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Bobby Bowfinger (Steve Martin) ist Filmproduzent. Nach einigen Rückschlägen, träumt er davon endlich einen Film zu inszenieren, der ihm den langersehnten Durchbruch verschafft. Ohne Kohle, ohne Hollywood-Kontakte, aber mit einer unbändigen Willenskraft verfolgt Bowfinger skrupellos sein Ziel: Er will Megastar Kit Ramsey (Eddie Murphy) für sein Low-Budget-Film gewinnen. Es gelingt ihm mit viel Tücke einen Termin beim Star zu bekommen - doch sein Glück hält nicht lange an: Kit wirft ihn kurzerhand wieder raus.
Kein Star - keine Produktion? Falsch. Bowfinger gibt nicht auf und macht sich auf
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Produktbeschreibung
Bobby Bowfinger (Steve Martin) ist Filmproduzent. Nach einigen Rückschlägen, träumt er davon endlich einen Film zu inszenieren, der ihm den langersehnten Durchbruch verschafft. Ohne Kohle, ohne Hollywood-Kontakte, aber mit einer unbändigen Willenskraft verfolgt Bowfinger skrupellos sein Ziel: Er will Megastar Kit Ramsey (Eddie Murphy) für sein Low-Budget-Film gewinnen. Es gelingt ihm mit viel Tücke einen Termin beim Star zu bekommen - doch sein Glück hält nicht lange an: Kit wirft ihn kurzerhand wieder raus.

Kein Star - keine Produktion? Falsch. Bowfinger gibt nicht auf und macht sich auf die Suche nach einem Double für Kit. Und den findet er auch: Jiff (Eddie Murphy), Kits Bruder. Dieser ist nicht gerade ein helles Köpfchen, doch mit etwas gutem Willen und der Unterstützung von Daisy (Heather Graham), einer bislang unentdeckten Schauspielgröße und Carol (Christine Baranski), einer abgetakelten Diva, wird Jiff halbwegs filmtauglich gemacht.

Aber damit nicht genug. Mit seinem halbprofessionellen Filmteam heftet sich Bowfinger an die Fersen des Stars Kit Ramsey und dreht ohne dessen Wissen Szenen seines geplanten Meisterwerks. Kit sieht sich plötzlich in skurillen Situationen mit vertrottelten Laiendarstellern in schlechtsitzenden Klamotten verstrickt und wird allmählich zum Wahnsinn getrieben. Und er ahnt nichts von Bowfingers großen Plänen...

Bonusmaterial

- Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Interviews - Filmographie der Regie und der Schauspieler - Produktionsnotizen
Autorenporträt
Steve Martin ist Vegetarier, kleidet sich vorwiegend in dandyhaftes Weiß und tritt am liebsten in der Pose des Predigers auf. Heute ist der Star aus Filmen wie "Roxanne", "L. A. Story" und zuletzt an der Seite von Eddie Murphy in "Bowfingers große Nummer" weltberühmt. Nur wenige wissen, dass der 55jährige Schauspieler aus Waco/Texas eine glänzende Karriere als Stand-up-Comedian in den besten Clubs von Los Angeles hinter sich hatte, bevor er zum Film kam. Wegen seiner grandiosen Sketche wurde er 2000 sogar mit dem "Lifetime Achievement Award in Comedy" bei den "American Comedy Awards" ausgezeichnet.

Heather Joan Graham (geb. am 29. Januar 1970 in Milwaukee, Wisconsin) ist eine US-amerikanische Schauspielerin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.10.1999

Ich drehe was, was du nicht siehst
Der Mörder ist immer der Förster: Frank Oz verfilmt "Bowfingers große Nummer" mit Steve Martin und Eddie Murphy

Als Birnams Wald nach Dunsinan vorrückt, ist es um Macbeth geschehen. Im kriegerischen Trick erfüllt sich die Prophezeiung der Hexen. Das feindliche Heer, das mit Tannengrün und Baumbehang seine Rüstungen verbirgt, muss Macbeth als Aufstand der Elemente erscheinen. Der psychotisch gewordene Gewaltherrscher sieht mit der Sinnestäuschung sein Ende gekommen. Bald darauf und jenseits der Bühne ereilt Macbeth der Tod. Stolz präsentiert Macduff den abgeschlagenen Kopf des Thronräubers. Zweihundertneunzig Jahre vor Erfindung des Kinematografen ist damit die Urszene nicht nur des Horrorfilms, sondern des Mediums an sich erschaffen.

Die Fragmentarisierung, die Shakespeares Titelheld widerfährt, ist das erste Erfordernis der filmdramatischen Kunst. Der Schnitt zergliedert das sonst unbrauchbare Material und fügt es zu neuer Ordnung zusammen. Wenn Schauspielerin Carol (Christine Baranski), die eine vorgeblich fünfundzwanzigjährige Bühnenerfahrung realitätsuntauglich gemacht hat, in leiser Andacht das Werk des Cutters bewundert, gilt das Lob dem eingeschmolzenen Bruchstück. In der Tat widerspricht die gerade montierte Sequenz ihrer Entstehung. Da flieht ein angsterfüllter Mann vor einer rachelüsternen Frau, die eher putzig als fürchterlich mit dem Brotmesser droht. Doch der Mann schreit und rennt und jammert um sein Leben, als wäre keine Kamera zugegen und er nicht Hollywoods bestbezahlter Actionheld. "Cinema nouveau" wird der Regisseur und Produzent den Stil taufen.

