Technische Angaben:
Bildformat: 16:9 (1.78:1)
Sprachen (Tonformat): Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Nachdem seine bestialischen Morde verjährt sind, veröffentlicht Lee Du-seok (Park Si-hoo) eine skandalöse Autobiografie. In dieser beschreibt er all seine Morde mit großem Detailreichtum. Detective Choi (Jeong Jae-yeong), dem Lees Mordserie nach 15 Jahren immer noch schlaflose Nächte bereitet, ist entsetzt und nimmt den Fall wieder auf. Auch Han Ji-soo (Kim Yeong-ae), die damals ihre Tochter an Lee verlor, schwört blutige Rache. Unterdessen taucht jedoch ein weiterer Serienkiller auf. Choi muss sich fragen, wie eng Buch und Realität beieinanderliegen und ob er tatsächlich auf der Jagd nach dem richtigen Killer ist ...
Bildformat: 16:9 (1.78:1)
Sprachen (Tonformat): Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Nachdem seine bestialischen Morde verjährt sind, veröffentlicht Lee Du-seok (Park Si-hoo) eine skandalöse Autobiografie. In dieser beschreibt er all seine Morde mit großem Detailreichtum. Detective Choi (Jeong Jae-yeong), dem Lees Mordserie nach 15 Jahren immer noch schlaflose Nächte bereitet, ist entsetzt und nimmt den Fall wieder auf. Auch Han Ji-soo (Kim Yeong-ae), die damals ihre Tochter an Lee verlor, schwört blutige Rache. Unterdessen taucht jedoch ein weiterer Serienkiller auf. Choi muss sich fragen, wie eng Buch und Realität beieinanderliegen und ob er tatsächlich auf der Jagd nach dem richtigen Killer ist ...
Bonusmaterial
- Behind the ScenesFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.06.2013Nach der Revolution
"Confession", ein Kostümfilm mit Pete Doherty
Mit einer etwas sonderbaren Frage wendet sich ein junger Mann an eine der zahlreichen Schönheiten, die sich auf einem Fest der französischen Oberschicht tummeln: "Sind Sie gut, oder stehen Sie mit dem Teufel im Bunde?" Für eine Zeit, in der Anmachsprüche wie Klingeltöne gehandelt werden, ist das schon wieder beinahe brillant. Doch wir sind in einem Film, der von Menschen im neunzehnten Jahrhundert erzählt: "Confession" von Sylvie Verheyde beruht auf dem Roman "Bekenntnisse eines jungen Zeitgenossen" (1836) von Alfred de Musset.
Es geht darin vor allem um zweierlei: um den Ennui der Generation der "Enkel der Revolution", die sich in der Ära der Restauration vor ein sinnloses Wohlleben gestellt sehen. Und um die Frage, ob die Liebe, diese zweitgrößte Idee des bürgerlichen Zeitalters (nach der Freiheit), dem Leben einen Sinn geben kann. Und darin mag wohl auch der aktuelle Bezug gelegen haben, den Sylvie Verheyde in der Vorlage erkannte. Verheyde kann für ihre Adaption mit einem kleinen Coup aufwarten: Die Hauptrolle des Octave wird von Pete Doherty gespielt, jenem britischen Rockstar, der mit Bands wie "The Libertines" und den "Babyshambles" bekannt wurde - mehr noch aber durch die Tatsache, dass er mit Kate Moss liiert war und einen selbstzerstörerischen Lebensstil an den Tag legte. Doherty ist auch ein Enkel einer Revolution, der des Punk.
Kein leichtes Amt. Ob allerdings ein Abstecher ins Kostümkino der anarchischen Sache dienlich ist? Doherty ist auf jeden Fall eine markante Erscheinung; mit seinem tiefe Ratlosigkeit suggerierenden Mondgesicht hebt er sich aus der Riege der geschniegelten Bonvivants heraus, mit denen er Umgang pflegt und unter denen August Diehl einmal mehr den Quotendeutschen macht, weil Budgetleistungen sich auch in der Besetzungsliste niederschlagen müssen. Doherty spielt Octave, der nach einer unglücklichen Liebesgeschichte nicht weiß, wie es weitergehen soll. Als er wegen des Todes seines Vaters eine Weile auf dem Land zubringt, trifft er auf die einige Jahre ältere Witwe Brigitte (Charlotte Gainsbourg), die bei einer Tante lebt und Klavier spielt. Der junge Mann verliebt sich, und zwar so, dass er eine klare Alternative zu den Orgien erkennt, an denen er davor teilgenommen hat.
