-> Die Hölle (Frankreich 1994, 98 Min., FSK 16):
Erst kürzlich hat Paul die Pforten seines Hotels, ein großzügiges Anwesen, das romantisch an einem See in Südfrankreich gelegen ist, geöffnet, als die attraktive Nelly sein Herz im Sturm erobert. Die beiden heiraten, wenig später kommt der gemeinsame Sohn Vincent zur Welt. Auch das Hotel läuft gut, das Leben könnte es nicht besser meinen mit ihnen.
Doch der eifersüchtige Paul wird zunehmend misstrauisch, er befürchtet, dass Nelly sich von ihm abwenden und ihn hintergehen könnte. Anfangs sieht Nelly in der Eifersucht ihres Mannes einen eher harmlosen Liebesbeweis, es gelingt ihr allerdings nicht, seine Bedenken zu zerstreuen. Paul beginnt, Nelly hinterher zu spionieren. Trifft sie sich, wie angekündigt, mit ihrer Mutter? Woher hat sie diese sündhaft teure Handtasche? Warum gibt Nelly ihm abends immer Schlaftabletten - denkt sie dabei tatsächlich nur an seine Schlafstörungen? Als Nelly eines Tages gemeinsam mit ihrem Bekannten Martineau, einem Automechaniker aus der nächsten Stadt, Wasserski fährt und die beiden für kurze Zeit auf eine kleine, unbewohnte Insel im See Rast machen, glaubt Paul, endlich einen Beweis für die Untreue seiner Frau zu haben. Immerhin ist Martineau, der noch dazu blendend aussieht, als Charmeur stadtbekannt. Darauf angesprochen, versichert Nelly ihm, dass sie sich auf der Insel nur ausgeruht habe, doch Paul glaubt ihr kein Wort.
Immer mehr steigert er sich in die Vorstellung hinein, dass Nelly ihm untreu ist und greift ihm Zorn häufiger zur Flasche. Als einer der Gäste, der seinen Sommerurlaub mit einer Super-8 Kamera dokumentiert, im Speisesaal des Hotels eine Filmvorführung gibt, sieht Paul in seinem Wahn statt des eigentlichen Films schließlich nur seine Frau und Martineau beim Liebesspiel. Er ohrfeigt sie vor den völlig geschockten Gästen.
Verzweifelt verspricht Nelly Paul, ihm zukünftig keinen Anlass mehr zur Eifersucht zu geben, sie will Martineau nicht mehr sehen und darüber hinaus auch nicht mehr alleine in die Stadt fahren. Die Eheleute versöhnen sich, aber der Frieden ist nicht von Dauer. Paul gelingt es nicht, seine Gefühle zu beherrschen, er vermutet, dass Nelly nun ein Verhältnis mit dem Barkeeper Julien begonnen hat. Oder verführt sie gar die männlichen Gäste des Hotels? Er verfolgt Nelly auf Schritt und Tritt, schenkt ihren Worten keinen Glauben. Nelly weiß keinen Ausweg, sie ist finanziell von Paul abhängig, außerdem kann sie ihr Kind doch nicht alleine zurücklassen.
Paul ist vor Raserei wie besessen, er hegt jetzt sogar Mordgedanken ...
-> Betty (Frankreich 1992, 99 Min., FSK 12):
In dem schäbigen Vorstadt lokal "le trou" in der Nähe von Paris wird die stark angetrunkene Betty von der reichen Arztwitwe Laure aufgelesen. Da Betty nicht weiß, wohin sie gehen soll, nimmt sie die junge Frau mit zu sich.
Als Betty am nächsten Tag aufwacht, findet sie sich in einem Luxushotel wieder. Sie wird sie liebevoll von Laure versorgt. Laure erzählt ihr, dass sie seit dem Tod ihres Mannes vor vier Jahren ihre Heimatstadt Lyon fluchtartig verlassen hat und hier hängengeblieben ist. Da sie mit ihrem Leben nichts anzufangen wusste, hat sie angefangen zu trinken - so ist sie auch im "le trou" gelandet. Mit Mario, dem Wirt der Kneipe, hat sie ein Verhältnis.
