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Wir schreiben das Jahr 1898. Das Verhältnis zwischen Print Ritter und seinem Neffen Tom Harte steht nicht zum Besten. Da werden die beiden unfreiwillig zu Beschützern von fünf misshandelten, ganz auf sich allein gestellten Chinesinnen. Die Bemühungen der Männer, sich um die Mädchen zu kümmern, gestalten sich allerdings ziemlich schwierig, da sie gleichzeitig eine Herde Pferde an ihrem Bestimmungsort abliefern sollen. Obendrein ist eine Gruppe erbitterter Rivalen wild entschlossen, die Mädchen für ihre eigenen Zwecke zu entführen.
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  • Anzahl: 2 DVDs
Produktbeschreibung
Wir schreiben das Jahr 1898. Das Verhältnis zwischen Print Ritter und seinem Neffen Tom Harte steht nicht zum Besten. Da werden die beiden unfreiwillig zu Beschützern von fünf misshandelten, ganz auf sich allein gestellten Chinesinnen. Die Bemühungen der Männer, sich um die Mädchen zu kümmern, gestalten sich allerdings ziemlich schwierig, da sie gleichzeitig eine Herde Pferde an ihrem Bestimmungsort abliefern sollen. Obendrein ist eine Gruppe erbitterter Rivalen wild entschlossen, die Mädchen für ihre eigenen Zwecke zu entführen.

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.12.2008

Ewigkeiten
"Broken Trail", ein Zweiteiler von Walter Hill

Walter Hill: "Broken Trail".

Sony. 2 DVDs. 176 Minuten. Englisch, Deutsch, Untertitel. Keine Extras.

Der Neo-Western, das ist ein traditionelles Genre in modernem Gewand. Er versucht, unter den Bedingungen der Gegenwart zu bewahren, was in der Vergangenheit das Hollywood-Kino bis in die sechziger Jahre bestimmt hat. Auch "Broken Trail" sucht noch einmal den Mythos des Old West, ein alternder Cowboy (der rustikale Robert Duvall) und sein Neffe (der temperamentvolle Thomas Haden Church) machen sich auf zu einem Viehtrieb mit fünfhundert Mustangs von Oregon nach Wyoming. Aber nur selten stellt sich eine panoramatische Weite in den Bildern ein, für einen Western besitzt der Film wenige Totalen. Sein neoklassischer Ansatz liegt nicht im Umgang mit dem Raum begründet, sondern in der Verwendung der Zeit. Außergewöhnlich bedächtig erzählt Regisseur Walter Hill, der vielleicht letzte große Meister des lakonischen Männer-Kinos. Weil alles so langsam geschieht, wird der Blick des Zuschauers schärfer, aufmerksamer, auch offener. Die Einzelheiten dominieren das Ganze. Die Dauer fordert das Sehen heraus. Darin liegt der Zauber von "Broken Trail" begründet - Hill findet die Weite im Akt des Schauens. Ein kleiner Fernseh-Zweiteiler, der inszeniert ist wie großes Kino.

"Nie lagen die Notwendigkeit des Gesetzes und die Notwendigkeit einer Moral dichter beisammen", hat André Bazin geschrieben zur Mythologie des Westerns. Hill lässt seine Protagonisten sittlich handeln in einer unsittlichen Zeit. Sie scheinen auf den ersten Blick nur gewöhnliche Männer zu sein, in Extremsituationen zeigen sich jedoch ihr Mut und ihre Tapferkeit. Das Unmögliche wird noch einmal wirklich, das Unwirkliche möglich: Entgegen jeder ökonomischen Rationalität nehmen sich die Westerner fünf junger Chinesinnen an, die als Prostituierte verkauft werden sollen. Sie leben und lassen leben, aber nicht mehr, um aus der Welt einen besseren Ort zu machen, sondern lediglich: um noch einmal Zeugnis abzulegen von ihrem Leben in Selbstbestimmung und Würde. Am Ende des Films wird das Jahr 1912 geschrieben, der alte Westen und seine Freiheit sind bereits Geschichte. Es ist, als wolle "Broken Trail" angesichts des Anbruchs der Moderne verweisen auf den Anachronismus seiner Protagonisten und so deren Antiquiertheit überwinden: im Western und durch den Western.

IVO RITZER

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