Die keineswegs taufrisch anmutende Bezeichnung kann jedoch zu Recht sich der Novität rühmen. Wäre Robert K. Bowfinger nicht eine Kunstfigur, sondern eine auch außerhalb des Films "Bowfingers große Nummer" belegte Persönlichkeit, wäre ihm ein Platz in der Filmgeschichte sicher. Bobby Bowfinger hätte als der aberwitzige Pionier zu gelten, der die versteckte Kamera aus den Klauen schadenfrohen Fernsehsens befreite und dem Kino neu erschloss.

Drehbuchautor und Hauptdarsteller Steve Martin lässt seinen unverzagten Aufschneider einen dreisten Plan verfolgen. Im Lauf der Jahrzehnte angesammelte 2184 Dollar, die Summe einer wöchentlichen Sparleistung von exakt einem Dollar, sollen das Drehbuch des iranischen Buchhalters und "Teilzeitempfangschefs" Afrim (Adam Alexi-Malle) in einen Kassenschlager verwandeln. Die Geschichte von den Aliens, die in Regentropfen auf die Erde fallen, ist deshalb auf die Mitwirkung des Erfolgsgaranten Kit Ramsey (Eddie Murphy) angewiesen. Der Actionstar aber macht keine Anstalten, ins Produktionsboot des Bankrotteurs zu steigen. Deshalb beschließt Bowfinger, die benötigten Szenen ohne das Wissen des Bestverdienenden zu filmen.

Glückhaft zugute kommt dem kleinen Stab aus miesen Schauspielern und sprachunkundigen Technikern dabei die Paranoia des umschwärmten Ekels. Kit Ramsey ist nämlich überzeugt, Opfer einer ebenso außerirdischen wie rassistischen Verschwörung zu sein. Wer einen Sportkanal verdächtigt, "verschlüsselte Gammastrahlen vom Jupiter" zu senden, der hält selbst die hysterischen Auftritte Carols und das Gerede über Wirtskörper und "Alienliebe" für plausibel. Je häufiger die Untalentierten auf den Uneingeweihten treffen, desto fester verschmilzt dieser mit seiner Rolle. Die Enge, in die Kit Ramsey getrieben wird, lässt puren Realismus in künstlerische Meisterschaft umschlagen.

Da Bowfinger seine Mitstreiter über die wahren Umstände von Kits Beteiligung im Unklaren lassen muss, erklärt er ihnen die Welt abermals als Wille und Verstellung. Der Vertragslüge von Kits Unterschrift folgen die Stillüge vom "Cinema Nouveau", die Selbstlüge von der eigenen Mächtigkeit, die Schmeichellüge von gegenseitiger Wertschätzung und schließlich die Liebeslüge vom uneigennützigen Vertrauen, das er dem Starlett Daisy (Heather Graham) beischlafheischend verspricht. Sämtliche Flunkereien ließen sich entlarven, doch niemand verspürt hierzu die geringste Lust. Alle haben begriffen, dass im Filmgeschäft jede Aussage eine strategische und keine substantielle Bedeutung hat. Sie alle erkennen den Zweck hinter den Worten und heißen ihn gut, weil es ihr eigener ist.

Wo jeden die Gier nach etwas Ruhm, etwas Rampenlicht in die Arme finanzschwacher Einmannunternehmen treibt, kann Hollywood nur triumphieren. Er habe schließlich "das System nicht erfunden", erklärt Bowfinger, "es ist so". Das System aber verlangt nach geborgten Existenzen, falschen Biografien, künstlichen Haarzöpfen. Der außermoralische Raum, den es beschreibt, kennt nur den marktwirtschaftlichen Imperativ. In der Gestalt des skrupel- wie erfolglosen Bobby Bowfinger ironisiert Frank Oz' über weite Strecken amüsante Komödie die Jagd nach dem billigen Filmprodukt. Zugleich aber gehorcht "Bowfingers große Nummer" den karikierten Mechanismen, indem für zwei börsennotierte Firmen, einen Kaffeeröster und einen Paketdienst, heftigst schleichgeworben wird.

Als Bowfingers Akteure Kit Ramsey immer näher rücken, könnte sich der bedrängte Branchenprimus an ein Gespräch mit seinem Produzenten erinnern. Dieser hatte ein Drehbuch mit den Worten verteidigt, von Shakespeare müsse das Skript ja wahrlich nicht stammen. Wie zur Bestätigung ist es nun ein auf einem Lieferwagen drapierter Wald, sind es Tannengrün und Baumbehang, die Bowfingers Kamera verstecken. Die Jagd auf den panischen Kit gipfelt bald in Carols abgetrenntem Kopf, den Daisy in die Höhe reckt. Kit Ramsey mag nicht Macbeth' grotesker Nachfahre sein, doch botschaftslos ist seine Paranoia nicht. Der ausgetrickste Wunderknabe spürt den Underdog im Nacken. Zu zweit erst bilden sie ein System.

ALEXANDER KISSLER

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