden Jahr gedreht, ist in gewissem Sinn der Gegenentwurf zu "Westfront": Die Geschichte einer deutsch-französischen Rettungsaktion, bei der die Gräben von 1918 überwunden werden. In einer Kohlengrube knapp hinter der Grenze werden französische Kumpel verschüttet; ein deutscher Rettungszug eilt mit schwerem Gerät zu Hilfe, während ein kleinerer Trupp unter Tage das mitten im Schacht gebaute Grenzgitter zerstört und auf eigene Faust nach Überlebenden sucht. Das ist schon die ganze Handlung; aber wie Pabst diese Moritat der Völkerverständigung erzählt, wie er das Geschehen im Bergwerk mit Vignetten aus dem Alltagsleben der Arbeiter kontrastiert, ohne ihm etwas von seiner Dramatik zu nehmen, ist ein Meisterstück der Inszenierungskunst. Ein Jahr später, in "Die Herrin von Atlantis" werden die Gänge unter der Erde zum Bild einer exotischen Gegenwelt zusammenwuchern, in der das abendländische Ich der sexuellen Zauberkraft des Orients erliegt.

Hier, in "Kameradschaft", erscheint die Kohlenmine noch als das, was sie ist. Am Ende setzen zwei Grenzbeamte ein neues Gitter in den Schacht. Pabst hat diese Grenze, die auch eine der Kultur und Geschichte ist, immer wieder überwunden. Dennoch wurde sie ihm zum Verhängnis. Nach dem Krieg konnte er den Faden seiner frühen Tonfilme nicht mehr aufnehmen. Sein Werk, zerrissen zwischen den Ländern, Zeiten und Stilen, blieb Fragment. Umso faszinierender ist es, diese Scherben zu betrachten.

ANDREAS KILB

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