Betty erinnert sich nach und nach an die Geschehnisse der letzten Tage und erzählt Laure aus ihrem Leben, das noch vor kurzem ganz anders aussah. Als Gattin des wohlhabenden Guy Etamble und Schwiegertochter von General Etamble lebte sie in einem der besten Viertel von Paris, umgeben von Bediensteten, die sich um den Haushalt und ihre beiden Töchter Charlotte und Annemarie kümmerten. Doch sie wurde von der Familie fortgejagt, zuvor hatte sie noch ein Dokument unterzeichnet, in dem sie zugab, ihren Mann betrogen zu haben und auf alle Ansprüche auf ihre Kinder ab sofort verzichtet.
Nach außen hin war ihr Leben perfekt. Betty, die aus einfachen Verhältnissen stammt und keine sehr schöne Kindheit und Jugend hatte, lernte ihren Mann Guy zufällig in einem Café während der Mittagspause kennen. Wenig später heirateten die beiden, die beiden Töchter kommen zur Welt. Aber Betty fühlt eine seltsame Leere in sich. Ihr Mann liebt sie, aber nicht um ihretwillen, sondern als Mutter seiner Kinder. In der Familie Etamble geht es nicht um Wärme, Nähe oder Liebe, es geht darum, die Erwartungen der anderen zu erfüllen, eine Rolle einzunehmen. Betty wird nicht akzeptiert. Heimlich beginnt sie zu trinken und sich in Affären zu flüchten. Mit einem ihrer Liebhaber, der als Saxophonist in einer Jazzkneipe auftritt, wird Betty in flagranti erwischt. Seither irrte sie durch Paris - bis Laure sie bei sich aufgenommen hat.
Am nächsten Tag taucht Guy auf, er möchte sich mit seiner Frau versöhnen. Betty geht auf das Angebot nicht ein, sie bleibt bei Laure. Ihre neue Freundin erweist sich als Glücksfall für Betty; umgekehrt ist fühlt Laure sich in Bettys Gegenwart nicht mehr so alleine.
Die gemeinsame Zeit der beiden Frauen findet ein jähes Ende, als Betty ein Verhältnis mit Mario beginnt und Laure einsam und enttäuscht zurückbleibt. Betty hat wieder einen Menschen zerstört, der sie aufrichtig geliebt hat ...
-> Madame Bovary (Frankreich 1991, 137 Min., FSK 12):
Als der Arzt Charles Bovary die junge Emma, Tochter eines wohlhabenden Großbauern, heiratet, kann er sein Glück kaum fassen. Doch Emma, die gehofft hatte, durch die Eheschließung der Enge der französischen Provinz zu entkommen und Zugang zur besseren Gesellschaft zu bekommen, beginnt sich bald zu langweilen. Sie zieht sich zurück in die Welt der Literatur und der Musik, nur dort kommt sie ihren Träumen näher. Eines Tages erhält Charles die Einladung zum Ball des Vicomtes. Emma ist außer sich vor Freude, für einen Abend erlebt sie die prunkvolle und verschwenderische Welt des Adels. Es ist der schönste Tag ihres Lebens, der Alltag im Dorf erscheint anschließend noch viel grauer als zuvor.
Dem bodenständigen Charles, der mit sich und seinem Leben vollkommen zufrieden ist, bleibt das Unglück seiner Frau nicht verborgen. Er liebt Emma aus tiefstem Herzen und ist sofort bereit, mit ihr ein neues Leben in Yonville, einer etwas größeren Stadt in der Nähe von Rouen, zu beginnen.
Die gemeinsame Tochter der Beiden, Berthe, wird geboren, aber auch jetzt will sich bei Emma kein Glücksgefühl einstellen. Sie lernt den jungen Rechtsreferendar Leon Dupuis kennen und verliebt sich in ihn. Der schüchterne junge Mann wagt es nicht, ihre Gefühle zu erwidern, er zieht nach Paris. Emma ist am Boden zerstört.
Kurz darauf beginnt der reiche und attraktive Gutsbesitzer Rodolphe Boulanger Emma den Hof zu machen. Er hegt keine ernsten Gefühle für die gut aussehende junge Frau, er hat nur ihre Träume durchschaut und weiß diese für sich zu benutzen. Emma geht auf seine Avancen ein und beginnt eine heimliche Liebschaft mit ihm. Emma blüht sichtlich auf. Bei dem Stoffwarenhändler Lhereux bestellt sich neue Kleider für sich und stattet auch das Haus der Bovarys neu aus. Charles freut sich, seine Frau so glücklich zu sehen, bemerkt allerdings nicht, dass sie sein Geld mit vollen Händen ausgibt und weit über ihre Verhältnisse lebt.
