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"Der alte Affe Angst" erzählt die bedingungslose Liebesgeschichte von Robert und Marie. Robert liebt Marie. Aber seit Monaten hat er nicht mehr mit ihr geschlafen, findet sexuelle Befriedigung nur noch bei Prostituierten. Robert begibt sich auf einen selbstzerstörerischen Ego-Trip und setzt dabei seine Beziehung zu Marie aufs Spiel. Marie verliert fast den Boden unter den Füßen. Bis sie beschließt, für ihre Liebe zu kämpfen...
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Interviews

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Produktbeschreibung
"Der alte Affe Angst" erzählt die bedingungslose Liebesgeschichte von Robert und Marie. Robert liebt Marie. Aber seit Monaten hat er nicht mehr mit ihr geschlafen, findet sexuelle Befriedigung nur noch bei Prostituierten. Robert begibt sich auf einen selbstzerstörerischen Ego-Trip und setzt dabei seine Beziehung zu Marie aufs Spiel. Marie verliert fast den Boden unter den Füßen. Bis sie beschließt, für ihre Liebe zu kämpfen...

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DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Interviews
Autorenporträt
Oskar Roehler wurde 1959 als Sohn der Schriftstellerin Gisela Elsner und des Schriftstellers und Verlagslektors Klaus Roehler geboren. Er wuchs in London, Rom und Nürnberg auf. Seit Anfang der 80er Jahre lebt Roehler in Berlin, arbeitete zunächst als freier Journalist und Autor. 1984 erschien bei Luchterhand der Erzählband "Das Abschnappuniversum". Seine Filmkarriere begann Oskar Roehler als Drehbuch-Autor. Er drehte u.a. die Filme "Silvester Countdown", "Gierig", "Latin Lover" und nach "Die Unberührbare" "Suck my Dick".

Vadim Glowna, Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor. Neben seinen Auftritten am Theater ist der erfolgreiche Charakterdarsteller auch in Film und Fernsehen präsent. 2000 wurde er mit dem Preis der deutschen Filmkritik als Bester Schauspieler ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.04.2006

Der Dschungelhauch der kleinen Filme
"Der Alte" von Alfred Vohrer / Von Dominik Graf

Alfred Vohrer: "Der Alte - Folgen 5 & 6".

Universal. Deutsch. 4:3.

Keine Extras.

Zweimal Alfred Vohrer, den Tarantino bei einem Auftritt zu "Kill Bill" vor einigen Jahren als "Genie" bezeichnete. Aber Vohrers Regie ist hier, 1977, auf dem Höhepunkt der deutschen Autorenfilm-Ära, erst mal nicht der Knaller. Die Schauspieler sind es und die Geschichten: Judy Winter und Christine Wodetzky in einem abstrusen Fall um eine ermordete Erpresserin. Vadim Glowna, der unschuldig einen Mord gesteht, weil er zu gerne den Mut gehabt hätte, ihn selbst zu begehen. In der zweiten Geschichte Günter Ungeheuer als grandios pathetischer Alkoholiker, der seine Frau liebt und sich aufs Falschgeld-Herstellen eingelassen hat.

Siegfried Lowitz, "der Alte", saugt gleichsam das verborgene Leben dieser Fälle wie ein Süchtiger in sich ein. Er tut das ungefähr genauso BRD-nachkriegsgestählt und genußfreudig, wie er mit seiner Ehefrau auf der Couchgarnitur eine Flasche Wein aus Kristallgläsern schlürft. Sie: "Der war sicher teuer?" - Er: "Wenn wir einmal die Woche eine Flasche Wein zusammen trinken, dann soll die auch noch billig sein?"

Die Filme sind eher schlicht gedreht. Mit viel Zoomerei in seltsam leere Bilder stehen immer die Gesichter der Schauspieler im Mittelpunkt. Das allerdings mit vollem Recht. Und es sind zwei sehr eigenwillige Bücher von Karl-Heinz Willschrei, die ihre Kraft wie schleichendes Gift spätestens nach etwa dreißig Minuten entfalten. Judy Winter ist ganz und gar unbeschreiblich als junge Ehefrau von Hans Caninenberg und als geheime Exliebhaberin seines Sohnes. Es ist nicht zu fassen, daß dem deutschen Kino zu dieser Frau in den Siebzigern nichts anderes einfiel als Auftritte in der Serie, die Luggi Waldleitner nach den (zum Teil auch unterschätzten) Simmel-Stoffen produzierte. Hier ist sie eine verletzliche, kettenrauchende Schneekönigin, zu der man gerne in den Schlitten steigen würde, auch wenn es vielleicht den sicheren Kältetod bedeutet. Von ihrer wunderbaren Stimme ganz zu schweigen.

Und dem Produzenten Helmut Ringelmann, der auch für einige faszinierende Folgen des alten "Kommissars" und für die Zombie-Serie "Derrick" verantwortlich war, sollte man bald mal ein Denkmal am Südrand von München erbauen. Er hat dort als einer der ersten den deutschen Krimi zu seiner geheimen subversiven Kraft geführt. Denn der Polizeifilm ist seit vierzig Jahren in Deutschland eine kreative Turbine, die sozusagen im Untergrund ein blühendes Dasein führt. Wenn - wie auf dieser DVD - Drehbücher und Schauspielergesichter derart atemberaubend schräge Momente von Verführung und Aberwitz, von Abgrund und Sehnsucht vorführen dürfen, dann kriegt man eine traurige Ahnung von der möglichen Größe des deutschen Krimigenres. Aber der Dschungelhauch all dieser kleinen Filme ist ja kaum je bis in unser Kino gelangt. Dort herrscht von jeher eher die Tendenz zur Insektenforschung, zur Fallstudie, zu möglichst sexualgestörten Figuren, denen man die Flügel ausreißt, um sie in ihrer Liebes-Hilflosigkeit zu studieren. In deutschen Fernsehthrillern findet man dagegen oft die wirklich großen Figuren, die faszinierenden Verlierer. Zumeist sind es Frauen. Nur das Genre kennt eine solche Erhabenheit der dunklen Seelen, solch eine Souveränität von Protagonisten in Szenen, in denen sich der Boden vor ihnen auftut. Diese Art von Grandezza ist dem Kino weitgehend suspekt geworden. Wie die Schönheit.

Und so erweist sich Vohrers Regie hier, 1977, eben doch als zumindest sehr effektiv und als zeitlos großzügig, weil sie nichts anderes tut, als die sanft-eindringlichen Erfindungen des Autors Willschrei und die wunderbaren Schauspieler der beiden Filme auszustellen und sie zu stützen.

Von Dominik Graf kam zuletzt der Film "Der rote Kakadu" ins Kino.

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