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Los Angeles im April 1992. Zwei Männer überfallen mitten am Tag ein koreanisches Geschäft und erschießen dabei kaltblütig vier Menschen. Der Fall wird Sgt. Eldon Perry und seinem jungen Partner Bobby Keough übertragen. Perry ist Ermittler bei einer Elite-Einheit der Polizei von L.A. und bekannt für seine brutalen Methoden und sein aufbrausendes Temperament. Die raue Realität der Straße hat ihm längst jeden Idealismus genommen. Immer öfter ist er dazu bereit, die Grenzen des Erlaubten zu überschreiten, um jemanden seiner gerechten Strafe zuzuführen, sehr zum Missfallen des stellvertretenden…mehr

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Produktbeschreibung
Los Angeles im April 1992. Zwei Männer überfallen mitten am Tag ein koreanisches Geschäft und erschießen dabei kaltblütig vier Menschen. Der Fall wird Sgt. Eldon Perry und seinem jungen Partner Bobby Keough übertragen. Perry ist Ermittler bei einer Elite-Einheit der Polizei von L.A. und bekannt für seine brutalen Methoden und sein aufbrausendes Temperament. Die raue Realität der Straße hat ihm längst jeden Idealismus genommen. Immer öfter ist er dazu bereit, die Grenzen des Erlaubten zu überschreiten, um jemanden seiner gerechten Strafe zuzuführen, sehr zum Missfallen des stellvertretenden Polizeichefs Holland. Bei ihren Ermittlungen kommen Perry und Bobby schon bald auf die Spur der Raubmörder. Doch ihr skrupelloser und korrupter Vorgesetzter Jack Van Meter schützt das brutale Duo. Wohl wissend, dass Holland nur auf seine Chance lauert, ihn endgültig des Amtsmissbrauchs zu überführen, gerät Perry in einen tödlichen Gewissenskonflikt...

Bonusmaterial

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.02.2003

Keine Angst
Der Film "Dark Blue" in New York

FREITAG ABEND. Tom Ridge, Minister für die Sicherheit der Heimat, überraschte uns heute mit dem Tip, die Amerikaner sollten in Zukunft genau beobachten, wie es den Vögeln so geht. Fallen sie vom Himmel, muß man davon ausgehen, daß soeben ein Giftgasanschlag stattgefunden hat. "In diesem Falle dann bitte schnurstracks nach Hause gehen, Fenster und Türen mit Klebeband abdichten und für drei Tage das Haus nicht mehr verlassen", sagt der Mann in dem Spot, den alle TV-Stationen rund um die Uhr senden. In New York ist Klebeband seit Wochen ausverkauft, nur einer behält die Nerven. Bürgermeister Bloomberg sagt: "Das ist doch alles lächerlich, gehen Sie lieber ins Kino und amüsieren Sie sich." Ein schlauer Bürgermeister: Kinos haben keine Fenster, hier braucht man kein Klebeband.

Wir waren also sehr oft im Kino, weil wir uns dort sicher fühlen. Hätte auch Spaß machen können - wenn nur die Filme besser wären! Euphorische Besprechungen lockten einen in "The Hours", "About Schmidt", "Chicago" und "Gangs of New York". Filme, die entweder schlaff und formelhaft inszeniert, auf Tiefgang gequält sind oder Richard Gere singend und tanzend zeigen. Deswegen sahen wir uns heute einen Film an, der überall verrissen wird: Das Polizisten-Melodrama "Dark Blue" mit Kurt Russell und Ving Rhames. Ein Film, den die Kritiker hassen, kann so schlecht nicht sein. Wir waren jedenfalls zufrieden, auch wenn "Dark Blue" alles wiederkäut, was man in diesem Genre schon millionenfach gesehen hat.

Der Autor David Ayer hat einfach sein eigenes Drehbuch zu "Training Day" mit der Buchvorlage "Dark Blue" von James Ellroy verwurstet. Obwohl man nach zwei Einstellungen weiß, wie alles endet, hat dieser Film mehr Energie als alle Oscar-Kandidaten zusammen. Das ist vor allem Kurt Russell zu verdanken, der nach einigen verschenkten Jahrzehnten wohl doch noch eine Karriere als Qualitätsschauspieler starten will. Er ist ein verkommener, saufender Bulle, der seine jüngeren Kollegen in die kriminellen Methoden der Polizei von L. A. einführt. Man muß diesen Russell einfach liebhaben. Als sich seine Frau von ihm trennt, möchte er weinen. Doch er kann nicht. Das ist das Schlimmste, was einem harten Kerl wie diesem Polizisten passieren kann, wenn er spürt, daß der Zeitpunkt gekommen ist, Gefühle zu zeigen, er dazu aber nicht mehr in der Lage ist.

Der Film spielt 1992 während der Rodney-King-Riots, und es stört kein bißchen, daß ständig Autos des Baujahres 2002 durchs Bild fahren und man Häuser sieht, die vor elf Jahren noch nicht standen. Das Auge interessiert sich nur für das unfaßbar kaputte und abgefuckte Los Angeles. Tom Ridge, der Sicherheitsminister, sagte heute, "die Terroristen wollen unsere Wohngebiete in Schlachtfelder verwandeln". Dafür sind keine Terroristen nötig, das erledigen die Amerikaner schon selbst.

Lars Jensen

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