Charles Nähe und Zärtlichkeit wird Emma immer unerträglicher. Sie will mit Rodolphe fliehen und Berthe mitnehmen, Rodolphe beendet daraufhin die Liaison. Emma verliert alle Hoffnung und ist zutiefst verzweifelt.
Bei einem Opern besuch in Rouen begegnen Charles und Emma zufälligerweise Leon Dupuis, der aus Paris zurückgekehrt ist. Die alten Gefühle flammen wieder auf, das Wiedersehen endet in einer leidenschaftlichen Affäre.
Die Schulden wachsen weiter, Lhereux droht Emma mit der Pfändung. Sie bittet Leon um finanzielle Unterstützung und wendet sich in ihrem Unglück sogar an Rodolphe. Doch die beiden Männer versagen ihr die Hilfe. Einen Ausweg sieht Emma nur noch im Freitod ...
-> Eine Frauensache (Frankreich 1988, 103 Min., FSK 16):
Frankreich im Zweiten Weltkrieg. Marie schlägt sich mit ihren beiden kleinen Kindern Pierrot und Mouche durch, das Geld, das sie durch ihre Strickarbeiten verdient, reicht nur für das Allernötigste. Zu dritt hausen sie in einer viel zu kleinen und im Winter zudem bitterkalten Wohnung. Maries Mann Paul, mit dem sie seit zehn Jahren verheiratet ist, wurde als Soldat an der Front geschickt.
Eines Tages überrascht Marie ihre Nachbarin Ginette, die in einer Lauge aus Senfkörner badet. Ginette ist ungewollt schwanger geworden, ihr Freund Bernard, der bereits seinen Einberufungsbefehl erhalten hat, möchte das Kind nicht behalten. Doch Marie berichtet Ginette von einer neueren und wesentlich besseren Abtreibungsmethode mit Seife statt Senfkörnern. Sie möchte der verzweifelten Ginette helfen und nimmt sie mit zu sich. Die Abtreibung glückt, zum Dank bekommt Marie ein Grammophon geschenkt. Wenig später steht eine fremde Frau vor Maries Tür. Sie hat gehört, dass Marie ihr aus einer misslichen Lage helfen kann und drückt ihr tausend Francs in die Hand.
Paul kehrt zurück zur Familie. Er wurde verletzt und ist geschwächt, die Kriegserlebnisse haben ihn stark verändert. Marie erkennt ihn kaum wieder, aber auch für Paul ist Marie eine Fremde. Er fragt sich, woher seine Frau auf einmal das Geld hat, doch Marie gibt ihm keine Antwort.
Bei einem Friseurbesuch lernt Marie die Prostituierte Lucie kennen und freundet sich mit ihr an. Außerdem eröffnet sich ihr durch Lucie eine weitere Möglichkeit, an Geld zu kommen: sie vermietet das freie Zimmer ihrer neuen Wohnung stundenweise an leichte Mädchen. Paul ahnt von alledem nichts. Maries Einnahmen ermöglichen der Familie ein angenehmes Leben, es gibt genug zu essen für die Kinder, Zigaretten für Paul und Gesangsstunden für Marie. Marie kann sich nun sogar eine Haushaltshilfe leisten, die ihr auch bei der Durchführung der Abtreibungen zur Hand geht. Das Verhältnis der völlig entfremdeten Eheleute bessert sich jedoch nicht, im Gegensatz zu Marie leidet Paul darunter sehr.
Schließlich beginnt Marie ein Verhältnis mit dem deutlich jüngeren Lucien. Als Paul hinter ihre Machenschaften kommt, zeigt er sie heimlich an.
Marie wird in das Gefängnis nach Paris gebracht. Doch das Sondergericht der Vichy-Regierung möchte an ihr ein Exempel statuieren ...
Erst kürzlich hat Paul die Pforten seines Hotels, ein großzügiges Anwesen, das romantisch an einem See in Südfrankreich gelegen ist, geöffnet, als die attraktive Nelly sein Herz im Sturm erobert. Die beiden heiraten, wenig später kommt der gemeinsame Sohn Vincent zur Welt. Auch das Hotel läuft gut, das Leben könnte es nicht besser meinen mit ihnen.
