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Die 21-jährige Anjali (Kareena Kapoor) aus wohlhabendem Hause liebt den Musiker Raja (Akshay Kumar). Bevor sie ihren Eltern (Kabir Bedi, Nafisa Ali) diese Liebe gestehen möchte, soll sich ihre schwangere Schwester Aarti (Sushmita Sen) Raja ansehen. Auch Aarti findet ihn sehr sympathisch. Doch bevor Aarti die Eltern darauf ansprechen kann, stirbt sie bei der Entbindung ihrer Zwillinge. Ihr Mann, Aditya Sahai (Ami Kapoor), ist mit den beiden Babys überfordert, er kann nicht alleine für die Kinder sorgen. Darum bitten Anjalis Eltern sie darum, Aditya zu heiraten. Widerstrebend erklärt sie sich…mehr

Produktbeschreibung
Die 21-jährige Anjali (Kareena Kapoor) aus wohlhabendem Hause liebt den Musiker Raja (Akshay Kumar). Bevor sie ihren Eltern (Kabir Bedi, Nafisa Ali) diese Liebe gestehen möchte, soll sich ihre schwangere Schwester Aarti (Sushmita Sen) Raja ansehen. Auch Aarti findet ihn sehr sympathisch. Doch bevor Aarti die Eltern darauf ansprechen kann, stirbt sie bei der Entbindung ihrer Zwillinge. Ihr Mann, Aditya Sahai (Ami Kapoor), ist mit den beiden Babys überfordert, er kann nicht alleine für die Kinder sorgen. Darum bitten Anjalis Eltern sie darum, Aditya zu heiraten. Widerstrebend erklärt sie sich bereit und reist mit ihrem neuen Mann und den zwei Säuglingen nach Delhi - ohne Raja zu informieren.
Drei Jahre später bereut Anjali ihre Entscheidung, denn Aditya beachtet sie kaum. Plötzlich taucht Raja in Delhi auf. Die beiden treffen sich heimlich, und die alte Liebe flammt wieder auf. Wird sich ihnen das Glück wieder zuwenden?

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.06.2002

Der Sturm ist da
Die Frau von siebenunddreißig Jahren: Adrian Lynes Film "Untreu" mit Diane Lane und Richard Gere entfacht ein Gewitter

Es ist die einfachste Geschichte, die das Leben und das Kino erzählen können, eine Frau trifft einen Mann, das heißt: sie rennt geradezu in ihn hinein, weil ein gewaltiger Wind sie vor sich hergetrieben hat, und dieser Sturm hat eine solche Kraft, daß er die Frau noch drei Stockwerke hinauf und hinein in die Wohnung des Mannes treibt und schließlich in sein Bett. Es ist die schönste unter allen Geschichten; es ist auch eine der häßlichsten, weil die Frau mit einem guten Mann verheiratet ist - und wenn "Untreu" anfängt, fragt man sich, ob der ganze Wirbel wirklich notwendig war: Warum pumpt der Regisseur Adrian Lyne, der den Ästheten des Kinos ohnehin als ziemlich windiger Bursche gilt, soviel Luft in diese Szene, wo doch ein paar Blicke, ein Lächeln und die richtige Antwort darauf vermutlich die gleiche Wirkung hätten?

Aber wenn dann, ein paar Stunden später, der Wind sich gelegt hat und die Frau aus dem Bett des Geliebten aufgestanden ist, wird ganz schlüssig, warum der Film mit einem solchen Sturm beginnen mußte: um langsam die Intensität zu steigern. Es zerreißt sie fast, diese Frau, die Connie Sumner heißt, und das Wunderbare daran ist: Sie scheint es zu genießen. Es ist der späte Nachmittag, sie sitzt im Zug, der sie aus New York nach Hause, nach Suburbia, bringt, und während der Film zurückblendet, in die Stadt, in die Wohnung, ins Bett, spielt das Gesicht von Connie Sumner die Aufregungen dieses Tages nach.