Dass Brigitte sich ihm nicht sofort hingibt, lässt sein Begehren nur wachsen, wobei in der Schwebe bleibt, ob er nur den Widerstand überwinden will oder tatsächlich ein anderes Leben für möglich hält - ein beschauliches Dasein mit einer bleichen Frau, die dem Champagner nicht so zuspricht, wie es in Octaves Kreisen üblich ist. "Was Sie empfinden, ist nicht Liebe, sondern Verlangen", wendet Brigitte noch ein, dann aber gibt auch sie sich hin. Doch da ist mit Octave schon etwas geschehen, was ihn erst richtig zu einem modernen Helden macht. Er mag von Idealen reden in seinen inneren Monologen; in Wahrheit ist er jedoch keineswegs über das eitle Leben erhaben, von dem er sich durch einen emphatischen Liebesbegriff zu distanzieren trachtet. Und so läuft vor den Augen eines Publikums, das beim Thema Liebe schon lange nicht mehr an Empfindsamkeit oder gar Lebensentscheidungen denkt, die Entzauberung eines Ideals ab, das hier schon eher zur mittelalterlichen Minne als zur Gegenwart des digitalen "Likens" und "Stupsens" gehört. Der Teufel wird wegen "Confession" sicher nicht nervös werden.
BERT REBHANDL
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Confession", ein Kostümfilm mit Pete Doherty
Mit einer etwas sonderbaren Frage wendet sich ein junger Mann an eine der zahlreichen Schönheiten, die sich auf einem Fest der französischen Oberschicht tummeln: "Sind Sie gut, oder stehen Sie mit dem Teufel im Bunde?" Für eine Zeit, in der Anmachsprüche wie Klingeltöne gehandelt werden, ist das schon wieder beinahe brillant. Doch wir sind in einem Film, der von Menschen im neunzehnten Jahrhundert erzählt: "Confession" von Sylvie Verheyde beruht auf dem Roman "Bekenntnisse eines jungen Zeitgenossen" (1836) von Alfred de Musset.
Es geht darin vor allem um zweierlei: um den Ennui der Generation der "Enkel der Revolution", die sich in der Ära der Restauration vor ein sinnloses Wohlleben gestellt sehen. Und um die Frage, ob die Liebe, diese zweitgrößte Idee des bürgerlichen Zeitalters (nach der Freiheit), dem Leben einen Sinn geben kann. Und darin mag wohl auch der aktuelle Bezug gelegen haben, den Sylvie Verheyde in der Vorlage erkannte. Verheyde kann für ihre Adaption mit einem kleinen Coup aufwarten: Die Hauptrolle des Octave wird von Pete Doherty gespielt, jenem britischen Rockstar, der mit Bands wie "The Libertines" und den "Babyshambles" bekannt wurde - mehr noch aber durch die Tatsache, dass er mit Kate Moss liiert war und einen selbstzerstörerischen Lebensstil an den Tag legte. Doherty ist auch ein Enkel einer Revolution, der des Punk.
Kein leichtes Amt. Ob allerdings ein Abstecher ins Kostümkino der anarchischen Sache dienlich ist? Doherty ist auf jeden Fall eine markante Erscheinung; mit seinem tiefe Ratlosigkeit suggerierenden Mondgesicht hebt er sich aus der Riege der geschniegelten Bonvivants heraus, mit denen er Umgang pflegt und unter denen August Diehl einmal mehr den Quotendeutschen macht, weil Budgetleistungen sich auch in der Besetzungsliste niederschlagen müssen. Doherty spielt Octave, der nach einer unglücklichen Liebesgeschichte nicht weiß, wie es weitergehen soll. Als er wegen des Todes seines Vaters eine Weile auf dem Land zubringt, trifft er auf die einige Jahre ältere Witwe Brigitte (Charlotte Gainsbourg), die bei einer Tante lebt und Klavier spielt. Der junge Mann verliebt sich, und zwar so, dass er eine klare Alternative zu den Orgien erkennt, an denen er davor teilgenommen hat.
Dass Brigitte sich ihm nicht sofort hingibt, lässt sein Begehren nur wachsen, wobei in der Schwebe bleibt, ob er nur den Widerstand überwinden will oder tatsächlich ein anderes Leben für möglich hält - ein beschauliches Dasein mit einer bleichen Frau, die dem Champagner nicht so zuspricht, wie es in Octaves Kreisen üblich ist. "Was Sie empfinden, ist nicht Liebe, sondern Verlangen", wendet Brigitte noch ein, dann aber gibt auch sie sich hin. Doch da ist mit Octave schon etwas geschehen, was ihn erst richtig zu einem modernen Helden macht. Er mag von Idealen reden in seinen inneren Monologen; in Wahrheit ist er jedoch keineswegs über das eitle Leben erhaben, von dem er sich durch einen emphatischen Liebesbegriff zu distanzieren trachtet. Und so läuft vor den Augen eines Publikums, das beim Thema Liebe schon lange nicht mehr an Empfindsamkeit oder gar Lebensentscheidungen denkt, die Entzauberung eines Ideals ab, das hier schon eher zur mittelalterlichen Minne als zur Gegenwart des digitalen "Likens" und "Stupsens" gehört. Der Teufel wird wegen "Confession" sicher nicht nervös werden.
BERT REBHANDL
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