Doch der eifersüchtige Paul wird zunehmend misstrauisch, er befürchtet, dass Nelly sich von ihm abwenden und ihn hintergehen könnte. Anfangs sieht Nelly in der Eifersucht ihres Mannes einen eher harmlosen Liebesbeweis, es gelingt ihr allerdings nicht, seine Bedenken zu zerstreuen. Paul beginnt, Nelly hinterher zu spionieren. Trifft sie sich, wie angekündigt, mit ihrer Mutter? Woher hat sie diese sündhaft teure Handtasche? Warum gibt Nelly ihm abends immer Schlaftabletten - denkt sie dabei tatsächlich nur an seine Schlafstörungen? Als Nelly eines Tages gemeinsam mit ihrem Bekannten Martineau, einem Automechaniker aus der nächsten Stadt, Wasserski fährt und die beiden für kurze Zeit auf eine kleine, unbewohnte Insel im See Rast machen, glaubt Paul, endlich einen Beweis für die Untreue seiner Frau zu haben. Immerhin ist Martineau, der noch dazu blendend aussieht, als Charmeur stadtbekannt. Darauf angesprochen, versichert Nelly ihm, dass sie sich auf der Insel nur ausgeruht habe, doch Paul glaubt ihr kein Wort.
Immer mehr steigert er sich in die Vorstellung hinein, dass Nelly ihm untreu ist und greift ihm Zorn häufiger zur Flasche. Als einer der Gäste, der seinen Sommerurlaub mit einer Super-8 Kamera dokumentiert, im Speisesaal des Hotels eine Filmvorführung gibt, sieht Paul in seinem Wahn statt des eigentlichen Films schließlich nur seine Frau und Martineau beim Liebesspiel. Er ohrfeigt sie vor den völlig geschockten Gästen.
Verzweifelt verspricht Nelly Paul, ihm zukünftig keinen Anlass mehr zur Eifersucht zu geben, sie will Martineau nicht mehr sehen und darüber hinaus auch nicht mehr alleine in die Stadt fahren. Die Eheleute versöhnen sich, aber der Frieden ist nicht von Dauer. Paul gelingt es nicht, seine Gefühle zu beherrschen, er vermutet, dass Nelly nun ein Verhältnis mit dem Barkeeper Julien begonnen hat. Oder verführt sie gar die männlichen Gäste des Hotels? Er verfolgt Nelly auf Schritt und Tritt, schenkt ihren Worten keinen Glauben. Nelly weiß keinen Ausweg, sie ist finanziell von Paul abhängig, außerdem kann sie ihr Kind doch nicht alleine zurücklassen.
Paul ist vor Raserei wie besessen, er hegt jetzt sogar Mordgedanken ...
-> Betty (Frankreich 1992, 99 Min., FSK 12):
In dem schäbigen Vorstadt lokal "le trou" in der Nähe von Paris wird die stark angetrunkene Betty von der reichen Arztwitwe Laure aufgelesen. Da Betty nicht weiß, wohin sie gehen soll, nimmt sie die junge Frau mit zu sich.
Als Betty am nächsten Tag aufwacht, findet sie sich in einem Luxushotel wieder. Sie wird sie liebevoll von Laure versorgt. Laure erzählt ihr, dass sie seit dem Tod ihres Mannes vor vier Jahren ihre Heimatstadt Lyon fluchtartig verlassen hat und hier hängengeblieben ist. Da sie mit ihrem Leben nichts anzufangen wusste, hat sie angefangen zu trinken - so ist sie auch im "le trou" gelandet. Mit Mario, dem Wirt der Kneipe, hat sie ein Verhältnis.
Betty erinnert sich nach und nach an die Geschehnisse der letzten Tage und erzählt Laure aus ihrem Leben, das noch vor kurzem ganz anders aussah. Als Gattin des wohlhabenden Guy Etamble und Schwiegertochter von General Etamble lebte sie in einem der besten Viertel von Paris, umgeben von Bediensteten, die sich um den Haushalt und ihre beiden Töchter Charlotte und Annemarie kümmerten. Doch sie wurde von der Familie fortgejagt, zuvor hatte sie noch ein Dokument unterzeichnet, in dem sie zugab, ihren Mann betrogen zu haben und auf alle Ansprüche auf ihre Kinder ab sofort verzichtet.
Nach außen hin war ihr Leben perfekt. Betty, die aus einfachen Verhältnissen stammt und keine sehr schöne Kindheit und Jugend hatte, lernte ihren Mann Guy zufällig in einem Café während der Mittagspause kennen. Wenig später heirateten die beiden, die beiden Töchter kommen zur Welt. Aber Betty fühlt eine seltsame Leere in sich. Ihr Mann liebt sie, aber nicht um ihretwillen, sondern als Mutter seiner Kinder. In der Familie Etamble geht es nicht um Wärme, Nähe oder Liebe, es geht darum, die Erwartungen der anderen zu erfüllen, eine Rolle einzunehmen. Betty wird nicht akzeptiert. Heimlich beginnt sie zu trinken und sich in Affären zu flüchten. Mit einem ihrer Liebhaber, der als Saxophonist in einer Jazzkneipe auftritt, wird Betty in flagranti erwischt. Seither irrte sie durch Paris - bis Laure sie bei sich aufgenommen hat.
