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Jagshemash! Sacha Baron Cohen, der Star und Autor der HBO-Serie "Da Ali G Show" bringt die Figur des kasachischen Journalisten Borat auf die große Leinwand.
Mit BORAT bringt Sacha Baron Cohen, bekannt von MTV und VIVA, seinen skandalträchtigen und politisch höchst unkorrekten Charakter als kasachischen Journalisten auf die Großleinwand. Seien Sie bereit für eine neue Art der Komödie, bei der alle Grenzen des guten Geschmacks bis zur Schmerzgrenze ausgereizt werden und die das Genre auf eine neue Ebene hebt.
In dem ausgelassen anstößigen Film macht Borat sich von seinem primitiven,
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Produktbeschreibung
Jagshemash! Sacha Baron Cohen, der Star und Autor der HBO-Serie "Da Ali G Show" bringt die Figur des kasachischen Journalisten Borat auf die große Leinwand.
Mit BORAT bringt Sacha Baron Cohen, bekannt von MTV und VIVA, seinen skandalträchtigen und politisch höchst unkorrekten Charakter als kasachischen Journalisten auf die Großleinwand. Seien Sie bereit für eine neue Art der Komödie, bei der alle Grenzen des guten Geschmacks bis zur Schmerzgrenze ausgereizt werden und die das Genre auf eine neue Ebene hebt.

In dem ausgelassen anstößigen Film macht Borat sich von seinem primitiven, kasachischen Heimatdorf aus auf in das große Amerika, um das Leben der Amerikaner genau zu studieren und einen lehrreichen Film für sein Land zu drehen. Das Ziel der Reise: "Kulturelle Lernung von Amerika um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen". In New York angekommen muss nicht Borat sich schnell an die neue Umgebung und die Kultur anpassen, sondern die New Yorker an Borat. Durch seine naive, tollpatschige, sehr direkte und ebenso kontroverse Art, hinterlässt er deutliche Spuren und eckt überall mal an. Auf seiner Reise quer durchs Land trifft Borat auf echte Personen in echten Situationen mit urkomischen Konsequenzen, was zu höchst kontroversen Szenen führt, bei denen nicht wenige Amerikaner ungewollt skurrile Aussagen und Bekenntnisse von sich geben.



Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Kasachisches Warn-Polizeivideo - BoratŽs Baywatch (sexy drown watch) - Unveröffentlichte Szenen - „Rodeo News-Report“ - Featurettes zur „World-Promotions-Tour“ - Borat Soundtrack
Autorenporträt
Pamela Anderson, geboren 1967, berühmt geworden durch den 'Playboy' und die Fernsehserie 'Baywatch', ist einer der meistfotografierten Stars der Welt. Gemeinsam mit ihren zwei Söhnen lebt sie in einem kleinen Städtchen an der Küste Kaliforniens.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.11.2006

Der gespielte Witz
Kulturelle Unterschiede sind nie so immens, daß nicht die ganze Welt zum Lachen wäre: Sacha Baron Cohen ist "Borat"

Der Ostfriese Edo Reents, in Sachen ethnischer Vorurteile Kummer gewöhnt, schien uns geeignet, den Film des Kasachenverspotters Sacha Baron Cohen zu besprechen. Aber lesen Sie selbst!

Ein junger Mann präsentiert sich und sein Heimatdorf, irgendwo in Kasachstan: "Ich mag dich. Sex ist schön." Dann zeigt er auf den "Dorfvergewaltiger", küßt sehr intim eine ungepflegt aussehende Frau, die er als seine Schwester vorstellt: die Nummer vier der Prostituierten im ganzen Land; er läßt seine korpulente Ehefrau und seine Mutter ins Bild kommen, letztere ist mit dreiundvierzig Jahren die Dorfälteste und sieht auch so aus; schließlich die Jagd auf Juden, die hier Tradition hat und bei der es zugeht wie beim Stiertreiben im spanischen Pamplona. Sein Dorf, resümiert der Mann, habe drei Probleme: wirtschaftliche, soziale und Juden.

Muß man ein schlechtes Gewissen haben, wenn man über so etwas lacht? Das sollte jeder mit sich selbst ausmachen. Solange der Film nicht verboten wird - wozu es trotz der schon eingegangenen Proteste und Strafanzeigen vermutlich nicht kommen wird -, wird einen niemand daran hindern können.

