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Er lebt in einer Welt der ewigen Finsternis - doch diese Finsternis ist erfüllt von Geräuschen, und Gerüchen, geschmacklichen Feinheiten und Oberflächenstrukturen, die die meisten Menschen nicht einmal wahrnehmen. Obwohl der Anwalt Matt Murdock nicht sehen kann, funktionieren seine anderen vier Sinne mit übermenschlicher Präzision. Tagsüber vertritt er die Unterdrückten. Nachts jedoch wird er zu Daredevil, dem maskierten Rächer, der die dunklen Straßen der Stadt als ruheloser Vertreter der Gerechtigkeit durchstreift.
Für Daredevil kennt Gerechtigkeit keine Unterschiede... ... doch die
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Produktbeschreibung
Er lebt in einer Welt der ewigen Finsternis - doch diese Finsternis ist erfüllt von Geräuschen, und Gerüchen, geschmacklichen Feinheiten und Oberflächenstrukturen, die die meisten Menschen nicht einmal wahrnehmen. Obwohl der Anwalt Matt Murdock nicht sehen kann, funktionieren seine anderen vier Sinne mit übermenschlicher Präzision. Tagsüber vertritt er die Unterdrückten. Nachts jedoch wird er zu Daredevil, dem maskierten Rächer, der die dunklen Straßen der Stadt als ruheloser Vertreter der Gerechtigkeit durchstreift.

Für Daredevil kennt Gerechtigkeit keine Unterschiede...
... doch die Schuldigen, und oft auch er selbst, zahlen einen hohen Preis dafür.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Audiokommentare von Mark Steven und Gary Forster - Textkommentare: 2 verschiedene Modi möglich: 1. Kinoversion - 2. Bildsonderfunktion: eingebettete Hinter-den-Kulissen Berichte aus verschiedenen Kameraperspektiven - Audiokommentare: Main Title - Josie's Bar - Daredevil's Drive - Elektra's Death - Window Washer - Chicken Fight - Grab Bag
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.03.2003

Der Killer mit der Erdnuß
Nur im Kino lernen Blinde wieder sehen: "Daredevil"

Amerika ist voll von diesen Typen im roten Strampelanzug, die tagsüber keiner Fliege etwas zuleide tun können und nachts als Rächer unterwegs sind. Wobei Daredevil in seinem bordeauxroten Kostüm aussieht wie die kunstlederne Polsterung eines Zuhälterschlittens in den späten Siebzigern und im Grunde aufpassen muß, daß er in der Dunkelheit nicht mit einem Sitzmöbel verwechselt wird. Was aber womöglich auch an seinem Darsteller Ben Affleck liegt, der ganz gut ist, wenn er überheblich sein darf, aber sich etwas schwertut, wenn er die gequälte Seele verkörpern muß - schließlich ist er im wirklichen Leben mit Jennifer Lopez liiert.

Daredevil ist ein weiterer Superheld aus dem Reich der Marvel-Comics, der 1964 von Stan Lee und Bill Everett entworfen und wie Batman in den Achtzigern von Frank Miller runderneuert wurde. Von Berufs wegen ist er als Anwalt für hoffnungslose Fälle tätig, in seiner Freizeit verhilft er der blinden Justitia zu ihrem Recht, was nicht ohne Ironie ist, da er selbst nichts sehen kann. In der Vorlage erblindete er, als er einen blinden alten Mann vor einem heranbrausenden Laster rettete; im Film entleert sich ein Faß mit Biomüll über ihn, als er vor der Erkenntnis flieht, daß sein Vater nicht nur ein gescheiterter Boxer, sondern auch ein Mafia-Schläger ist. Fortan ist der Junge zwar blind, aber seine restlichen Sinne sind um so ausgeprägter - so sehr, daß er nachts in einem sargähnlichen Flüssigkeitstank schlafen muß, um vor all den Geräuschen, Gerüchen und Erschütterungen Ruhe zu finden. Bezeichnenderweise unternimmt der Film nichts, um aus dem verfeinerten Geschmackssinn irgendwelche Pointen zu schlagen, denn mit kulinarischen Genüssen hat sich das amerikanische Kino schon immer schwergetan.

