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Comedy-Ass Jim Carrey als Gottes coole Urlaubsvertretung!
Am Ende eines langen Tages, an dem so ziemlich alles grauenvoll in die Hose ging, verliert der mit sich und der Welt unzufriedene Kleinstadt-TV-Reporter Bruce Nolan (Jim Carrey) jede Contenance und lässt seiner Wut auf den lieben Gott in einer Schimpftirade freien Lauf. Der hört zu, erscheint Nolan in Menschengestalt (Morgan Freeman) und überlässt ihm als Antwort für 24 Stunden seinen Job. Nolans Freundin (Jennifer Aniston) ist nicht erfreut.
Nach "Der Dummschwätzer" und "Ace Ventura" ist diese aberwitzige Burleske die nunmehr
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Produktbeschreibung
Comedy-Ass Jim Carrey als Gottes coole Urlaubsvertretung!

Am Ende eines langen Tages, an dem so ziemlich alles grauenvoll in die Hose ging, verliert der mit sich und der Welt unzufriedene Kleinstadt-TV-Reporter Bruce Nolan (Jim Carrey) jede Contenance und lässt seiner Wut auf den lieben Gott in einer Schimpftirade freien Lauf. Der hört zu, erscheint Nolan in Menschengestalt (Morgan Freeman) und überlässt ihm als Antwort für 24 Stunden seinen Job. Nolans Freundin (Jennifer Aniston) ist nicht erfreut.

Nach "Der Dummschwätzer" und "Ace Ventura" ist diese aberwitzige Burleske die nunmehr dritte Kollaboration zwischen Gummigesicht Jim Carrey und Komödienspezialist Tom Shadyac.

DVD Features:
  • Jim Carrey in göttlicher Aktion
  • Zusätzliche Szenen
  • Outtakes
  • Audio-Kommentar von Regisseur Tom Shadyac
  • Bonusmaterial

    DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Jim Carrey in göttlicher Aktion - Zusätzliche Szenen - Outtakes - Audio-Kommentar von Regisseur TOM SHADYAC
    Rezensionen

    Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
    Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.06.2003

    Und Gott schuf den Film
    Auf dem Berliner Kirchentag war kein höheres Wesen zu sehen, aber in "Bruce Allmächtig" wirkt Er Wunder

    Am Anfang war die Erde wüst und leer, und es war finster in der Tiefe. Später wurde Licht, und Gott sah, daß es gut war. Er schied das Licht von der Finsternis, und mit dem Spiel von Licht und Schatten war das Kino da.

    Als ich Gott das letzte Mal dort traf, trug er einen blauen Overall und schrubbte den Fußboden. Dann stieg er auf in den sechsten Stock und schraubte eine Glühbirne ein, die überirdisch helles Licht verströmte. Er legte den Overall ab, und darunter kamen ein weißer Anzug, ein weißes Hemd und eine weiße Krawatte zum Vorschein. Gott hatte graues Haar, seine Haut war schwarz, und er sah dem amerikanischen Schauspieler Morgan Freeman zum Verwechseln ähnlich.

    Der Mann, den Gott in dieses verfallende Lagerhaus gerufen hatte (an dessen Frontseite der Firmenname "Omni Presence" abblätterte), hielt Gott offenbar auch für den Hausmeister, und im Grunde hatte er recht. Der Mann, den Gott gerufen hatte, war der amerikanische Komiker Jim Carrey - und der Hausmeister, der Gott zu sein vorgab, hatte dauernd seinen Pager angefunkt, was Carrey so lästig war, daß er den Pager vor Wut auf die Straße geschmissen hatte, und dann war auch noch ein Auto darübergerollt: Doch der Pager hatte immer noch gepiepst.

    Carrey hatte also die Nummer gewählt - und dann war wirklich ein Wunder geschehen, wie es das nur noch im Kino gibt: Am anderen Ende der Leitung meldete sich Gott. Jener Gottvater, der zuletzt zu Hiob gesprochen und seither geschwiegen hatte, dieser Gott, von dem wir allenfalls Bilder hatten und natürlich seine notorischen Stellvertreter auf Erden, dieser Gott hat im Kino eine Telefonnummer und ein Gesicht, und alles, was er sagt, ist richtig. Und wenngleich es wohl Ketzerei wäre, die Morgan-Freeman-Werdung Gottes mit der Transsubstantiation zu verwechseln: Solange dieser Gott über die Leinwände wandelt, so lange muß man auch an ihn glauben. (Die Telefonnummer allerdings gehört auf Erden einer gewissen Dawn Jenkins, die das gar nicht lustig findet.)