Borate sind Salze der Borsäure, die aus dem chemischen Element Bor gewonnen werden. Borsäure ist gesundheitsschädlich. Borax ist ein wasserhaltiges Natriumborat, das als Antiseptikum und als Zusatz von Raketentreibstoffen eingesetzt wird. Man weiß nicht, ob diese Dinge bei der Namengebung für "Borat" eine Rolle gespielt haben; aber es ist nicht auszuschließen, daß sie dem Harvard-Absolventen und Hauptdarsteller Sacha Baron Cohen, dem Abkömmling einer walisisch-jüdisch-iranischen Familie, bekannt sind. Sein Film, bei dem er am Drehbuch mitwirkte und Larry Charles Regie führte, geht ab wie eine Rakete und ist dabei so gesund, wie Lachen gesund ist. Ob dieses Lachen aber auch die beste Medizin ist, wird man je nach Anliegen und Wirkung des Films zu beurteilen haben: gegen Rassismus und Minderheitenhaß? Oder gegen zuviel Toleranz und politische Korrektheit?

Wenn man "Borat" statt der nicht gerade mit Händen zu greifenden, aber offenbar intendierten Aufklärung Bösartigkeit unterstellen wollte, dann könnte man einer chemischen Verbindung auch Bösartigkeit unterstellen. Die Analogie funktioniert insofern, als es sich bei "Borat" um einen mit geradezu wissenschaftlicher Nüchternheit und Disziplin geordneten Versuch handelt.

Borat Sagdiyev wird vom kasachischen Informationsministerium als Reporter nach Amerika entsandt, damit seine Heimat von der freien Welt lerne. Im Prinzip macht das Goethe-Institut so etwas auch, aber Borat geht die Sache ohne diplomatische Rücksichten an; und daraus entsteht eine Komik, die manches von W. C. Fields und Groucho Marx, von Loriot, Otto Waalkes und vielleicht auch Dieter Hallervorden hat und in ihrer ungerührten Drastik zum Äußersten geht.

Der Untertitel lautet im Original (das nicht nur wegen der unvorteilhaften deutschen Synchronisierung dringend empfohlen sei) "Cultural learnings of America for make benefit glorious nation of Kazakhstan" (deutsch: "Kulturelle Lernung von Amerika um Benefiz für glorreiche Nation Kasachstan zu machen"). Daß Borat die ganze Zeit selber so redet und trotzdem eine Sprache spricht, die jeder versteht, liegt an dem erstaunlichen Sacha Baron Cohen, dem Fernsehpublikum vertraut als Rapper-Figur Ali G., der reale Personen mit vorsätzlich dummen Sprüchen hinters Licht führte. Auch hier handelt es sich um eine Fiktion in der Halbfiktion; denn in Wirklichkeit ist dies ein Film der Twentieth Century Fox, in dem sich Borat nur als kasachischer Reporter ausgibt und nach dem Prinzip der versteckten Kamera Amerikaner in äußerst befremdliche Gespräche und Situationen verwickelt.

Borat fährt los im Pferdewagen, den zwei Frauen ziehen. In der New Yorker U-Bahn umhalst und küßt er wahllos Passagiere, die ihn so unsanft zurückweisen ("Verpiß dich!"), daß sein Koffer aufgeht, aus dem ein lebendiges Huhn entschlüpft, das er für alle Fälle eingepackt hatte. Von einem Hotelpagen begleitet, packt er bereits im Fahrstuhl seinen Koffer aus, weil er sich am Ziel wähnt: "Oh, nice room!" Sein Gesicht erfrischt er in der Toilettenschüssel. Bald nimmt er die Fährte des Sexsymbols Pamela Anderson auf, die er in rührend naiver Sehnsucht heiraten will. Hinzu kommen Unanständigkeiten, bei denen es ihm egal ist, ob ihn dabei jemand beobachtet. Im Fernsehen belehrt ihn der Interviewpartner über politische Korrektheit: Hier lache man nicht über unveränderliche Merkmale von Menschen.

Und wenn man es doch tut? Der gespielte Antisemitismus ist vielleicht noch nicht einmal das Irritierendste an diesem Film; schwerer könnte wiegen, daß der Waffenhändler, bei dem Borat sich erkundigt, mit welchem Gewehr man am besten Juden erschießt, dies als normales Kundenanliegen behandelt; daß der Autohändler, den er fragt, ob der Geländewagen bei der Jagd auf "gypsies" Schaden leide, antwortet, das komme auf die Geschwindigkeit an.

