Brendan Frye (JOSEPH GORDON-LEVITT) ist Einzelgänger aus Überzeugung an seiner Highschool in Südkalifornien. Ein einziger Anruf reicht aus, seine sauber geordnete Welt aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Seine Ex-Freundin Emily bittet verzweifelt um Hilfe - und verschwindet dann spurlos vom Erdboden. Mit Hilfe seines einzigen Freundes The Brain (MATT OLEARY) begibt sich Brendan auf die Suche. Er taucht ein in die ihm fremde Welt der Highschool, ihrer Cliquen, Typen und Rituale. Immer weiter, immer tiefer, begleitet von heißen Mädels, denen man nicht trauen kann, und schweren Jungs, die es auf ihn abgesehen haben, immer angetrieben von den tiefen Gefühlen für Emily, die er nicht vergessen kann.
Doch erst, als er dem geheimnisvollen Strippenzieher The Pin (LUKAS HAAS) gegenübersteht, kommt er dem Geheimnis auf die Spur. Es lässt ihn das Blut in den Adern gefrieren...
Seine Ex-Freundin Emily bittet verzweifelt um Hilfe - und verschwindet dann spurlos vom Erdboden. Mit Hilfe seines einzigen Freundes The Brain (MATT OLEARY) begibt sich Brendan auf die Suche. Er taucht ein in die ihm fremde Welt der Highschool, ihrer Cliquen, Typen und Rituale. Immer weiter, immer tiefer, begleitet von heißen Mädels, denen man nicht trauen kann, und schweren Jungs, die es auf ihn abgesehen haben, immer angetrieben von den tiefen Gefühlen für Emily, die er nicht vergessen kann.
Doch erst, als er dem geheimnisvollen Strippenzieher The Pin (LUKAS HAAS) gegenübersteht, kommt er dem Geheimnis auf die Spur. Es lässt ihn das Blut in den Adern gefrieren...
Bonusmaterial
Bonusmaterial: - Audiokommentar mit Regisseur Rian Johnson, den Darstellen Noah Segan und Nora Zehetner, Produzent Ram Bergman, Produktionsdesigner Jodie Tillen und Kostümdesigner Michele Posch - KinotrailerFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.09.2006Die letzten Tage einer Schülerin
Aus der Schule von David Lynch: Der fahl schwarze Film "Brick" von Rian Johnson
An der High School von San Clemente in Südkalifornien wird nicht nur Wissen umgeschlagen, sondern auch Nichtwissen - das Wissen von den Lehrern, das Nichtwissen von den Drogenhändlern, die es in Form von Betäubungsmitteln feilbieten. Brendan (Joseph Gordon-Levitt), der Held in Rian Johnsons High-School-Krimi "Brick", ist ein exzellenter Student, gerade weil er sich seinen Stundenplan nicht vorschreiben läßt. Er will herausfinden, wer seine frühere Freundin Emily auf dem Gewissen hat. Sie hatte ihn verlassen und sich auf die Seite der Junkies geschlagen. Nun ist sie tot, und Brendan hat sich schon zu weit in die Schattenwelt von San Clemente vorgewagt, als daß er die Dinge nun auf sich beruhen lassen könnte.
"Brick" ist einer jener seltenen Filme, die sich ganz nahe an überkommenen Formen orientieren, dabei aber vollständig ihre eigenen Bedingungen setzen. Die Bezugspunkte sind deutlich: der klassische Film Noir und dessen dekonstruktivistische Überarbeitung durch David Lynch. Viele Motive aus "Twin Peaks" tauchen bei Rian Johnson wieder auf, auch die Musik nimmt Anleihen bei der Fernsehserie. Während bei Lynch aber Ironie und Geheimwissen die einzigen Auswege sind, kommt in "Brick" das Genre wieder auf die Füße. Hier geht es, wenn auch um sinistre Figuren, so doch um eine ganz reale Ökonomie.
Brendan ist kein geborener Privatdetektiv. Er raucht und trinkt nicht, vor einem Faustkampf muß er sich umständlich die Brille aus dem Gesicht nesteln, Avancen der Klassenschönen weist er zurück. Sein einziger Verbündeter ist ein anderer Student, der den Rufnamen "Brain" zu Recht trägt (und es durch die dickere Brille bekräftigt). Im Verlauf eines Tages und einer Nacht deckt Brendan die ganze Drogenszene von San Clemente auf: Vom glatzköpfigen Schläger Tugger (Noah Fleiss) findet er den Weg zum hinkenden Drahtzieher "The Pin" (Lukas Haas). Zugleich rekonstruiert er die letzten Tage von Emily, wodurch "Brick" auch die für den Film Noir unerläßlichen Rückblenden bekommt.
