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Der Oscar-prämierte Regisseur Tom Hooper inszeniert Andrew Lloyd Webbers Erfolgsmusical als filmisches Erlebnis. Die Filmstars James Corden, Judi Dench, Jason Derulo, Idris Elba, Jennifer Hudson, Ian McKellen, Taylor Swift und Rebel Wilson sowie ein Weltklasse-Ensemble von Tänzern von klassischem Ballett und zeitgenössischem Tanz, Hip-Hop und Jazz Dance, Streetdance und Stepptanz sorgen für ein Musical-Ereignis einer ganz neuen Generation.
Bonusmaterial
Über 40 Minuten Bonusmaterial! - 9 Leben: Die Darsteller von "Cats" - Liveauftritt - Die Entstehung von Macavity - Die Reise des
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Produktbeschreibung
Der Oscar-prämierte Regisseur Tom Hooper inszeniert Andrew Lloyd Webbers Erfolgsmusical als filmisches Erlebnis. Die Filmstars James Corden, Judi Dench, Jason Derulo, Idris Elba, Jennifer Hudson, Ian McKellen, Taylor Swift und Rebel Wilson sowie ein Weltklasse-Ensemble von Tänzern von klassischem Ballett und zeitgenössischem Tanz, Hip-Hop und Jazz Dance, Streetdance und Stepptanz sorgen für ein Musical-Ereignis einer ganz neuen Generation.

Bonusmaterial

Über 40 Minuten Bonusmaterial! - 9 Leben: Die Darsteller von "Cats" - Liveauftritt - Die Entstehung von Macavity - Die Reise des Regisseurs - Das Orchester - Die Tanzkunst - Vergrößerung - Ein bisschen Magie - Die Tänzer - Katzenschule - Filmkommentar
Autorenporträt
Thomas Stearns Eliot, Amerikaner englischer Abstammung, geb. am 26. September 1888 in Saint Louis, Missouri/USA, verbrachte dort, calvinistisch erzogen, seine Kindheit und Jugend. Nach Studienjahren in Harvard, Paris, München und Oxford lebte er ab 1914 in London. 1917 veröffentlichte er seine frühen Gedichte. Von 1925 an war er Mitarbeiter im Verlag 'Faber und Faber'. Mit dem Erwerb der britischen Staatsbürgerschaft trat er 1927 zur anglikanischen Hochkirche über. 1948 erhielt Eliot den Nobelpreis für Literatur. Ausgehend von den literarischen Klassikern wie Vergil, Dante oder Shakespeare schuf er eine im Versmaß freie, abstrakte Lyrik und gab der englischen Sprache neue Impulse. Der Erneuerer der amerikanischen Lyrik und des religiösen Dramas starb am 4. Januar 1965 in London.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.12.2019

Was die Katze reingeschleppt hat
Die Verfilmung des Musical-Welterfolgs "Cats" durch den Regisseur Tom Hooper ist vielfach verstörend

Alle Katzen träumen vom sphärischen Raum. "Heaviside Layer" heißt dieser magische Ort in der Vorlage von T. S. Eliot, benannt nach einer Schicht der Erdatmosphäre, die seinerzeit entdeckt wurde. Die Katze, die dafür auserwählt wird, bekommt ein neues Leben geschenkt und wird wiedergeboren. Zu diesem Musical-Plot existieren mehrere Theorien, von denen die grausamste besagt, dass die Katzen einfach nur diejenige auswählen, die sie am wenigsten mögen, um sie loszuwerden, quasi als rituelle Opferung. Eine andere mutmaßt, dass die Katzen bereits tot sind und sich in der Vorhölle befinden. Dafür gibt es einige Indikatoren, unter anderem die Tatsache, dass nie erwähnt wird, die Katze müsse sterben, um wiedergeboren zu werden.

Die Verfilmung des Musicals liefert noch einen weiteren, recht überzeugenden Beleg für diese These: Sie ist wirklich die Hölle. Höllisch langweilig und zugleich höllisch sonderbar. Schon als nur der Trailer veröffentlicht war, tauschten sich Zuschauer online darüber aus, wie unangenehm bis unfreiwillig komisch die technisch zusammengemorphten Katzenmenschen auf sie wirkten. An die Gesichter gewöhnt man sich nach zehn Minuten Spieldauer zwar - aber noch nie war die schiere Existenz des menschlichen Knies in einem Film so augenfällig. Die Schauspieler und Tänzer sollen sich bewegen wie Katzen und geben sich redlich Mühe, auch wenn nicht ganz klar ist, seit wann Katzen senkrechte Mauern hinablaufen können. Aber sie sehen trotzdem aus wie perfekte Katzen mit falsch herum angebrachten Beinen. Und Menschenhänden. Teilweise auch mit menschlichen Kinnen. Manche tragen Schuhe, manche Pelzmäntel. Es ist alles sehr verstörend.

