Die junge, talentierte Surferin Anne Marie (Kate Bosworth) träumt auf Hawaii von einer Karriere als Profi. Mit ihren besten Freundinnen Eden (Michelle Rodriguez) und Lena (Sanoe Lake) schlägt sie sich im Ferienparadies als Zimmermädchen in einem Luxushotel durch, kümmert sich nebenbei auch noch um ihre 14-jährige Schwester Penny (Mika Boorem) und trainiert festentschlossen für das Pipe Masters, den wichtigsten Surf-Wettkampf des Jahres. Doch ihr Weg zum Ziel wird von unglaublicher Angst und großer Liebe begleitet...
Bonusmaterial
- Kapitel- / Szenenanwahl - - Audio-Kommentar der Schauspieler Kate Bosworth; Michelle Rodriguez und Sanoe Lake - Audio-Kommentar des Regisseurs John Stockwell - Making Of: am Set von Blue Crush - Geschnittene Szenen mit Kommentaren des Regisseurs - Blue Crush Der Dreh - Die weibliche Surf-Revolution - Wipeout! - Der Ritt auf den Wellen - Musikvideo If I Could Fall In Love von Lenny Kravitz - Original Kino-Trailer - DVD-ROM Features - Skateboarding - Blue Crush Promo - Surf Fashion - The World Of Surfing (Nur auf Englisch)Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.09.2004Die große Welle
Vielleicht ist es übertrieben, wenn man behauptet, zwischen dem Kino und dem Surfen müsse es eine innere Verwandtschaft geben. Andererseits drängt sich dieser Eindruck immer wieder auf, wenn man sieht, wie die Wellenreiter ihre silbernen Bahnen durchs Wasser ziehen. Denn in jenen Szenen wirkt es fast so, als würden sie durchs Filmmaterial pflügen und als wären die Wellen aus Zelluloid. Tatsächlich ist es in solchen Momenten egal, in welche Fiktion die Helden eingesponnen sind, weil die Bilder ohnehin dokumentarischer Natur sind, da die Wellenritte zwar gedoubelt, aber nicht nachgestellt werden können - wenn man von den absurden Rückpro-Aufnahmen von Sandra Dee in "Gidget" absieht. Generell gilt für den Surferfilm: Wenn sich einer die Wellenberge hinabstürzt, dann hat dafür tatsächlich jemand Kopf und Kragen riskiert. Genau das ist es, was Surferfilme noch etwas aufregender als andere Genres macht, weil ihre Sensationen immer real sind.
Der beste Surferfilm von allen, weil er vor allem den Wellenbewegungen des Lebens folgt, ist "Big Wednesday" von John Milius, zu deutsch: "Tag der Entscheidung" (Warner Home, mehrsprachig, Regiekommentar). Er beginnt 1962, als das Leben noch eine Party war, erzählt vom Verlust der Unschuld, als das Land in den Krieg zog, und endet in Ernüchterung, die Trost in der Erinnerung findet. Drei Freunde wanken nach einer durchzechten Nacht wie Gladiatoren auf den Strand und erwachen erst auf dem Wasser zum Leben. Aber der Ernst des Lebens beginnt, als die Jungs zum Militär eingezogen werden sollen. Einer geht freiwillig, die anderen mogeln sich raus - und danach ist nichts mehr, wie es vorher war. Man verliert sich aus den Augen, schlägt sich als Poolreiniger durch und vergißt, wie jung man mal war. Bis der Tag der ganz großen Welle kommt, wo die Brandung wie ein wildes Tier brüllt. "Big Wednesday" nimmt das Surfen nicht ernster, als es ist - und findet darin doch ein Sinnbild des Lebens.
Kathryn Bigelow vollbringt in "Gefährliche Brandung" (Fox, mehrsprachig, Surf-Promos) das Kunststück, mit Surfern und Bankräubern zwei Genres zu vermischen. Keanu Reeves ermittelt als FBI-Agent im Surfermilieu, um Patrick Swayze auf die Spur zu kommen, der nicht nur auf dem Wasser die ultimative Herausforderung sucht, sondern auch im Verbrechen. Mit seinen Buddies raubt er Bank um Bank aus und trägt dabei Gummimasken der amerikanischen Ex-Präsidenten. Der einzigen Frau der Truppe, gespielt von Lori Petty, geht der Macho-Bullshit, mit dem Swayze seine Suche nach immer neuen Herausforderung verbrämt, mächtig auf den Wecker. Was anderswo ideologischer Überbau wäre, ist hier eher Unterströmung, die alle Aktionen einfärbt. Die Wellen sind dabei kaum weniger mythisch und schicksalshaft als der Wal in "Moby Dick".