    Jim Carrey jedenfalls, der im Film Bruce Nolan heißt, war von Gott gerufen worden, weil er, nach einem miesen Tag, seinen Schöpfer aufs häßlichste beschimpft hatte. Gott verkündete Bruce, daß er, Gott, dringend Urlaub brauche und ihn, Bruce, für diese Zeit als seinen Stellvertreter auf Erden einsetzen wolle. Bruce sei allmächtig - mit einer Einschränkung: "Mach keinen Unsinn mit dem freien Willen!" So fängt der Film "Bruce Allmächtig" an, und daß die Menschen an ihn glauben, offenbart sich in den 85 Millionen Dollar, die er, in nur einer Woche, in Amerika eingespielt hat.

    Bruce ist kein theologischer Kopf, er ist bloß ein Fernsehreporter, der, nur zum Beispiel, vom größten Kuchen der Stadt Buffalo berichtet und von ähnlich weltbewegenden Ereignissen, der aber viel lieber Anchorman geworden wäre und nun mit Gott übers Wasser des Eriesees wandeln darf. Außerdem ist Bruce ein typischer Amerikaner, der viele Filme gesehen hat und deshalb gleich ausprobiert, ob er nicht auch kann, was Hollywood kann. Denn für Wunder, Magie und das Übersinnliche ist Hollywood zuständig: Also läßt Bruce das Kleid einer Frau hochfliegen wie einst Billy Wilder das von Marilyn Monroe. Dann bestellt er sich eine Tomatensuppe, und sie teilt sich wie einst das Rote Meer vor Moses, was ganz entschieden besser aussieht als in Cecil B. DeMilles Film "Die Zehn Gebote" von 1956. Bruce schafft sich einen hochtourigen Sportwagen an und die Staus ab. Er wird Anchorman, er läßt die Brüste seiner Freundin wachsen, und in einer romantischen Anwandlung rückt er den Mond ganz nah an den Balkon heran, was in Japan eine gewaltige Springflut auslöst.

    Und weil Bruce all die Gebete dieser Welt, die in seinem Kopf zu einem wahnsinnigen Summen anschwellen, kurzerhand in E-Mails verwandelt hat, sind drei Millionen neue Nachrichten in seinem Postfach, die er alle mit "Yes" beantwortet. Was wiederum dazu führt, daß 400 000 Menschen gleichzeitig den Lottojackpot knacken und dabei nicht mehr als 17 Dollar pro Kopf gewinnen. Auch sonst macht Bruce von seiner Allmacht keinen sonderlich segensreichen Gebrauch, so daß seine Freundin sich von ihm trennt, weil er ihr einfach keinen Heiratsantrag machen will.

    Aber Gott ist natürlich nicht wirklich in den Urlaub gegangen. Wie ein Fahrlehrer hat er seinen Stellvertreter begleitet und gelegentlich die Bremse betätigt. Und so begibt es sich, daß Bruce nach einer Weile einsieht, daß er weder zum Anchorman noch zum Allmächtigen geboren ist, sondern dazu, Menschen als Reporter zum Lachen zu bringen. Er begreift, daß Gott sehr beschäftigt ist und wie jeder gute Chef darauf vertrauen muß, daß seine Mitarbeiter die Sache selbst in die Hand nehmen. "Wenn du ein Wunder sehen willst, sei selbst ein Wunder", gibt Gott ihm mit auf den Weg. Also spendet Bruce Blut und macht seiner Freundin vor laufender Kamera einen Heiratsantrag, was Gott so sehr freut, daß er sich in dem Penner zu erkennen gibt, der den ganzen Film hindurch mit einem Pappschild voller weiser Worte am Bildrand gestanden ist.