Am nächsten Tag taucht Guy auf, er möchte sich mit seiner Frau versöhnen. Betty geht auf das Angebot nicht ein, sie bleibt bei Laure. Ihre neue Freundin erweist sich als Glücksfall für Betty; umgekehrt ist fühlt Laure sich in Bettys Gegenwart nicht mehr so alleine.
Die gemeinsame Zeit der beiden Frauen findet ein jähes Ende, als Betty ein Verhältnis mit Mario beginnt und Laure einsam und enttäuscht zurückbleibt. Betty hat wieder einen Menschen zerstört, der sie aufrichtig geliebt hat ...
-> Madame Bovary (Frankreich 1991, 137 Min., FSK 12):
Als der Arzt Charles Bovary die junge Emma, Tochter eines wohlhabenden Großbauern, heiratet, kann er sein Glück kaum fassen. Doch Emma, die gehofft hatte, durch die Eheschließung der Enge der französischen Provinz zu entkommen und Zugang zur besseren Gesellschaft zu bekommen, beginnt sich bald zu langweilen. Sie zieht sich zurück in die Welt der Literatur und der Musik, nur dort kommt sie ihren Träumen näher. Eines Tages erhält Charles die Einladung zum Ball des Vicomtes. Emma ist außer sich vor Freude, für einen Abend erlebt sie die prunkvolle und verschwenderische Welt des Adels. Es ist der schönste Tag ihres Lebens, der Alltag im Dorf erscheint anschließend noch viel grauer als zuvor.
Dem bodenständigen Charles, der mit sich und seinem Leben vollkommen zufrieden ist, bleibt das Unglück seiner Frau nicht verborgen. Er liebt Emma aus tiefstem Herzen und ist sofort bereit, mit ihr ein neues Leben in Yonville, einer etwas größeren Stadt in der Nähe von Rouen, zu beginnen.
Die gemeinsame Tochter der Beiden, Berthe, wird geboren, aber auch jetzt will sich bei Emma kein Glücksgefühl einstellen. Sie lernt den jungen Rechtsreferendar Leon Dupuis kennen und verliebt sich in ihn. Der schüchterne junge Mann wagt es nicht, ihre Gefühle zu erwidern, er zieht nach Paris. Emma ist am Boden zerstört.
Kurz darauf beginnt der reiche und attraktive Gutsbesitzer Rodolphe Boulanger Emma den Hof zu machen. Er hegt keine ernsten Gefühle für die gut aussehende junge Frau, er hat nur ihre Träume durchschaut und weiß diese für sich zu benutzen. Emma geht auf seine Avancen ein und beginnt eine heimliche Liebschaft mit ihm. Emma blüht sichtlich auf. Bei dem Stoffwarenhändler Lhereux bestellt sich neue Kleider für sich und stattet auch das Haus der Bovarys neu aus. Charles freut sich, seine Frau so glücklich zu sehen, bemerkt allerdings nicht, dass sie sein Geld mit vollen Händen ausgibt und weit über ihre Verhältnisse lebt.
Charles Nähe und Zärtlichkeit wird Emma immer unerträglicher. Sie will mit Rodolphe fliehen und Berthe mitnehmen, Rodolphe beendet daraufhin die Liaison. Emma verliert alle Hoffnung und ist zutiefst verzweifelt.
Bei einem Opern besuch in Rouen begegnen Charles und Emma zufälligerweise Leon Dupuis, der aus Paris zurückgekehrt ist. Die alten Gefühle flammen wieder auf, das Wiedersehen endet in einer leidenschaftlichen Affäre.
Die Schulden wachsen weiter, Lhereux droht Emma mit der Pfändung. Sie bittet Leon um finanzielle Unterstützung und wendet sich in ihrem Unglück sogar an Rodolphe. Doch die beiden Männer versagen ihr die Hilfe. Einen Ausweg sieht Emma nur noch im Freitod ...
