Jede Ära erhält die Filme, die sie verdient. Blutrünstige Abschlachten und quälende Foltersequenzen gehören schon seit einigen Jahren zum Angebot der Kinokassen und freuen sich nach Bestsellern wie "Texas Chainsaw Massacre" oder "Saw", besonderer Beliebtheit. Doch auch Kindheitsängste spielen im
Horrorgenre eine große Rolle.
Bereits im jungen Alter lassen wir uns von vielen, unerklärlichen und…mehrJede Ära erhält die Filme, die sie verdient. Blutrünstige Abschlachten und quälende Foltersequenzen gehören schon seit einigen Jahren zum Angebot der Kinokassen und freuen sich nach Bestsellern wie "Texas Chainsaw Massacre" oder "Saw", besonderer Beliebtheit. Doch auch Kindheitsängste spielen im Horrorgenre eine große Rolle.
Bereits im jungen Alter lassen wir uns von vielen, unerklärlichen und düsteren Dingen beeinflussen und manipulieren. So erschrecken uns nicht nur 8-beinige Spinnentiere oder blitzende Unwetter, sondern wir werden auch oft mit Fragen wie: "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann", konfrontiert.
Dieser Ansatz hat sich auch die Ghost House Pictures Firma ans Herz gelegt, die bereits mit "The Grudge - der Fluch" nicht gerade für Aufsehen sorgte. Mehr schlecht als recht, haben sie versucht, mit der Filmumsetzung "Boogeyman" an diesem Thema anzusetzen und holten den Filmemacher Stephen Kay an Bord.
Stephen Kay ist in der Kinofilmgeschichte kaum ein bekanntes Gesicht. Neben "Boogeyman" widerspiegelt "Get Carter" seinen größten Kinoerfolg. Tiefsinnige Erfahrungen im Horrorgenre konnte er bis zu "Boogeyman" nicht verzeichnen, was vielleicht teilweise am Misserfolg des Filmes beitrug.
Tim (Barrey Watson) wurde als Kind Nacht für Nacht von furchtbaren Ereignissen in seinem Schlafzimmer traumatisiert. Jahre später - Tim leidet immer noch unter schrecklichen Angstzuständen - erhält er von seiner Therapeutin den Rat, an den Ort des Geschehens zurückzukehren und sich seinen Ängsten zu stellen, die ihrer Meinung nach nur Einbildungen sind. Doch Tim weiß was geschah. Und die Geschichte vom "Boogeyman" ist für ihn bereits ein Leben lang grausame Realität. Trotzdem kehrt er in sein früheres Zuhause zurück: Eine verfalle viktorianische Villa, deren Anblick bereits bei Tag das Blut in den Adern gefrieren lässt. Tim soll in dieser Spukvilla eine ganze Nacht verbringen, wobei es nicht lange dauert und der Horror nimmt seinen Lauf….
Wo das Drehbuch alles richtig macht, macht der Film alles falsch. Die Story (die sich anfangs wirklich noch recht außergewöhnlich anhört) verläuft sich im Film immer weiter, bis sie durch den unpassenden Schluss vollkommen den Geist aufgibt.
Zu Beginn ist der Zuschauer noch recht gespannt da er vieles hinterfragt (wer ist der schwarze Mann? was passiert mit Tim?). Doch zu einem bestimmten Punkt im Film ist der Zuschauer verloren und bleibt ratlos im Sitz zurück. Sequenzzusammenhänge scheinen unstimmig zu sein, Erklärungen fehlen, Hintergründe sucht man vergebens. Letztendlich bleiben Fragen offen und der Zuschauer muss sich die unerklärlichen Aspekte selber zusammenreimen.
Auch das Potential des Horrorgenres und der Figur des Schwarzen Mannes wird mehr als vernachlässigt. Wo bei Filmbestseller wie "The Others" oder "Sieben" mit außergewöhnlichen Ideen die Beine zu schlottern beginnen, fehlt jeder Einfallsreichtum in "Boogeyman". Nur mit einfachen Stilmitteln wie stimmige Geräusche oder düsterer Kulissen, kommt das Bild eines Horrorfilmes auf.
Da können die Schauspieler, die trotz ihrer Kinoerfahrungen großes Können zeigen, kaum etwas gut machen. Barrey Watson, Emil Deschanel und einige mehr, zeigen ihr schauspielerisches Talent, als ängstliche Darsteller in einem (leider) schlecht inszenierten Horrofilmschinken, ein Gegensatz, den man hätte vermeiden können.
Wer sich den Film ansieht, dem wird schnell klar, "Boogeyman" gehört in vielen Aspekten zu den unterdurchschnittlichen Streifen des Horrors. Zwar erst spät, aber dadurch heftiger, merkt man, dass "Boogeyman" kaum das Potential eines guten und ängstlichen Filmes bietet. Zwar bietet er in manchen erschreckenden Szenen kurz ein Angstgefühl, nachdem man aber merkt, mit welchen unprofessionellen Mitteln gearbeitet worden ist, kommt eher die Lächerlichkeit zum Vorschein.
LG Felix