Manchmal genügt jedoch schon eine einzige Szene, um für alle anderen Schwächen zu entschädigen. Da hat sich also Ben Affleck blindlings in ein wunderhübsches Mädchen (Jennifer Garner aus der Fernsehserie "Alias") verliebt, das er leider nicht sehen kann, und steht ihr unter freiem Himmel gegenüber, als es plötzlich zu regnen beginnt. Und in diesem Moment sehen wir, wie aus dem Geräusch der Regentropfen, die über ihnen niedergehen, so etwas wie ein Radarbild ihres Gesichts entsteht, ein Phantombild ihrer Schönheit, dem der Held fortan nachjagt, eine Erinnerung an den Tag, als der Regen kam.

Der Regisseur Mark Steven Johnson hat sich ansonsten dafür entschieden, die Flachheit der Comic-Charaktere in möglichst graphischen Posen nachzustellen. Immer wieder kauert der Held wie ein Wasserspeier auf den Dächern über der nächtlichen Stadt und versucht die Vielzahl von Sinneseindrücken zu entziffern. Wenn es darum geht, das Unsichtbare sichtbar zu machen, ist der Film am besten; es ist eher das Sichtbare, das ihm Probleme bereitet, weil es über die Pose selten hinausgeht. Auch wenn die Kamera am Anfang in einer Kathedrale dem herabtropfenden Blut des verletzten Daredevil folgt, um dem profanen Treiben eine religiöse Dimension abzugewinnen, fehlt dieser Verfilmung sowohl die verstörende Phantasie von Tim Burtons "Batman" als auch der pubertierende Charme von Sam Raimis "Spiderman". Womöglich liegt das auch daran, daß Affleck als blinder Anwalt wesentlich präsenter ist denn als bordeauxfarbene Polstergarnitur, die von Dach zu Dach hüpft.

So ist es kein Wunder, daß bereits die Rede davon war, Jennifer Garners Figur Elektra eine eigene Fortsetzung zu widmen, was sich aber mehr ihrer bemerkenswert kühn geschnittenen Schönheit verdankt als irgendeinem Potential, das ihr Charakter bergen würde. Zumal die einzige Figur, deren Geheimnisse wirklich noch zu erforschen wären, jener Typ namens Bull's Eye ist, der es locker mit den Bösewichtern aller anderen Comic-Verfilmungen aufnehmen kann. Seine Spezialität ist es - wie der Name schon sagt -, mit Wurfgeschossen aller Art stets ins Schwarze zu treffen, mit Dartpfeilen ohnehin, aber auch mit Büroklammern, Spielkarten oder Erdnüssen, die er mit maschinengewehrartiger Geschwindigkeit auf seine Opfer schleudert. So wie Colin Farrell diesen ausgeflippten Biker mit Zielscheiben-Tattoo auf der Stirn spielt, strahlt er genau jene Abgründigkeit aus, die dem Superhelden selbst so schmerzlich abgeht. Man muß nur mal hören, wie er seinen Gegner anzischt, wegen ihm habe er danebengeworfen, um eine Ahnung davon zu bekommen, daß er von einer Leidenschaft getrieben wird, die Affleck unter seinen weichlichen Zügen begraben hat.

In Bull's Eye erfüllt sich der Hang des amerikanischen Kinos, sich die Welt anzuverwandeln, jener Sinn fürs Pragmatische, der dem Gefühl der Entfremdung ein Gespür für die Möglichkeiten entgegensetzt, die in den beiläufigsten Dingen liegen. Seine Existenz verdankt er nicht nur einer bloßen Behauptung, sondern der Fähigkeit, alles aus seiner Umgebung in ein Wurfgeschoß zu verwandeln. Das war schon immer eine Spezialität amerikanischer Kinohelden: aus der Not eine Tugend machen zu können.

MICHAEL ALTHEN

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