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Das Gewandhaus-Quartett, das mit seiner Gesamteinspielung der Beethoven-Streichquartette für Furore sorgte, widmet sich nun, pünktlich zum Jubiläumsjahr, entscheidenden Werken im Quartettschaffen W.A.Mozarts. Die Musiker, die hier vor der prachtvollen Kulisse des Barockschlosses Rammenau spielen, sind Erben einer glorreichen Tradition. Denn das Gewandhaus-Quartett ist die älteste, ohne Unterbrechung existierende Streichquartettformation der Musikwelt. Schon bald nach seiner Gründung im Jahre 1809 durch den damaligen Gewandhauskonzertmeister Heinrich August Matthäi entwickelte sich das…mehr

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Produktbeschreibung
Das Gewandhaus-Quartett, das mit seiner Gesamteinspielung der Beethoven-Streichquartette für Furore sorgte, widmet sich nun, pünktlich zum Jubiläumsjahr, entscheidenden Werken im Quartettschaffen W.A.Mozarts. Die Musiker, die hier vor der prachtvollen Kulisse des Barockschlosses Rammenau spielen, sind Erben einer glorreichen Tradition. Denn das Gewandhaus-Quartett ist die älteste, ohne Unterbrechung existierende Streichquartettformation der Musikwelt. Schon bald nach seiner Gründung im Jahre 1809 durch den damaligen Gewandhauskonzertmeister Heinrich August Matthäi entwickelte sich das Ensemble, dessen Quartettabende sofort ein lebhaftes Echo in der Öffentlichkeit fanden, zu einem festen Bestandteil des Leipziger Konzertlebens - und darüber hinaus zu einem Glanzpunkt sächsischer Musiktradition. Seit jenem Jahr hat das Quartett seine Konzerttätigkeit - von Generation zu Generation sich erneuernd - bis zum heutigen Tag erfolgreich fortgesetzt. Die heutige Besetzung musiziert seit 1993 zusammen - und formiert sich traditionell aus den Konzertmeistern, dem Solobratscher und dem Solocellisten des renommierten Leipziger Gewandhausorchesters, wobei sie eindruckvoll beweist, daß Tradition und Innovation wunderbar in Einklang zu bringen sind.
Autorenporträt
Wolfgang Amadeus Mozart wurde als Sohn von Leopold Mozart in Salzburg geboren. Er unternahm bereits in jungen Jahren mit seinem Vater und seiner Schwester Konzertreisen durch ganz Europa und wurde dadurch als Wunderkind berühmt. 1769 trat er in den Dienst des Erzbischofs in Salzburg ein. Ab 1781 lebte Mozart in Wien, wo er seine größten Erfolge als Opernkomponist feiern konnte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Kein Schuß, kein Schluß
Rebellen ohne Grund: Kazushi Watanabes Film "19"

Der Junge auf dem Motorroller hat gegen die drei Männer im Auto keine Chance. Sie fragen ihn nach dem Weg, fahren neben ihm her, schließlich drängen sie ihn gegen die Leitplanke. Wenig später ist Usami das Opfer einer Entführung, die so unmotiviert ist wie der ganze Film: "19" von Kazushi Watanabe. Schon im Titel macht der japanische Regisseur sich wenig Mühe mit Begründungen. Die Ziffer bezeichnet das Alter, in dem er diese Geschichte zum erstenmal aufschrieb. Sie hatte sich so ähnlich tatsächlich zugetragen: Drei junge Männer hatten einen Studenten gekidnappt und ihn am Ende einer seltsamen Odyssee wieder freigelassen. Als Lohn der Angst gab es eine Eindollarnote, wie im Film auch.

Watanabe ist fasziniert von der latenten Gewalt, die darin liegt, sich eines Menschen zu bemächtigen, ohne ihn wirklich gefangenzusetzen. Usami steht unter einem Bann, als wäre er in eine mafiose Verbindung eingetreten, von deren Regeln ihn niemand dispensieren kann. Die Regeln aber sind solche des Zufalls und der Laune: Die drei schweigsamen Gesellen lassen sich treiben, sie stöbern im Supermarkt herum und beobachten im Zoo, wie Tiere sich nach einem mysteriösen Schema bewegen. Als sie beginnen, einander zu fotografieren, werden sie zu einer Schicksalsgemeinschaft verschworen. Als sie in einen Stau geraten, lassen sie das Auto auf der Straße stehen, es gibt einen Schnitt, und der Film macht an einem anderen Ort einfach weiter.

Alle Prozesse der Identifikation und Auslieferung, die von Opfern von Geiselnahmen verschiedentlich beschrieben wurden, werden auch in "19" durchlaufen, allerdings reduziert auf ein Minimum an Ausdruck bei allen Beteiligten. Usami überläßt sich allmählich der Willkür der drei Streuner; die finden ihn eigentlich ganz sympathisch. "19" ist eine Passage, die auf Ewigkeit zielt, eine Geisterfahrt durch japanisches Niemandsland, bei der Anfang und Ende ununterscheidbar werden. Es gibt ein bedeutendes Vorbild für Kazushi Watanabes Umgang mit Raum und Zeit: Die Gangster in Takeshi Kitanos Film "Sonatine" nehmen vor der großen Abrechnung eine lange Auszeit am Strand. Sie lassen sich gehen, erfinden kindische Spielchen und werden dabei immer brutaler. Der sardonische Witz dieser Szenen taucht in "19" wieder auf, wenn Yokohama (Kazushi Watanabe), Chiba (Takeo Noro) und Kobe (Ryo Shinmyo) eine weitere Geisel nehmen. Das neue Opfer findet bei Usami keine Unterstützung; er macht sich im Gegenteil zum Komplizen eines Nihilismus, von dem auch der Regisseur sichtbar fasziniert ist.

Anders als bei Takeshi Kitano, der seine Regressionsphantasien aus dem Zwangssystem der japanischen Yakuza heraus entwickelte, sind die jugendlichen Delinquenten in "19" Rebellen ohne Grund. Sie bleiben ganz der Pose ergeben, dem langen Schweigen und ostentativen Rauchen. Sie sind ausgelaugt wie die überbelichteten Bilder, auf denen manchmal nur noch flirrende Konturen zu sehen sind, aber keine Persönlichkeiten mehr. Der Film setzt sie zusammen aus den Großaufnahmen ihrer Accessoires. Von fern vernimmt man die Riffs einer elektrischen Gitarre, wie in "Dead Man" von Jim Jarmusch, dessen Einfluß unübersehbar ist, aber oberflächlich bleibt. "19" löst eine Extremsituation gänzlich in Stil auf, und Kazushi Watanabe probiert aus, wie weit er mit einem Film kommen kann, der ganz in der Apathie seiner Figuren aufgeht. Er gelangt damit an ein Ende, aber zu keinem Schluß.

BERT REBHANDL

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