Einige Kritiker konnten ihr Triumphgefühl nicht verhehlen, als sie darauf hinwiesen, daß der durchschnittliche Amerikaner eben so denkt und es nur eine Frage der Umstände ist, ob er das auch zeigt. Dies dürfte den meisten unvertraut gewesen sein: den Feministinnen, denen Borat erzählt, daß das weibliche Gehirn nicht größer ist als das eines Eichhörnchens; den Rodeo-Besuchern, denen er zuruft, ihr Präsident möge möglichst viel irakisches Blut trinken; den Gastgebern, denen er beim Abendessen eine Plastiktüte hinhält, in der sich angeblich seine Fäkalien befinden.

Aber wie würde man selber reagieren, wenn einem Borat so käme? Wer in ihm nur den Geburtshelfer der häßlich-unheimlichen Seite Amerikas sieht, der unterschlägt, daß es ein Gebot der Fairneß ist, unschöne Anschauungen und Regungen, die sich unter den Bedingungen der Überrumpelung äußern, nicht ohne weiteres beim Nennwert zu nehmen. Zivilcourage, die einige Kritiker schon vermißten, äußert sich vorzugsweise in Situationen, die als unmittelbar bedrohlich empfunden werden. Nicht jeder hat die Geistesgegenwart des listigen Sacha Baron Cohen, und man muß es nicht für alarmierend halten, daß ihm die Leute zunächst einmal offen, ohne sichtbare Vorurteile zuhören. Einige merken schließlich doch, daß sie brüskiert werden. Die kulturellen Unterschiede seien ja immens, meint eine Frau bei dem erwähnten Abendessen und macht Anstalten, Borat zu erklären, was zum Besuch der Toilette alles dazugehört.

Das ist sehr deftige Kost. Erstaunlich ist nur, daß die Diskussion in Amerika deutlich weniger hitzig ist als die in Kasachstan und Europa. Amerikaner sind es gewohnt und vertragen es deswegen wohl auch besser, daß über Hinterwäldler üble Klischees verbreitet werden - im Spielfilm, etwa in John Boormans "Deliverance" (1970), wie im Dokumentarfilm des Michael Moore. Mit ihm wurde Cohen denn auch verglichen, aber nur in der Absicht zu zeigen, wie weit dieser Film ihn hinter sich läßt. Denn Borat tut mit unnachahmlicher Dreistigkeit so, als denke er überhaupt nicht nach, als verstünden sich seine Anschauungen von selbst. Das hat zur Folge, daß das alles noch nicht einmal nach Vorsatz aussieht; dieser Mann ist einfach so und tut so, als wäre Aug' in Auge mit ihm jede Befangenheit fehl am Platze.

Cohens Figur bringt ein Kunststück fertig, das bei anderen Komödianten, zumal vielen deutschen, undenkbar wäre: Sie lacht nicht über ihre eigenen Witze. Aus ihrer Entschlossenheit und der brillanten performance resultiert, trotz des dokumentarischen Anspruchs, ein Kunstcharakter, der davon absehen lassen muß, diesen Film nach Art des politischen Leitartiklers zu behandeln - die öffentliche Meinung über Antisemitismus und Minderheitenfeindlichkeit kann und darf davon nicht verändert werden. Cohen selber scheint dies zu spüren und äußert sich dazu in kluger Selbstbeschränkung ausschließlich als Filmfigur, mit entsprechendem Effekt. So kann ihm keiner was. Den Kasachen und Amerikanern, die in der Vorberichterstattung als bloßgestellt erschienen, wünscht man das auch.

So nimmt man es mit einer gewissen Beruhigung zur Kenntnis, daß die lustigsten Szenen dieses ungewöhnlich lustigen Films die sind, die mit politischer Korrektheit nichts zu tun haben: vor allem die unsterbliche Nacktcatcherszene zwischen Borat und seinem Begleiter, die allein schon den ganzen Film wert ist. "Das waren keine Profis", sagt Borat über ein Fernsehteam, dem er ins Handwerk pfuschte. Sacha Baron Cohen ist einer.

EDO REENTS

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