    Als sich im Kinosaal das Licht von der Finsternis geschieden hatte, trat ich hinaus auf den Kurfürstendamm und fuhr nach Berlin-Mitte. Es war ein wunderbarer, sonniger Nachmittag, und der Kirchentag hatte begonnen. Auf der Straße Unter den Linden ging ein Sandwichmann, und auf seinem Schild stand geschrieben: "Das katholische und evangelische Unheil". Ein berühmter Kirchenkritiker, der mir völlig unbekannt war, wollte darüber sprechen, und das Schild appellierte: "Seien Sie tapfer und kommen Sie!" Ein Mädchen, auf dessen schwarzem T-Shirt der verblassende Schriftzug "Hexe" zu lesen war, nahm dem Sandwichmann einen Flyer ab. Ich ging Richtung Kanzleramt, vielleicht hatte ja auch Gerhard Schröder ein Stoßgebet gemailt. Unterwegs begegneten mir Menschen mit gelben Schals und solche mit lilafarbenen Bändern um den Hals. Andere trugen einen Heiligenschein aus Plastik, auf dem in deutscher oder englischer Sprache zu lesen war: "Du sollst ein Segen sein". Viele Passanten bearbeiteten ihre Mobiltelefone so eifrig, als versuchten sie, mit ihrem Schöpfer Kontakt aufzunehmen. Aber Gott ist ihnen nicht erschienen. Und Morgan Freeman wird sich erst nächste Woche auch auf den deutschen Leinwänden zeigen.

    Was wäre aber geschehen, wenn dieser Mann in seinem weißen Anzug, seinem weißen Hemd, seiner weißen Krawatte sich auf dem Berliner Kirchentag gezeigt hätte, auf einer Podiumsdiskussion zum Thema "Von der Gottsuche zum Psychotraining" oder auf der Straße vor der Gethsemane-Kirche, wohin, wegen Überfüllung des Gotteshauses, ein Lautsprecher das sogenannte gemeinsame Abendmahl übertrug? Was hätten ihm die Leute mit den gelben Kirchentagsschals wohl geantwortet, wenn er, am Bahnhof Friedrichstraße vielleicht, gefragt hätte, wo es zum Brandenburger Tor gehe, zum großen Eröffnungsgottesdienst: "Hey Alter, willst du nicht lieber in die Disco mit deinem schicken Anzug?"

    Man muß nicht unbedingt konservativ oder katholisch sein oder auch beides, um wahrzunehmen, daß gerade jene Bilder, welche der sogenannte gute, alteuropäische Geschmack als kitschig, billig und berechenbar ganz leicht zurückweisen kann, daß gerade diese Kinobilder womöglich mit der Zumutung des Glaubens mehr zu tun haben als jene anderen Bilder, die davon berichten, daß alle sehr nett zueinander waren auf dem Kirchentag. Daß man sich Morgan Freeman, den Kinogott, im Berlin dieser ökumenischen Tage nur sehr schwer vorstellen kann, spricht eher für als gegen ihn.

    Als ich weiter ging, sah ich, daß auf einer Bühne am Brandenburger Tor die Band Pur spielte. Leider ließ sich die Menge nicht teilen wie das Rote Meer und der Stau auf den Straßen Buffalos. Als ich das Kanzleramt vor mir auftauchen sah, dämmerte es schon. Ganz oben brannte noch Licht. Und auf einmal wußte ich, daß Gerhard Schröder dort saß und darüber nachdachte, wie er den freien Willen von Michael Sommer oder George Bush umgehen könnte. Er überlegte sich auch, daß er vielleicht lieber Reporter beim ZDF werden würde, der von der größten Schrippe Berlins berichtet.

    Doch nach einer Weile, in der ich eingekeilt zwischen ungläubigen Berlin-Touristen gestanden hatte, erlosch dort oben das Licht. Bestimmt traf der Kanzler nun die Putzkolonne, und womöglich trat jetzt ein Mann vor ihn und erklärte ihm, er sei Gott.

    Gott fragte, ob er, Gerhard Schröder, ihn nicht für eine Woche vertreten wolle, um ein wenig Ordnung in die kleine deutsche Welt zu bringen. Allmacht, das sei es doch, was jetzt die Regierung brauche. Gott warnte ihn zwar davor, die Finanzierungsprobleme der Rentenversicherung durch den Lottojackpot für alle lösen zu wollen, er riet ihm weiterhin davon ab, die gute Laune der Bürger durch sechzehn Sonnenstunden pro Tag heben zu wollen. Insgesamt aber sei das ein Angebot, das man eigentlich nicht zurückweisen könne.

    Doch der Kanzler ergriff seine Hand, schüttelte sie fest und sagte: "Ich bin müde. Basta!" Und Gott wandte sich ab.

    PETER KÖRTE

    Der Film "Bruce Allmächtig" läuft vom 12. Juni an auch in den deutschen Kinos.

    Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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