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Der kleinbürgerliche Bankangestellte John hat das Alleinsein satt. Gelegenheit macht Liebe denkt er sich und bestellt sich kurzentschlossen auf der Internet-Seite "From Russia with Love" Nadja. Eine russische Schönheit, die seine Frau fürs Leben werden soll. Doch das Leben zu zweit läuft alles andere als geplant, denn die rebellische Nadja will sich so gar nicht in Johns Alltag einfügen.
Als an Nadjas Geburtstag dann auch noch ihre beiden russischen Cousins auftauchen, fängt das Chaos erst so richtig an. In seinen kühnsten Träumen hätte John nicht gedacht, welch ein unglaubliches Abenteuer
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Produktbeschreibung
Der kleinbürgerliche Bankangestellte John hat das Alleinsein satt. Gelegenheit macht Liebe denkt er sich und bestellt sich kurzentschlossen auf der Internet-Seite "From Russia with Love" Nadja. Eine russische Schönheit, die seine Frau fürs Leben werden soll. Doch das Leben zu zweit läuft alles andere als geplant, denn die rebellische Nadja will sich so gar nicht in Johns Alltag einfügen.

Als an Nadjas Geburtstag dann auch noch ihre beiden russischen Cousins auftauchen, fängt das Chaos erst so richtig an. In seinen kühnsten Träumen hätte John nicht gedacht, welch ein unglaubliches Abenteuer auf ihn wartet ...

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.10.2001

Es ist so schön, nervös zu sein
Vier Schauspieler improvisieren einen Film: "Birthday" von Stefan Jäger

Was geht in einem jungen Menschen vor, daß er beschließt, mit dreißig aus dem Leben zu scheiden? Bibiana hat es ihren drei Freunden schon vor Jahren angekündigt: "Mit dreißig ist Schluß." Allein Harald, der ihr am nächsten stand, nahm die Idee ernst und versuchte, sie ihr auszureden. Aber wer rechnet ernsthaft damit, daß eine lebensfrohe Frau, der keine Depression anzumerken ist, aufhören will, wenn das Leben spannend zu werden verspricht?

Wollte Bibiana nur beweisen, daß sie zu ihrem Wort steht, wie dumm es auch sei? Durfte sie nicht damit rechnen, von den Geburtstagsgästen auf ihrem Schlaflager im Berliner Mietshaus rechtzeitig entdeckt zu werden? Schon geht es holterdipolter die Treppe hinunter, Harald trägt die wie erlöst Lächelnde, die hochschwangere Tamara schreit immerfort: "Was hast du getan?", und der Italiener Claudio, der agilste von allen, stürmt voran, einen Krankenwagen zu rufen, was in den von der Love Parade verstopften Straßen unmöglich ist. Zugleich beginnt die Reise des Films zurück zu drei vergangenen Geburtstagsfeiern, die noch kein Selbstmord überschattete und die doch nie in schöner Harmonie verliefen.

Den Dreißigsten des freundlich nachgiebigen Harald störte dessen Freund, der sich nicht vertreiben lassen wollte. Das rauschende Fest der quirligen Tamara gab dem extrovertierten Claudio Anlaß, eine Schlägerei mit deren Ehemann in spe vom Zaun zu brechen, und in Italien, wo Claudio alle auf eine Plattform im Meer entführt, um jede Störung fernzuhalten, muß er erfahren, daß er die Freundschaft mit den drei Deutschen nur einer frivolen Wette von Bibiana und Tamara zu verdanken hat. Die Zahl Dreißig steht magisch über dem ganzen Projekt. Stefan Jäger, Absolvent der Filmakademie Ludwigsburg, hatte sich den Film zu seinem Dreißigsten gewünscht, und die Darsteller Bibiana Beglau, Tamara Simunovic, Claudio Caiolo und Harald Koch, die den Figuren auch die Namen leihen, waren bemüht, ihn glücklich zu stimmen. Drei Seiten Exposé bildeten den Ausgangspunkt. Das knappe Drehbuch legte nur die Grundrichtung der Handlung fest. Improvisation hieß die Maxime. Im Zusammenspiel mit Stefan Runge, der die Kamera führte, ist sie vorzüglich umgesetzt. Runge, der sein Handwerk beim Dokumentarfilm lernte, hält lange Einstellungen durch und bleibt den Partnern dicht auf den Fersen. Die aber gehen in den Rollen derart auf, daß sie kaum gelenkt werden mußten und die auf Runges Schultern ruhende Kamera nicht mehr wahrnahmen. Ist "Birthday" der erste deutsche Dogma-Film?

Während die vier auf dem Weg zum Krankenhaus, erst mit der S-Bahn, dann mit Claudios Fahrzeug, immer aufgeregter werden, weil Tamara dringend eine Hebamme und Bibiana einen Arzt braucht, wird der Zuschauer vom unaufhörlichen Reden der Figuren, in dieser Situation wie in den vergangenen, wie umgarnt. Immer wieder versuchen sie, ihre Beziehungen zu klären, und stoßen an Grenzen, weil das Leben an jedem zerrt. Dabei haben sie - und das unterscheidet sie von den dänischen Filmfiguren - im Grunde kein Problem außer dem einen, ihre Freundschaft als Halt gegen alle Ungewißheiten zu erhalten. Wie man sich seine Existenz sichert, was man hofft oder fürchtet, von sich wie von der Welt, auf der innerhalb von acht Jahren viel passiert ist, entgeht ihrem Gesichtskreis. Wie halte ich mich unbekümmert jung, statt mir mit Problemen die Laune zu verderben - das grundiert die Furcht, die sie aneinander bindet und dem dreißigsten Geburtstag mit Bangen entgegensehen läßt. Spricht sich hier etwa eine perspektivlose Generation aus?

Sie spricht sich nicht aus, sondern will ihre rein psychische, nie soziale Notsituation vor sich selbst und erst recht vor den anderen mit einem unaufhörlichen Redefluß überspülen. Die treuen Vier baden sich in einem Strom aus nervös abgerissenen Sätzen, die sie mit fahrigen Gesten begleiten. Die nervöse Stimmung, die Claudio bis zur Exaltiertheit treibt und Tamara zur Hysterie, bestimmt ihren Lebens- wie ihren Redestil. Die Darsteller haben nicht nur bei den Dogma-Filmen gut aufgepaßt, sondern auch bei Woody Allen und dessen Art, so zu tun, als wisse er nicht, was er sagen will. Die von lebhafter, amerikanischer Gestik bestimmte Satzbildung gelingt auch mimisch vorzüglich. Jedoch gelingt es dem Regisseur nicht, zu dieser um ein Lebensziel verlegenen Haltung Distanz aufkommen zu lassen.

Vielleicht sollten dies die in die Kamera gesprochenen Selbstaussagen der Personen, die wie Interviews aufgenommen sind, besorgen. Aber mit der auf je verschiedene Weise vorgetragenen These, ein jeder könne und solle nach eigenem Gusto leben oder es sein lassen, treten sie nur breit, was die Geschichte selbst deutlich genug sagt. Man hört ihnen gern zu, aber am Ende ermüdet das Reden.

HANS-JÖRG ROTHER

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