Der Verbleib (und die Qualität) eines Ziegels offensichtlich lebensgefährlich verschnittenen Heroins sorgt für Unruhe unter den Dealern. Der nüchterne Brendan kann sie leicht gegeneinander ausspielen. Von der kalifornischen Sonne ist in "Brick" nicht viel zu sehen. Der Film ist dezidiert fahl, selbst die Schwärze ist ausgeronnen. Das ist eine überzeugende Ästhetik, mag aber auch den Produktionsumständen geschuldet sein. Rian Johnson hat sich das Geld für "Brick" zusammengeborgt - es handelt sich um einen echten Independentfilm, der durch Vision kompensiert, was das Budget nicht hergibt. Souverän setzt Johnson den Zynismus, der im Film Noir eine Waffe des Helden war, im jüngeren amerikanischen High-School-Film aber nur noch für die Dekadenz reklamiert wird, gegen den romantischen Ernst des Helden Brendan. Der weiß am Ende genug vom Leben. Er kann wieder zur Schule gehen.
BERT REBHANDL
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Aus der Schule von David Lynch: Der fahl schwarze Film "Brick" von Rian Johnson
An der High School von San Clemente in Südkalifornien wird nicht nur Wissen umgeschlagen, sondern auch Nichtwissen - das Wissen von den Lehrern, das Nichtwissen von den Drogenhändlern, die es in Form von Betäubungsmitteln feilbieten. Brendan (Joseph Gordon-Levitt), der Held in Rian Johnsons High-School-Krimi "Brick", ist ein exzellenter Student, gerade weil er sich seinen Stundenplan nicht vorschreiben läßt. Er will herausfinden, wer seine frühere Freundin Emily auf dem Gewissen hat. Sie hatte ihn verlassen und sich auf die Seite der Junkies geschlagen. Nun ist sie tot, und Brendan hat sich schon zu weit in die Schattenwelt von San Clemente vorgewagt, als daß er die Dinge nun auf sich beruhen lassen könnte.
"Brick" ist einer jener seltenen Filme, die sich ganz nahe an überkommenen Formen orientieren, dabei aber vollständig ihre eigenen Bedingungen setzen. Die Bezugspunkte sind deutlich: der klassische Film Noir und dessen dekonstruktivistische Überarbeitung durch David Lynch. Viele Motive aus "Twin Peaks" tauchen bei Rian Johnson wieder auf, auch die Musik nimmt Anleihen bei der Fernsehserie. Während bei Lynch aber Ironie und Geheimwissen die einzigen Auswege sind, kommt in "Brick" das Genre wieder auf die Füße. Hier geht es, wenn auch um sinistre Figuren, so doch um eine ganz reale Ökonomie.
Brendan ist kein geborener Privatdetektiv. Er raucht und trinkt nicht, vor einem Faustkampf muß er sich umständlich die Brille aus dem Gesicht nesteln, Avancen der Klassenschönen weist er zurück. Sein einziger Verbündeter ist ein anderer Student, der den Rufnamen "Brain" zu Recht trägt (und es durch die dickere Brille bekräftigt). Im Verlauf eines Tages und einer Nacht deckt Brendan die ganze Drogenszene von San Clemente auf: Vom glatzköpfigen Schläger Tugger (Noah Fleiss) findet er den Weg zum hinkenden Drahtzieher "The Pin" (Lukas Haas). Zugleich rekonstruiert er die letzten Tage von Emily, wodurch "Brick" auch die für den Film Noir unerläßlichen Rückblenden bekommt.
Der Verbleib (und die Qualität) eines Ziegels offensichtlich lebensgefährlich verschnittenen Heroins sorgt für Unruhe unter den Dealern. Der nüchterne Brendan kann sie leicht gegeneinander ausspielen. Von der kalifornischen Sonne ist in "Brick" nicht viel zu sehen. Der Film ist dezidiert fahl, selbst die Schwärze ist ausgeronnen. Das ist eine überzeugende Ästhetik, mag aber auch den Produktionsumständen geschuldet sein. Rian Johnson hat sich das Geld für "Brick" zusammengeborgt - es handelt sich um einen echten Independentfilm, der durch Vision kompensiert, was das Budget nicht hergibt. Souverän setzt Johnson den Zynismus, der im Film Noir eine Waffe des Helden war, im jüngeren amerikanischen High-School-Film aber nur noch für die Dekadenz reklamiert wird, gegen den romantischen Ernst des Helden Brendan. Der weiß am Ende genug vom Leben. Er kann wieder zur Schule gehen.
BERT REBHANDL
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