In der vierten Season müssen sich Walt und Jesse sowohl mit persönlichen als auch beruflichen Niederschlägen auseinandersetzen. Zudem wächst die Spannung, als Walt sich einer Pattsituation mit seinem Arbeitgeber Gus gegenübersieht, bei der keine der beiden Seiten bereit oder in der Lage ist, nachzugeben. Walt muss sich außerdem auf die veränderte Beziehung zu Skyler (Anna Gunn) einstellen, die nicht nur damit beschäftigt ist, ihre Beziehung zu ihrem Mann zu retten, sondern auch sein Geld zu waschen und ihre Schwester Marie (Betsy Brandt) und den kränkelnden Hank (Dean Norris) finanziell zu unterstützen.
Bonusmaterial
- 21 Folgen Nahaufnahme Breaking Bad: Ein Blick hinter die Kulissen, um zu erfahren, wie die jeweiligen Folgen entstehen - Entfallene Szenen - Erweiterte und alternative Szenen - Gag Reel - Better Call Saul - Werbespots - Hinter den Kulissen - DokumentationenFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.02.2012Angst vor dem Killer siegt
Die dritte Staffel der Fernsehserie "Breaking Bad"
Die Geschichte von Walter White - Chemielehrer, Jedermann, Drogenkoch in New Mexico - hat in dem Motiv der schweren Lungenkrebserkrankung des Protagonisten ein eingebautes Erschwernis, gegen das die potentielle Unendlichkeit des Prinzips Serie sich durchsetzen muss. Mit der dritten Staffel und vor allem mit deren Ende erreicht "Breaking Bad" von Vince Gilligan einen Grad an Intensität, der sich in manchen Parforce-Stücken der ersten beiden Staffeln schon angedeutet hatte. Dass ein Familienvater, der mit dem Schlimmsten rechnet, nämlich dass er schon bald nicht mehr für seine Familie (Gattin Skyler, Sohn Walter jr.) da sein wird können, in einer Situation ohnehin prekären Auskommens und dürftiger öffentlicher Sozialleistungen, dass dieser Walter White also zum Outlaw aus Notwehr wird, das bringt so viele anfangs kaum zu ahnende Spannungssituationen mit sich, dass irgendwann die Frage des bloßen Überlebens gar nicht mehr primär auf die Krebserkrankung zu beziehen ist, weil mexikanische Killer und andere Gefahren viel dringlicher geworden sind.
Das alles bildet aber nur die Vorbedingungen für die Zuspitzungen der dritten Staffel, in der Walter White den Schein der Ehrbarkeit vor seiner Familie nicht länger wahren kann und in der die prinzipielle Integrität dieses um alle amerikanischen Träume Betrogenen auf die härtesten denkbaren Proben gestellt wird. Der Cliffhanger zur vierten Staffel, die in den Vereinigten Staaten gerade ausgestrahlt wurde und auf deren DVD-Edition man noch ein wenig wird warten müssen, ist konzeptuelle Serien-Intelligenz auf allerhöchstem Niveau: Es geht um nichts weniger als die Komplizität von uns Zuschauern, die wir alles gutzuheißen gewillt sind, damit es einfach nur: nicht aufhören muss!
breb.
Vince Gilligan u.a.: "Breaking Bad"
Sony Pictures, 4 DVDs. Zus. 590 Minuten. Englisch, Deutsch, UT.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die dritte Staffel der Fernsehserie "Breaking Bad"
Die Geschichte von Walter White - Chemielehrer, Jedermann, Drogenkoch in New Mexico - hat in dem Motiv der schweren Lungenkrebserkrankung des Protagonisten ein eingebautes Erschwernis, gegen das die potentielle Unendlichkeit des Prinzips Serie sich durchsetzen muss. Mit der dritten Staffel und vor allem mit deren Ende erreicht "Breaking Bad" von Vince Gilligan einen Grad an Intensität, der sich in manchen Parforce-Stücken der ersten beiden Staffeln schon angedeutet hatte. Dass ein Familienvater, der mit dem Schlimmsten rechnet, nämlich dass er schon bald nicht mehr für seine Familie (Gattin Skyler, Sohn Walter jr.) da sein wird können, in einer Situation ohnehin prekären Auskommens und dürftiger öffentlicher Sozialleistungen, dass dieser Walter White also zum Outlaw aus Notwehr wird, das bringt so viele anfangs kaum zu ahnende Spannungssituationen mit sich, dass irgendwann die Frage des bloßen Überlebens gar nicht mehr primär auf die Krebserkrankung zu beziehen ist, weil mexikanische Killer und andere Gefahren viel dringlicher geworden sind.
Das alles bildet aber nur die Vorbedingungen für die Zuspitzungen der dritten Staffel, in der Walter White den Schein der Ehrbarkeit vor seiner Familie nicht länger wahren kann und in der die prinzipielle Integrität dieses um alle amerikanischen Träume Betrogenen auf die härtesten denkbaren Proben gestellt wird. Der Cliffhanger zur vierten Staffel, die in den Vereinigten Staaten gerade ausgestrahlt wurde und auf deren DVD-Edition man noch ein wenig wird warten müssen, ist konzeptuelle Serien-Intelligenz auf allerhöchstem Niveau: Es geht um nichts weniger als die Komplizität von uns Zuschauern, die wir alles gutzuheißen gewillt sind, damit es einfach nur: nicht aufhören muss!
breb.
Vince Gilligan u.a.: "Breaking Bad"
Sony Pictures, 4 DVDs. Zus. 590 Minuten. Englisch, Deutsch, UT.
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