-> Eine Frauensache (Frankreich 1988, 103 Min., FSK 16):
Frankreich im Zweiten Weltkrieg. Marie schlägt sich mit ihren beiden kleinen Kindern Pierrot und Mouche durch, das Geld, das sie durch ihre Strickarbeiten verdient, reicht nur für das Allernötigste. Zu dritt hausen sie in einer viel zu kleinen und im Winter zudem bitterkalten Wohnung. Maries Mann Paul, mit dem sie seit zehn Jahren verheiratet ist, wurde als Soldat an der Front geschickt.
Eines Tages überrascht Marie ihre Nachbarin Ginette, die in einer Lauge aus Senfkörner badet. Ginette ist ungewollt schwanger geworden, ihr Freund Bernard, der bereits seinen Einberufungsbefehl erhalten hat, möchte das Kind nicht behalten. Doch Marie berichtet Ginette von einer neueren und wesentlich besseren Abtreibungsmethode mit Seife statt Senfkörnern. Sie möchte der verzweifelten Ginette helfen und nimmt sie mit zu sich. Die Abtreibung glückt, zum Dank bekommt Marie ein Grammophon geschenkt. Wenig später steht eine fremde Frau vor Maries Tür. Sie hat gehört, dass Marie ihr aus einer misslichen Lage helfen kann und drückt ihr tausend Francs in die Hand.
Paul kehrt zurück zur Familie. Er wurde verletzt und ist geschwächt, die Kriegserlebnisse haben ihn stark verändert. Marie erkennt ihn kaum wieder, aber auch für Paul ist Marie eine Fremde. Er fragt sich, woher seine Frau auf einmal das Geld hat, doch Marie gibt ihm keine Antwort.
Bei einem Friseurbesuch lernt Marie die Prostituierte Lucie kennen und freundet sich mit ihr an. Außerdem eröffnet sich ihr durch Lucie eine weitere Möglichkeit, an Geld zu kommen: sie vermietet das freie Zimmer ihrer neuen Wohnung stundenweise an leichte Mädchen. Paul ahnt von alledem nichts. Maries Einnahmen ermöglichen der Familie ein angenehmes Leben, es gibt genug zu essen für die Kinder, Zigaretten für Paul und Gesangsstunden für Marie. Marie kann sich nun sogar eine Haushaltshilfe leisten, die ihr auch bei der Durchführung der Abtreibungen zur Hand geht. Das Verhältnis der völlig entfremdeten Eheleute bessert sich jedoch nicht, im Gegensatz zu Marie leidet Paul darunter sehr.
Schließlich beginnt Marie ein Verhältnis mit dem deutlich jüngeren Lucien. Als Paul hinter ihre Machenschaften kommt, zeigt er sie heimlich an.
Marie wird in das Gefängnis nach Paris gebracht. Doch das Sondergericht der Vichy-Regierung möchte an ihr ein Exempel statuieren ...
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit SoundeffektenFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.06.2010Betty, Marie und die anderen
Möchten Sie eine Kleinigkeit essen?" So lautet der erste Satz von Georges Simenons Roman "Betty", und man könnte jetzt sagen, dass es kein Wunder ist, wenn ein Buch, das so beginnt, einem Gourmet wie Chabrol Appetit macht. Aber es ist ein Trinkerroman, genauer: ein Trinkerinnenroman, und auch wenn das kein Widerspruch ist, weil jedem Gourmet natürlich auch der Rausch vertraut ist, handelt "Betty" doch von Menschen, denen das Flüssige so sehr Nahrung ist, dass sie für andere kulinarische Genüsse unempfänglich sind. Aber so wie Chabrol immer der diskrete Charme der Bourgeoisie faszinierte und er sehen wollte, wie seinesgleichen von allem eingeholt wird, was durchs Savoir-vivre mühsam gezähmt schien, so scheint er in "Betty" überprüfen zu wollen, was dort passiert, wo der Alkohol nicht mehr angenehme Begleiterscheinung und Treibstoff des Wohllebens ist, sondern einziger Lebensinhalt.
