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Den Planeten retten oder lieber sich selbst? Albert und Bruno sind bis zum Hals verschuldet und halten sich meist mit windigen Aktionen über Wasser. Eher durch Zufall und von Freibier angelockt, landen sie auf einer Versammlung junger Umweltaktivisten. Mit den Idealen der Protestierenden können sie zwar wenig anfangen, mit der engagierten Anführerin Cactus dafür umso mehr. Kurzerhand versuchen die beiden, den Tatendrang der Gruppe für ihre eigenen Ziele zu nutzen - und sei es nur, indem sie blockierte Autofahrer gegen Geld passieren lassen. Doch es dauert nicht lange und ihr falsches Spiel droht aufzufliegen.
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Produktbeschreibung
Den Planeten retten oder lieber sich selbst? Albert und Bruno sind bis zum Hals verschuldet und halten sich meist mit windigen Aktionen über Wasser. Eher durch Zufall und von Freibier angelockt, landen sie auf einer Versammlung junger Umweltaktivisten. Mit den Idealen der Protestierenden können sie zwar wenig anfangen, mit der engagierten Anführerin Cactus dafür umso mehr. Kurzerhand versuchen die beiden, den Tatendrang der Gruppe für ihre eigenen Ziele zu nutzen - und sei es nur, indem sie blockierte Autofahrer gegen Geld passieren lassen. Doch es dauert nicht lange und ihr falsches Spiel droht aufzufliegen.

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.12.2023

Tanz die Klimakrise!

Das Prekariat entdeckt den Umweltschutz: "Black Friday for Future" von den französischen Komödienspezialisten Olivier Nakache und Éric Toledano im Kino.

Eine Gruppe von Umweltaktivisten versammelt sich in einer Pariser Shoppingmall. Sie bilden eine Menschenkette vor einem Elektronikmarkt, vor dem sich mehrere Hundert Kunden stauen, die eins der Sonderangebote am Black Friday ergattern möchten. Einer der Käufer ist Bruno, dessen Ungeduld in Handgreiflichkeit umschlägt, als die Aktivisten ihn nicht durchlassen. Dann bricht die Menschenkette, die Menge ergießt sich in die Verkaufsräume, kämpft um reduzierte Flachbildschirme, Notebooks, Gamekonsolen und drängt sich an den Kassen. Bruno trägt einen erbeuteten Bildschirm zu einem Einfamilienhaus in einem Vorort, um ihn dort weiterzuverkaufen. Aber das Haus ist leergeräumt, Albert, der Besitzer, hat keinen Cent mehr und gerade eine Überdosis Schlaftabletten geschluckt. Bruno rettet ihn, die beiden werden Freunde, und als sie eher zufällig in den Dunstkreis der Umweltaktivisten geraten, treten sie der Gruppe bei, in der Hoffnung, sich mit ihrer Hilfe aus ihren privaten Miseren befreien zu können.

Olivier Nakache und Éric Toledano, von denen diese Geschichte stammt, haben 2011 mit "Ziemlich beste Freunde" der französischen Filmkomödie eine neue Richtung gegeben. Die französelnde Bräsigkeit, mit der die "Monsieur Claude"-Filme und ihr Kino-Umfeld imprägniert sind, kommt bei Nakache und Toledano nicht vor, ihre Plots sind welthaltig und politisch aktuell, ihre Pointen klirrend und scharfkantig. So haben sie in "Ziemlich beste Freunde" die soziale Frage, in "Heute bin ich Samba" den Alltag illegaler Einwanderer, in "Das Leben ist ein Fest" das verunsicherte Bürgertum und in "Alles außer gewöhnlich" das marode Gesundheitssystem ins Bild geholt, ohne der Komödienform dabei Gewalt anzutun. Ihr Trick ist, wie bei allen Könnern des Genres, die Übertreibung. Sie steigern reale Schieflagen ins Absurde, bis aus dem Chaos der Wirklichkeit eine Ahnung davon aufsteigt, wie sie funktionieren könnte.

In "Black Friday for Future", wie ihr jüngster Film auf Deutsch heißt, schließen Nakache und Toledano die Situation des Prekariats mit der Klimakrise kurz. Albert (Jonathan Cohen) und Bruno (Pio Marmaï) sind überschuldet, der eine aus Liebe, der andere aus Großmannssucht, indes die Aktivisten, von denen sie sich durchfüttern lassen, den Verzicht auf die Freuden der Konsumgesellschaft predigen. Aber während die beiden Helden jeweils so etwas wie eine Vorgeschichte bekommen, bleibt Cactus, die Anführerin der Klimaschützer, ein unbeschriebenes Blatt; nur ihre Wohnung an einem der großen innerstädtischen Boulevards, in der sie ohne Möbel haust, und die Silbe "de" in ihrem richtigen Namen, den sie auf dem Polizeirevier preisgibt, deuten einen großbürgerlichen Hintergrund an.

In dieser Unschärfe liegt die entscheidende Schwäche des Films, und es ist Noémie Merlant als Darstellerin der Cactus, die sie ausbaden muss. Statt ihr Tun in einen Charakter verwandeln zu können, wird sie auf dem Spielbrett der Geschichte hin und her geschoben, bis sie als love interest zu Bruno und als poster girl zur Umweltbewegung passt. Ebenso willkürlich wirken die Bilder des Films, mal laut und auftrumpfend, mal karg und intim, je nachdem ob gerade eine spektakuläre Aktion oder ein Familienstillleben an der Reihe ist. Am Ende, als das Laute und das Stille in einer Tanzszene auf dem Höhepunkt des Corona-Lockdowns zusammenkommen sollen, stimmt dann gar nichts mehr. "Black Friday for Future" hat ein Thema, aber keine Melodie. Wenn die Partie des Komödienduos Nakache und Toledano aufgeht, bringen sie die Verhältnisse zum Klingen. Mit diesem Film fingern sie nur an ihnen herum. ANDREAS KILB

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