Dabei wollten die Macher sichtlich alles richtig machen. Regisseur Tom Hooper versammelte das Team von "Les Misérables" wieder um sich, seinem Musicalfilm von 2012, der mit drei Oscars ausgezeichnet wurde und für acht nominiert war. Drehbuchautor Lee Hall schrieb zuvor "Billy Elliot" und "Rocketman". Andrew Lloyd Webber höchstpersönlich fungierte als Ko-Produzent. Der Choreograph Andy Blankenbuehler war für das Erfolgsmusical "Hamilton" verantwortlich. Es spielen Judi Dench, Ian Mc-Kellen, Idris Elba, Jennifer Hudson, Jason Derulo und Taylor Swift mit. Sogar eine Expertin für Katzenbewegungen wurde engagiert. Wie konnte ein Film mit derartigem Staraufgebot derart in die Hose gehen?

Die computeranimierten Schnurrhaare sind jedenfalls nicht das einzige Problem von "Cats", sondern nur das neueste und hausgemachte. Ein paar andere hatte das Musical schon immer, sie treten im Film aber besonders deutlich zutage: Die Katzengedichte von T. S. Eliot, die Webber für sein Musical vertonte, sind charmant, aber nicht gerade facettenreich. Jedes Gedicht stellt eine Katze vor, die entweder frech oder gemütlich oder schüchtern oder fies oder weise ist. Da es über diese Lieder hinaus wenig Handlung gibt, behalten die Figuren ihre kargen Persönlichkeitsmerkmale den ganzen Film hinüber bei. "Cats" vereint also große Schauspieler und einen Regisseur mit Vorliebe für Nahaufnahmen, um dann fast zwei Stunden lang bei jeder Figur dieselbe Regung zu perpetuieren. Deshalb fällt auch die Londoner Primaballerina Francesca Hayward nicht als Schauspielneuling auf - sie schaut die ganze Zeit großäugig und überwältigt umher, wie sich das für die neue Katze im Rudel gehört.

Am schlimmsten hat es allerdings Jennifer Hudson als traurige, abgerissene, einsame Katze Grizabella erwischt. Sie sehen wir ausschließlich weinen und singen, gleichzeitig natürlich, und zwar sehr ernsthaft. So ernsthaft, dass Rotz aus ihrer Nase läuft und in ihren Mund hinein, die Kamera zeigt es uns in Großaufnahme, es ist fürchterlich, und Jennifer Hudson ist trotzdem wunderbar, wie auch immer sie das hinkriegt. Ihr Lied "Memory" hat allerdings Konkurrenz bekommen: Taylor Swift schrieb gemeinsam mit Webber ein herausragendes neues Lied für die Verfilmung, "Beautiful Ghosts", das skandalöserweise nicht für einen Oscar nominiert wurde.

Darin werden auch die Katzen als beautiful ghosts bezeichnet, ein weiteres Indiz für die Pandämonium-These, sollte jetzt noch eines erforderlich sein. Unter dem Titel "Schatten der Nacht" ist das Lied überdies besser ins Deutsche übersetzt als "Erinnerung" mit seiner äußerst fragwürdigen Zeile "Sonne, die durch grünes Laub fällt, Gleichnis für die Wahrheit". Die unfreiwillige Komik solcher Textzeilen könnte wenigstens für ein paar Lacher sorgen, die der Film sonst nicht provoziert. Rebel Wilson und James Corden wurden zwar als Buffo-Paar engagiert, aber keiner ihrer Gags zündet. Wilsons Jenny Fleckenreich etwa kratzt sich genüsslich an Stellen, wo nur Tiere und Oktoberfestbesucher sich in der Öffentlichkeit kratzen. Das ist nicht lustig, das ist nur befremdlich, und die Sexualisierung dieser schrägen Chimären geht noch weiter: Wenn Idris Elba als Macavity seinen Mantel auszieht und nur noch aus Muskeln und Fell zu bestehen scheint, holt "Cats" zumindest die Zielgruppe der "Furries", also der Fellfetischisten, vorbildlich ab.

Alle anderen müssen hektisch selbst herausfinden, wo sie in diesem Moment hingucken sollen.

JULIA BÄHR

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