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Hasenjagd in Australien: Auf der Flucht vor Jägern trifft Felix einen jungen australischen Ureinwohner, der ihn an einen heiligen Ort versteckt. Ein Canon, der mit Felsmalereien überzogen ist und voller Geheimnisse steckt...
Ein Heim für Roboter: In Tokio sind mehrere Roboter kurz davor, auf dem Schrottplatz zu landen. Doch Felix kann helfen: War da auf seiner Reise nich ein japanisches Dorf, das die Roboter gebrauchen könnte?
Flieg, Rentier, flieg!: Felix lernt in Lappland ein Rentier kennen, das eigentlich den Schlitten des Weihnachtsmanns ziehen soll. Leider hat es aber noch nicht
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Produktbeschreibung
Hasenjagd in Australien:
Auf der Flucht vor Jägern trifft Felix einen jungen australischen Ureinwohner, der ihn an einen heiligen Ort versteckt. Ein Canon, der mit Felsmalereien überzogen ist und voller Geheimnisse steckt...

Ein Heim für Roboter:
In Tokio sind mehrere Roboter kurz davor, auf dem Schrottplatz zu landen. Doch Felix kann helfen: War da auf seiner Reise nich ein japanisches Dorf, das die Roboter gebrauchen könnte?

Flieg, Rentier, flieg!:
Felix lernt in Lappland ein Rentier kennen, das eigentlich den Schlitten des Weihnachtsmanns ziehen soll. Leider hat es aber noch nicht fliegen gelernt...

Das gestohlene Christkind:
Viel Schnee, ein Haufen Geschenke: Für Weihnachten scheint alles perfekt zu sein, als plötzlich das Christkind aus der Kirche gestohlen wird. Kann Felix den Übeltäter aufspüren?

Die Banditen kommen:
Felix reist durch die mexikanische Einöde. Da taucht auf einmal ein Bandit auf, der es auf seinen Koffer abgesehen hat...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Spiele mit Felix - Bildergalerie - Bonusfilm - Internetlinks
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.04.1996

Jagdszenen aus dem Mühlviertel
Der Österreicher Andreas Gruber klärt im Kino ein trübes Kapitel österreichischer Geschichte

Wer sich nicht an die Front wagt, jagt an der Heimatfront "Hasen". Etwa jene hundertfünfzig russischen Kriegsgefangenen, die im Januar 1945 aus dem Konzentrationslager Mauthausen ausgebrochen sind. Im österreichischen Mühlviertel scheiden sich die Geister, als die Dörfler zum Volkssturm gerufen werden. Wer möchte sich schon an die Wand stellen lassen, weil er einen "Schwerverbrecher" beherbergt? Biedere Bürger und dumpfe Bauern greifen nach dem Gewehr, um jene zerlumpten, ausgemergelten Schemen abzuknallen, die sich an den Fassaden der bewohnbaren Welt entlangdrücken, bevor sie sich einer erbarmungslosen Winterlandschaft anheimgeben. Auf dem Schneefeld oder im Unterholz sterben die einen zum Zeitvertreib der anderen. Mancher exekutiert sie auch, um das eigene Selbstwertgefühl zu heben, geradezu rituell im eigenen Hof. Denunziation ist erste Bürgerpflicht.

Doch nicht für alle. Plötzlich steht eine Schüssel Kartoffeln am Wegrand und einem SS-Stiefel im Weg. Der Gendarm Birker versucht zumindest, die Treibjagd zu hintertreiben. Fredl Karner zieht seine Handschuhe für einen Frierenden aus und nimmt die Flinte erst gar nicht von der Schulter. Lieber läßt er sich verhaften, als zu schießen. Seine Mutter versteckt sogar zwei Flüchtige unter dem eigenen Dach: Michail und Nikolai überwintern so tief im Heu, daß kein Spürhund sie wittert, kein Schnüffler sie aufgabelt. Als der Krieg zu Ende ist, ziehen andere Flüchtlinge durch die blühenden Wiesen, und sie sehen aus wie jene Elendsgestalten, von denen nur neun überlebten.

Dem österreichischen Volksgericht fehlten augenscheinlich die Beweise, deshalb sprach es einen der Hauptverantwortlichen für die "Hasenjagd" frei. Alles in diesem Film ist authentisch wie das letzte dokumentarische Bild nach dem Abspann, nur daß der österreichische Regisseur Andreas Gruber die Namen der historischen Personen geändert und die Szenen des Geschehens nachgestellt hat. Ohne Sonne und ohne Bleichbad schafft er mit entsättigten Farben eine trostlose Folie, vor der die Menschen das tun, wozu sie imstande sind: im Guten wie im Bösen. Valeurs aus Leere und Eis entsprechen dem Handeln der Täter aus Herzenskälte und markieren zugleich das Ausgesetztsein der Opfer.

Doch die Blau-Weiß-Malerei der Schneefelder, auf denen sich die Blutspur um so schärfer abzeichnet, führt den Zuschauer bewußt in die Irre. Zwischen der guten Frau Karner und den bösen Häschern und Henkern gibt es auch solche, die lautstark protestieren, ohne bestraft zu werden, und solche, die heimlich helfen, wie ihre Angst es eben noch zuläßt. Nicht jeder schaut weg oder macht mit: Der Pfarrer etwa redet seiner Gemeinde öffentlich von der Kanzel herab ins Gewissen, furchtsame Bauern geben einem Flüchtigen trotzdem zu essen und eine warme Jacke. Einen Protagonisten des "Widerstands" hatte der Regisseur nicht im Sinn: nur Menschen und ihre je eigenen Reaktionen.

Dennoch kristallisiert sich eine Heldin aus der Dorfgemeinschaft heraus. Elfriede Irrall verkörpert jene Bauersfrau Karner, die eigentlich Langthaler hieß, mit sanfter Strenge und bescheidener, doch entschiedener Herzensfrömmigkeit. Ohne Bigotterie und verlogene Tugendhaftigkeit tut diese Frau einfach, was getan werden muß, auch den Bedenken ihres Mannes zuwider. Was es ihren Sohn Fredl kostet, sich von zager Unentschlossenheit zu mitfühlendem Handeln durchzuringen, läßt Rainer Egger mit seiner erst fahrigen, dann gelassenen Präsenz erahnen. Zu Heldenverehrung besteht kein Anlaß, wohl aber zum Bewundern und Erschrecken.

Acht Jahre lang hat sich der Regisseur auf seinen Film vorbereitet. Jetzt beweist er, daß ein spannendes Drehbuch nicht pietätlos über das Leiden hinwegsehen muß, daß sich ein Film den Ernst dokumentarischer Authentizität auch erspielen kann. Ohne den Zuschauer zum genießenden Voyeur des Mordens und Sterbens zu machen, hat Gruber ein Kapitel österreichischer Vergangenheit aufgeblättert, das immer und überall potentielle Gegenwart ist. CLAUDIA SCHÜLKE

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