Bickels [Socialism] beschäftigt sich mit den Sedimenten des 20. Jahrhunderts. Die von Bickels entworfenen Kultur- und Ausbildungseinrichtungen, seine Speisesäle verkörpern das Herz einer Idee, einer sozialen und kulturellen Wechselwirkung. Es scheint, dass sich in Bickels Architektur der Wille materialisiert, Kultur zu erschaffen. Seine Gebäude sind in ein physisches, geografisches, von Menschen bevölkertes Umfeld eingebettet. Jedes von ihnen unterscheidet sich von den anderen, jedes ist ein Einzelstück, keines ein Prototyp. Einige von ihnen werden noch genutzt, andere sind verfallen, aber immer ist ihre Verbundenheit mit der jeweiligen Umgebung spürbar. (...) Bickels hat keine Architektur der großen Visionen - ob im utopischen oder dystopischen Sinne - hinterlassen. Und auch wenn seine Bauten nicht ohne Pathos sind, so stehen sie nicht für einen hegemonialen Standpunkt, sondern eher für die Perspektive einer peripheren, untergeordneten Kultur an den Rändern der Moderne. Vertreibung und Immigration haben diese Grundlagen sozialer Architektur nach Israel und Brasilien getragen.