+++Etwas zu rührselig+++
Staffel drei spielt 1961 in der DDR, die Handlung beginnt kurz vor Beginn des Mauerbaus.
Die junge Ärztin Ella Wendt (Nina Gummich) kommt 1961 aus der Provinz neu an die Charité. Das Krankenhaus steht vor großen Problemen, da es immer mehr Ärzte und Pflegepersonal
kurzfristig in den Westen zieht. Ella hofft, am neuen Arbeitsplatz ihre Forschung zur Krebsfrüherkennung…mehr+++Etwas zu rührselig+++
Staffel drei spielt 1961 in der DDR, die Handlung beginnt kurz vor Beginn des Mauerbaus.
Die junge Ärztin Ella Wendt (Nina Gummich) kommt 1961 aus der Provinz neu an die Charité. Das Krankenhaus steht vor großen Problemen, da es immer mehr Ärzte und Pflegepersonal kurzfristig in den Westen zieht. Ella hofft, am neuen Arbeitsplatz ihre Forschung zur Krebsfrüherkennung voranzubringen – und sucht den Kontakt zu Professor Otto Prokop (Philipp Hochmair), der einen herausragenden Ruf als Serologe genießt. Prokop jedoch interessiert sich vor allem für Gerichtsmedizin, weshalb regelmäßig DDR-Kriminaler vor seiner Tür stehen, um ihn um Hilfe bei ihren Mordfällen zu bitten. Ella kann nur nach Feierabend forschen, denn die Arbeit auf der Inneren Station fordert sie. Doch was wäre eine Klinik-Serie ohne Liebe? Ella lässt sich zunehmend auf den Chirurgen Curt Bruncken (Franz Hartwig, "Der Pass") ein, der sie mit seinem Freiheitsdrang und seiner rebellischen Art fasziniert. Der fiktiven Ella und dem echten Otto Prokop stehen weitere Charaktere zur Seite, die nach bekannter Charité-Manier einen MIx aus erfundenen und historisch verbürgten Charakteren darstellen. Tatsächlich am Berliner Vorzeige-Krankenhaus arbeitete beispielsweise die Kinderärztin Ingeborg Rapoport (Nina Kunzendorf) – eine Idealistin und überzeugte Anhängerin der sozialistischen Idee. Rapoport entwickelte als Spezialistin der Säuglingsmedizin einen visionären Ansatz, um die Sterblichkeit ihrer kleinen Patienten zu senken. Doch damit eckt sie immer wieder bei dem konservativ denkenden Gynäkologen Prof. Helmut Kraatz (Uwe Ochsenknecht) an. Auch ihn gab es wirklich.
Gleich die erste Folge macht mit einer interessanten medizinhistorischen Geschichte auf, die vielen Laien unbekannt sein dürfte: Auf die Station von Ingeborg Rapoport wird ein Junge aus dem Westsektor der Stadt mit Symptomen der Kinderlähmung eingeliefert. Die Seuche hat im Westen bereits tausende Leben gekostet, während man in der DDR mit Erfolg auf einen sowjetischen Impfstoff vertraut. Als die Lungenfunktion des Jungen kollabiert, muss Rapoport ihn in die "Eiserne Lunge" legen, in der Hoffnung, sein Leben noch retten zu können.
Charite 3 kann meiner Meinung nach nicht so ganz an den Erfolg der Vorgänger-Staffeln anknüpfen, dafür ist die Handlung etwas zu rührselig. Aber Ambiente, Stil und Kleidung sowie die Details stimmen hundertprozentig. Darum immer noch vier Sterne und klare Sehempfehlung von mir.