John Stockwell hat diesen Aspekt in "Blue Crush" (Universal, mehrsprachig, Regie-und Schauspielerkommentar, diverse Extras) eher vernachlässigt und erzählt von einer Mädchen-Combo, deren feuchte Träume auf dem Wasser spielen. Das Drehbuch geht zurück auf einen Magazinartikel über Surferinnen auf Hawaii, die ihre Leidenschaft finanzieren, indem sie als Zimmermädchen arbeiten. Schon im Morgengrauen gehen sie auf Wasser, ehe sie mit der Arbeit beginnen, und nachts sitzen sie vor der Playstation, wo sie mit dem Joystick surfen. Der Film hat vergleichsweise wenig Tiefgang, aber auch hier sind die Szenen, in denen sich alles Spiel auflöst in Schönheit und Bewegung, atemraubend.
malt
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Vielleicht ist es übertrieben, wenn man behauptet, zwischen dem Kino und dem Surfen müsse es eine innere Verwandtschaft geben. Andererseits drängt sich dieser Eindruck immer wieder auf, wenn man sieht, wie die Wellenreiter ihre silbernen Bahnen durchs Wasser ziehen. Denn in jenen Szenen wirkt es fast so, als würden sie durchs Filmmaterial pflügen und als wären die Wellen aus Zelluloid. Tatsächlich ist es in solchen Momenten egal, in welche Fiktion die Helden eingesponnen sind, weil die Bilder ohnehin dokumentarischer Natur sind, da die Wellenritte zwar gedoubelt, aber nicht nachgestellt werden können - wenn man von den absurden Rückpro-Aufnahmen von Sandra Dee in "Gidget" absieht. Generell gilt für den Surferfilm: Wenn sich einer die Wellenberge hinabstürzt, dann hat dafür tatsächlich jemand Kopf und Kragen riskiert. Genau das ist es, was Surferfilme noch etwas aufregender als andere Genres macht, weil ihre Sensationen immer real sind.
Der beste Surferfilm von allen, weil er vor allem den Wellenbewegungen des Lebens folgt, ist "Big Wednesday" von John Milius, zu deutsch: "Tag der Entscheidung" (Warner Home, mehrsprachig, Regiekommentar). Er beginnt 1962, als das Leben noch eine Party war, erzählt vom Verlust der Unschuld, als das Land in den Krieg zog, und endet in Ernüchterung, die Trost in der Erinnerung findet. Drei Freunde wanken nach einer durchzechten Nacht wie Gladiatoren auf den Strand und erwachen erst auf dem Wasser zum Leben. Aber der Ernst des Lebens beginnt, als die Jungs zum Militär eingezogen werden sollen. Einer geht freiwillig, die anderen mogeln sich raus - und danach ist nichts mehr, wie es vorher war. Man verliert sich aus den Augen, schlägt sich als Poolreiniger durch und vergißt, wie jung man mal war. Bis der Tag der ganz großen Welle kommt, wo die Brandung wie ein wildes Tier brüllt. "Big Wednesday" nimmt das Surfen nicht ernster, als es ist - und findet darin doch ein Sinnbild des Lebens.
Kathryn Bigelow vollbringt in "Gefährliche Brandung" (Fox, mehrsprachig, Surf-Promos) das Kunststück, mit Surfern und Bankräubern zwei Genres zu vermischen. Keanu Reeves ermittelt als FBI-Agent im Surfermilieu, um Patrick Swayze auf die Spur zu kommen, der nicht nur auf dem Wasser die ultimative Herausforderung sucht, sondern auch im Verbrechen. Mit seinen Buddies raubt er Bank um Bank aus und trägt dabei Gummimasken der amerikanischen Ex-Präsidenten. Der einzigen Frau der Truppe, gespielt von Lori Petty, geht der Macho-Bullshit, mit dem Swayze seine Suche nach immer neuen Herausforderung verbrämt, mächtig auf den Wecker. Was anderswo ideologischer Überbau wäre, ist hier eher Unterströmung, die alle Aktionen einfärbt. Die Wellen sind dabei kaum weniger mythisch und schicksalshaft als der Wal in "Moby Dick".
John Stockwell hat diesen Aspekt in "Blue Crush" (Universal, mehrsprachig, Regie-und Schauspielerkommentar, diverse Extras) eher vernachlässigt und erzählt von einer Mädchen-Combo, deren feuchte Träume auf dem Wasser spielen. Das Drehbuch geht zurück auf einen Magazinartikel über Surferinnen auf Hawaii, die ihre Leidenschaft finanzieren, indem sie als Zimmermädchen arbeiten. Schon im Morgengrauen gehen sie auf Wasser, ehe sie mit der Arbeit beginnen, und nachts sitzen sie vor der Playstation, wo sie mit dem Joystick surfen. Der Film hat vergleichsweise wenig Tiefgang, aber auch hier sind die Szenen, in denen sich alles Spiel auflöst in Schönheit und Bewegung, atemraubend.
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