Sie ist siebenunddreißig, so alt wie die Schauspielerin Diane Lane, die hier die Rolle ihres Lebens spielt, und der Maskenbildner hat nicht mal versucht, sie auch nur ein Jahr jünger zu machen. Sie ist siebenunddreißig, das ist fast schon das Thema des Films, und wenn sie sich jetzt erinnert an all das, was sie getan und zugelassen hat, sieht sie mehr sich als den Geliebten, mehr ihr Zögern, dessen Überwindung und die Leidenschaft am Schluß und nicht soviel von den kleinen Tricks des Mannes, die sie ohnehin durchschaut hat. Dieser Mann ist fast zehn Jahre jünger, er ist Franzose, sogenannter Lebenskünstler, und er sieht aus, wie heute die Models für Herrenunterwäsche aussehen. Sie hat ein Gesicht, in dem das Leben schon nachhaltigere Spuren als ein paar Sonnenbrände hinterlassen hat, und der simple Satz, den sie nicht oft genug hören kann, heißt "Du bist schön". Sie ist nicht unbedingt in ihn verliebt, mehr in sein Begehren, und wenngleich die beiden im Lauf des Films fast alle Hemmungen verlieren werden und im Kino, in einer Restauranttoilette, im Hausflur übereinander herfallen werden, ist doch von Anfang an klar: Connie Sumner betrügt zwar ihren Mann mit einem anderen. Aber vor allem hat sie eine Affäre mit sich selber.

Es zerreißt sie fast, wenn sie im Zug sitzt und an die Affäre denkt, weil sie auch das genießt: eine geradlinige Bewegung auf sicheren Gleisen. Und sie liebt ihren kleinen Sohn, ihren Mann, ihr Leben als Mutter und Frau in einem schönen großen Haus in Westchester County, wo die besseren Vorstädte von New York liegen. Es sieht immer ein bißchen wie Werbung aus, wenn sich bei Lyne die Kamera durch die vielen hübschen Zimmer dieses Hauses tastet - und genau das wirft man ja dem britischen Regisseur auch vor, seitdem er von der Fernsehwerbung zum Kinospielfilm gewechselt ist: daß er auf die Dinge genauer als auf Menschen gucke; und daß sich seine Bilder von denen der Werbung nur dadurch unterschieden, daß bei Lyne der Preis keine Rolle spiele. Alles sei teuer, und alles sei leer.

Was jedenfalls insofern richtig ist, als Lyne sich für Psychologie kaum interessiert. Er konzentriert sich auf die Oberflächen, er schafft es, selbst ein Familienidyll wie eine Verführung aussehen zu lassen. Er inszeniert die Reize und vertraut darauf, daß das Publikum die Reaktionen seiner Helden teilt. Connie Sumner sammelt Schneekugeln, und selbst diesem völlig verbrauchten Bild trotzt dieser Film ganz neue Reize ab. Wenn sie auf eine dieser Kugeln schaut, wenn sie schüttelt und die Spieluhr aufzieht, dann will uns der Film nicht etwa sagen, daß sie sich in ihrer Ehe gefangen, wie unter einer Glaskugel fühle. Ganz im Gegenteil: Sie will da hinein, sie will den Sturm und die Musik im Wasserglas, und sie glaubt, sie selber sei es, wer bestimmt, ob geschüttelt wird und wann.

"A Perfect Storm", so hieß Diane Lanes letzter großer Film. Die Stürme hier sind gefährlicher. In der Kugel schneit und stürmt es ein letztes Mal, als Connies Mann (den Richard Gere mit großer Coolness spielt) den Betrug seiner Frau entdeckt, den Nebenbuhler in dessen Wohnung besucht, dort die Schneekugel sieht, die er einst seiner Frau geschenkt hat, beinahe ohnmächtig wird vor Wut und Demütigung, nichts mehr sieht als nur die Kugel, die er plötzlich in der Hand hat; dann kracht sie gegen die Stirn des anderen, und jetzt liegt da eine Leiche, die beseitigt werden muß.

"Untreu" erzählt den Plot von Claude Chabrols "La femme infidèle" nach, nimmt zugleich das Thema von "Fatal Attraction" wieder auf, Lynes berüchtigstem Film, und variiert Motive aus Lynes "Neuneinhalb Wochen" - und ist doch von all diesen Filmen nicht bloß der originellste, sondern vielleicht auch der beste. Das liegt vor allem an Diane Lane, die hier keinem Risiko aus dem Weg geht, noch nicht einmal dem, daß sie auch mal häßlich, böse, nackt oder alt aussehen könnte. So bekommt ihre Schönheit eine Kontur.

Es liegt aber auch am Regisseur, der hier Sturm sät und Sturm erntet: ein Gewitter der Gefühle, dessen Blitze einen gerade deshalb treffen, weil Lyne so gut wie nichts erklärt und so gut wie alles zeigt. Was "Untreu" nicht zu bieten hat, ist eine Moral, welche die Dinge, die der Sturm herumgewirbelt hat, wieder in die alte Ordnung brächte. Allenfalls einen Vorschlag zu machen, das erlaubt sich Lyne: Man sollte Diane Lane treu bleiben. Für die Dauer dieses Films zumindest.

CLAUDIUS SEIDL

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