Der zweite Satz: "Sie schüttelte den Kopf. Es schien ihr, als habe die Stimme, die sie hörte, einen unnatürlichen Klang, so als hätte jemand hinter einer Glasscheibe gesprochen." Das ist Simenon: Zwei Sätze, und man ist mittendrin. In einer Situation, einem Milieu, einer Zwangslage. Wie macht Chabrol das? Er zeigt eine Frau, Marie Trintignant als Betty, auf einer Pariser Straße, das leicht derangierte Haar in Kontrast zu dem weißen Chanel-Kostüm, mit dem abgehackten Schritt derer, die es eilig haben, aber nicht mehr ganz sicher auf den Beinen sind und denen es längst egal ist, ob diese Diskrepanz irgendjemandem auffällt. Das dauert nur Sekunden, und dann betritt Betty eine jener Bars, hinter deren kleinen Scheiben das Tageslicht ohnehin keine Wirkung zeigt. Den Zusatz "als hätte jemand hinter einer Glasscheibe gesprochen" nimmt Chabrol ganz wörtlich und zeigt während der Vorspanntitel durch die Scheiben, wie sich Betty an den Tresen setzt, wie sie bestellt und auch gleich angesprochen wird. Der Mann gibt sich als Arzt zu erkennen: Ihr fällt an ihm vor allem auf, dass er so grau ist. Oder um es mit Simenon zu sagen: "Grau war alles an ihm: seine Augen, sein Haar, seine Haut, ja sogar seine Krawatte und sein Hemd. Nicht einmal eine Spur von Farbe war zu sehen." Bei Chabrol wird er von Pierre Vernier gespielt, einem Mann, für den eine Bekanntschaft wie Betty ein ähnlicher Glücksfall ist wie eine Ehe mit Stéphane Audran für Michel Bouquet in "Die untreue Frau". Wie eigentlich alle Beziehungen bei Chabrol ein Tauschgeschäft sind zwischen der Attraktivität der Frauen und den finanziellen Möglichkeiten der Männer, in dem seine Sympathie bei den Frauen ist, aber selten auch das glückliche Ende.
Betty also, eine Bürgersgattin, die aus diesen oder jenen Gründen in den Alkohol geflüchtet ist und dabei die Kinder aufgegeben hat, was die Sucht in jenen freien Fall verwandelt hat, in dem sie sich gerade befindet. Das wird in Film und Vorlage in Rückblenden erzählt. Was Chabrol auslässt, ist der Umstand, dass Betty aus dem Bett des Nächstbesten kommt, der sie vergangene Nacht mitgenommen hat, und sich schmutzig fühlt. Aber wenn man will, kann man es sehen an der Art, wie Marie Trintignant Betty spielt: als Frau, die längst aufgehört hat, sich Gedanken zu machen, und deswegen im Auto des Arztes sitzt, ohne dass ihre unbeantworteten Fragen nach dem Fahrziel ihr irgendeine Unruhe bescherten.
Sie fahren an einen Ort, der "Le Trou" heißt: Das Loch. Eine Art Trinkerparadies, in dem der äußere Rahmen der Wohlanständigkeit fröhlich aufrechterhalten wird, obwohl alle dem Alkohol auf eine Weise verfallen sind, die eher beunruhigend ist. Betty aber nimmt weder die Gefahr wirklich wahr, noch versteht sie, was mit ihrem Gegenüber, dem soignierten grauen Arzt, passiert ist. Aber sie nimmt noch wahr, dass eine ältere Frau sich um sie kümmert und sie mitnimmt, als sie das eine Glas zu viel trinkt. Und als sie am anderen Morgen erwacht, sieht sie, wie im Nebenzimmer ihre Retterin und der Wirt im Liebesakt stöhnen. Aber das ist eine andere Geschichte.
"Betty" von 1991 ist Chabrols am meisten unterschätzter Film. Weil er als Einziger begriffen hat, wie man all das, was Simenon in seinen Romanen beschreibt, mitschwingen lassen kann, ohne es zu zeigen. Dass seine Hauptdarstellerin ein so trauriges Ende fand, scheint diesen Umstand nur noch zu unterstreichen.
MICHAEL ALTHEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Möchten Sie eine Kleinigkeit essen?" So lautet der erste Satz von Georges Simenons Roman "Betty", und man könnte jetzt sagen, dass es kein Wunder ist, wenn ein Buch, das so beginnt, einem Gourmet wie Chabrol Appetit macht. Aber es ist ein Trinkerroman, genauer: ein Trinkerinnenroman, und auch wenn das kein Widerspruch ist, weil jedem Gourmet natürlich auch der Rausch vertraut ist, handelt "Betty" doch von Menschen, denen das Flüssige so sehr Nahrung ist, dass sie für andere kulinarische Genüsse unempfänglich sind. Aber so wie Chabrol immer der diskrete Charme der Bourgeoisie faszinierte und er sehen wollte, wie seinesgleichen von allem eingeholt wird, was durchs Savoir-vivre mühsam gezähmt schien, so scheint er in "Betty" überprüfen zu wollen, was dort passiert, wo der Alkohol nicht mehr angenehme Begleiterscheinung und Treibstoff des Wohllebens ist, sondern einziger Lebensinhalt.
Der zweite Satz: "Sie schüttelte den Kopf. Es schien ihr, als habe die Stimme, die sie hörte, einen unnatürlichen Klang, so als hätte jemand hinter einer Glasscheibe gesprochen." Das ist Simenon: Zwei Sätze, und man ist mittendrin. In einer Situation, einem Milieu, einer Zwangslage. Wie macht Chabrol das? Er zeigt eine Frau, Marie Trintignant als Betty, auf einer Pariser Straße, das leicht derangierte Haar in Kontrast zu dem weißen Chanel-Kostüm, mit dem abgehackten Schritt derer, die es eilig haben, aber nicht mehr ganz sicher auf den Beinen sind und denen es längst egal ist, ob diese Diskrepanz irgendjemandem auffällt. Das dauert nur Sekunden, und dann betritt Betty eine jener Bars, hinter deren kleinen Scheiben das Tageslicht ohnehin keine Wirkung zeigt. Den Zusatz "als hätte jemand hinter einer Glasscheibe gesprochen" nimmt Chabrol ganz wörtlich und zeigt während der Vorspanntitel durch die Scheiben, wie sich Betty an den Tresen setzt, wie sie bestellt und auch gleich angesprochen wird. Der Mann gibt sich als Arzt zu erkennen: Ihr fällt an ihm vor allem auf, dass er so grau ist. Oder um es mit Simenon zu sagen: "Grau war alles an ihm: seine Augen, sein Haar, seine Haut, ja sogar seine Krawatte und sein Hemd. Nicht einmal eine Spur von Farbe war zu sehen." Bei Chabrol wird er von Pierre Vernier gespielt, einem Mann, für den eine Bekanntschaft wie Betty ein ähnlicher Glücksfall ist wie eine Ehe mit Stéphane Audran für Michel Bouquet in "Die untreue Frau". Wie eigentlich alle Beziehungen bei Chabrol ein Tauschgeschäft sind zwischen der Attraktivität der Frauen und den finanziellen Möglichkeiten der Männer, in dem seine Sympathie bei den Frauen ist, aber selten auch das glückliche Ende.
Betty also, eine Bürgersgattin, die aus diesen oder jenen Gründen in den Alkohol geflüchtet ist und dabei die Kinder aufgegeben hat, was die Sucht in jenen freien Fall verwandelt hat, in dem sie sich gerade befindet. Das wird in Film und Vorlage in Rückblenden erzählt. Was Chabrol auslässt, ist der Umstand, dass Betty aus dem Bett des Nächstbesten kommt, der sie vergangene Nacht mitgenommen hat, und sich schmutzig fühlt. Aber wenn man will, kann man es sehen an der Art, wie Marie Trintignant Betty spielt: als Frau, die längst aufgehört hat, sich Gedanken zu machen, und deswegen im Auto des Arztes sitzt, ohne dass ihre unbeantworteten Fragen nach dem Fahrziel ihr irgendeine Unruhe bescherten.
Sie fahren an einen Ort, der "Le Trou" heißt: Das Loch. Eine Art Trinkerparadies, in dem der äußere Rahmen der Wohlanständigkeit fröhlich aufrechterhalten wird, obwohl alle dem Alkohol auf eine Weise verfallen sind, die eher beunruhigend ist. Betty aber nimmt weder die Gefahr wirklich wahr, noch versteht sie, was mit ihrem Gegenüber, dem soignierten grauen Arzt, passiert ist. Aber sie nimmt noch wahr, dass eine ältere Frau sich um sie kümmert und sie mitnimmt, als sie das eine Glas zu viel trinkt. Und als sie am anderen Morgen erwacht, sieht sie, wie im Nebenzimmer ihre Retterin und der Wirt im Liebesakt stöhnen. Aber das ist eine andere Geschichte.
"Betty" von 1991 ist Chabrols am meisten unterschätzter Film. Weil er als Einziger begriffen hat, wie man all das, was Simenon in seinen Romanen beschreibt, mitschwingen lassen kann, ohne es zu zeigen. Dass seine Hauptdarstellerin ein so trauriges Ende fand, scheint diesen Umstand nur noch zu unterstreichen.
MICHAEL ALTHEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main